Der Diplom-Ingenieur Norbert Aust hat ein Homöopathie-kritisches Buch geschrieben – darüber haben wir hier berichtet.
Ein neuer Blog …
… ist nun die Fortsetzung dieser Arbeit, denn die Menge des Materials hätte den Rahmen des Buches deutlich gesprengt.“
Er heißt
Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie“
und umfasst bislang sechs Beiträge:
- Beurteilungskriterien zur Aussagekraft von wissenschaftlichen Studien zur Homöopathie
- Homöopathie und ADHS – Studie von Lamont (1997)
- Interessenkonflikte in wissenschaftlichen Studien zur Homöopathie
- Studien, die keine Wirksamkeit der Homöopathie bei ADHS erkennen lassen.
- Anwendung individueller homöopathischer Medikamente bei ADHS – Studie von H. Frei et al., Universität Bern (2005 / 2006)
Außerdem hat Aust einen Offenen Brief an das Bayerische Fernsehen wegen der Schwachfug-Doku „Homöopathie – Medizin oder Mogelpackung?“ verfasst, in dem er die Verantwortlichen nach einer „dezidierten Gegendarstellung“ fragt.
Die Tatsache, dass Aust kein Mediziner ist, sondern auf dem Gebiet „Thermische Turbomaschinen“ promoviert hat, sieht er selbst durchaus nicht als Nachteil:
Was meine Skepsis erregt, ist die Tatsache, dass es für die Wirkung homöopathischer Arzneimittel keine auf anerkannten physikalischen Erkenntnissen basierende Erklärung gibt, dass noch nicht einmal belastbare Nachweise dafür existieren, dass es eine solche Wirkung überhaupt gibt.
Sich mit diesen Fragen zu beschäftigen, dazu fühle ich mich sehr wohl qualifiziert. Hierzu genügen intensive Kenntnisse in der Physik, in Versuchsgestaltung und Auswertung, in Mathematik, Statistik und allgemeiner Logik […]
In meinem früheren Arbeitsgebiet hat man es in hohem Umfang mit klassischer Physik zu tun: Mechanik, Thermodynamik, Strömungslehre sind die Grundlagenfächer.
Im Bereich Forschung und Entwicklung beschäftigt man sich mit wissenschaftlicher Literatur, man untersucht Wirkzusammenhänge experimentell und steht oft vor der Frage, ob die erlangten Ergebnisse auch aussagekräftig sind.
Prinzipiell würde man zwar ’nur’ Geld vernichten, wenn man das falsch macht, aber die Problematik, warum ein Produkt beim Kunden nicht wie erwartet funktioniert, die Suche nach Abhilfemaßnahmen, die Überprüfung der Wirksamkeit eingeführter Produktänderungen, ist prinzipiell nicht sehr verschieden von dem, wie bei der Bewertung der Wirksamkeit von Therapien und Arzneien vorgegangen wird.
Daher glaube ich, hier wesentliche Beiträge liefern zu können.“
Die Anfänge lesen sich jedenfalls vielversprechend.
Zum Weiterlesen:
- „In Sachen Homöopathie“ – Noch’n Buch, dieausrufer am 26. Mai 2013
- Beurteilungskriterien zur Aussagekraft von wissenschaftlichen Studien zur Homöopathie, Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie am 16. Mai 2013
- Neues von der Ministerin für Homöopathie, Psiram am 6. Mai 2013
- Wir Mediziner – weshalb viele von uns lieber nichts von Skeptikern wissen wollen, skeptiker.ch am 3. April 2013
24. Mai 2013 um 12:33
@ trixi
Danke für den Tipp – werde ich mir heute Abend mal in Ruhe anschauen.
Mein Blitzblick soeben auf der Seite lässt aber Gutes erkennen.
Ein Satz ist mir direkt aufgefallen (jetzt natürlich aus dem Zusammenhang gerissen):
„Ein kompetentes Unternehmen ist eines, das seine Kunden dafür halten!“
Perfekt auf den Punkt gebracht.
Dieser neue Blog macht mich neugierig….
18. Juni 2013 um 16:34
Als Therapeutin für Kinder mit Lernschwächen habe ich tagtäglich mit von ADHS betroffenen Kindern und deren Eltern zu tun.
Ich weiß, wie verzweifelt viele Eltern, zumeist die Mütter, alles versuchen, ihrem Kind zu helfen. Da wird man empfänglich für alles, was angeblich bei Anderen schon geholfen hat. In der Sendung schreckte man nicht davor zurück, bereits einem Säuglich die weißen Kügelchen in den Mund zu schieben.
Die Botschaft ist klar: Du bist nur eine gute Mutter, wenn du deinem Kind diese Globuli gibst – auch präventiv! Ob es hilft, wer weiß – aber es kann doch nicht schaden… Da ich selbst mit Globuli überhaupt keine positiven Erfahrung gemacht habe, war ich immer hellhörig, wenn ich mitbekommen habe, dass die Kinder zum Homöopathen gebracht werden.
Ich denke, diese Behandlung hilft vornehmlich den Müttern. Sie geben ihr die Gewissheit, nichts unversucht gelassen zu haben. Und es kann ja nicht schaden…
Weil ich es genauer wissen wollte, habe ich im ADHS-Anderswelt-Forum eine Umfrage gestartet; die Ergebnisse können dort unter „Kinder und Jugendliche“ ersehen werden: nicht ein positives Ergebnis, dass Homöopathie bei ADHS tatsächlich jemandem geholfen hätte.
Allenfalls scheint man Verbesserungen bei den Begleiterscheinungen beobachtet zu haben – aber hier könnte auch der Wunsch der Vater des Gedankens sein.
Ich habe meine Meinung zu diesem Thema gebildet und möchte jedem empfehlen, sich gründlich zu informieren.
11. Juli 2013 um 20:29
Jetzt auch als Buch-Tip im „Christlichen Forum“…
http://charismatismus.wordpress.com/2013/07/11/buch-tip-in-sachen-homoopathie-eine-beweisaufnahme-von-dr-norbert-aust/