Das Thema „Ghosthunting“ wird uns in diesem Jahr noch einige Male beschäftigen.
Im August läuft zum Beispiel „The Conjuring“ in Deutschland an.
Nach der Vorschau zu urteilen, ist der Film eine reine Werbesendung für das berüchtigte „Geisterjäger“-Paar Ed und Lorraine Warren, über das der CSI-Falluntersucher Joe Nickell schreibt:
The couple made a business – some would say a racket – of spirits. They came to be called many things, ranging from “passionate and religious people” to “scaremongers” and “charlatans”.
Already having helped promote the Amityville “horror” and a similar West Pittston, Pennsylvania, “nightmare”, they continued their modus operandi of arriving at a “haunted” house and transforming the case into a “demonic” one, in keeping with their own medieval-style Catholic beliefs.“
Diese kritische Einschätzung der beiden selbsternannten „Dämonologen“ scheint sich immerhin auch hierzulande herumgesprochen zu haben.
Das erste Interview zu der angeblichen „True Story“, die „The Conjuring“ zugrunde liegen soll, habe ich dieser Tage schon gegeben – mal sehen, was im Sommer noch kommt.
Womit wir in jedem Fall rechnen dürfen, ist eine interessante Buchneuerscheinung in Sachen „Ghosthunter“, nämlich das „Geisterjagdbuch“ der beiden Skepkon-Referenten Alexa Waschkau und Sebastian Bartoschek.
Denn es ist keineswegs so, dass die deutsche „Geisterjägerszene“ sich zwischenzeitlich ein wenig ausgedünnt hätte.
Im Gegenteil, es kommen immer noch weitere Gruppen hinzu, von denen nicht wenige ein ausgeprägtes Konkurrenzdenken pflegen und andere „Ghosthunter“ aggressiv beschimpfen.
Insbesondere das Attribut „skeptisch“ dient einigen Geisterjägergruppen dabei als Kampfbegriff zur Selbststilisierung.
Außerdem trägt man in der Ghosthunterszene dieses Wort gerne wie eine Art Erkennungsmarke vor sich her, um leichter Zutritt zu öffentlichen Gebäuden zu erlangen und private Aufträge zu bekommen.
Was es mit dem „Skeptizismus“ der Geisterjäger wirklich auf sich hat, darüber sprach der Psychologe und Journalist Sebastian Bartoschek beim GWUP-Publikumstag in Köln:
Zum Weiterlesen:
- “Ist da was?” – Geisterjäger in Bayern, Skeptiker 4/2009
- Geisterstimmen und Electronic Voice Phenomena, GWUP-Blog am 4. November 2009
- Geisterjäger und Skeptiker, GWUP-Blog am 4. November 2009
- Ghosthunting und Techno-Mystizismus, GWUP-Blog am 16. Oktober 2009
- Spuk in Geldern, GWUP-Blog am 29. März 2011
- GWUP-Konferenz-Rückblick: Der Publikumstag 2013, GWUP-Blog am 13. Mai 2013
- Scientific Investigation vs. Ghost Hunters, Skeptical Inquirer, Volume 20.3, September 2010
- Joe Nickell: Demons in Connecticut, Skeptical Inquirer, Volume 33.3, May/June 2009
- Benjamin Radford: Ghost-Hunting Mistakes – Science and Pseudoscience in Ghost Investigations, Skeptical Inquirer, Volume 34.6, November/December 2010
- Infrared Cameras and Ghost Hunting, Skeptical Inquirer, Volume 34.6, November/December 2010
- Ghost Hunters, Skeptical Inquirer, Volume 30.5, September/October 2006
- The Other Side of the Story: Ghost Hunting, Skeptical Inquirer Volume 17.4, December 2007
- The ‘Ethics’ of Ghost Hunting? CSI-online am 16. November 2009
- Unfassbare Erscheinungen: Ein Gespräch mit Joe Nickell über Jeff Belangers Buch „Die Geister-Akte“, Skeptiker 4/2008
- Spuk-Schwarte: Vier Experten des GWUP-Wissenschaftsrats kommentieren das Buch „Die Geister-Akte“ von Jeff Belanger, Skeptiker 4/2008