Interessantes Interview bei Telepolis:
Homöopathie ist institutionalisierter Geisterglaube“,
sagt darin Dr. Christian Weymayr, Koautor von „Die Homöopathie-Lüge“.
Ein Auszug:
Selbst ein bekannter Wissenschaftsverlag hat ein Buch mit dem Titel „Homöopathie in der Intensiv- und Notfallmedizin“ herausgebracht – und das ist kein Einzelfall. Sie befassen sich in Ihrem Buch in einem ganzen Kapitel mit dem wachsenden Einfluss der Homöopathie auch an Universitäten. Wie ist dieser Trend zu erklären?
Weymayr: Das ist zum einen Populismus. Wenn ein Verfahren von den Patienten gewünscht wird, dann wollen Ärzte diese Nachfrage bedienen. Also entsteht auch an den Universitäten, die die Ärzte ausbilden, eine Nachfrage. Entsprechend braucht es dann auch Fachverlage, die diese Klientel bedienen.
Andererseits muss man dazu sagen, dass die beiden Professuren in Deutschland, die sich auch intensiv mit Homöopathie beschäftigen, Stiftungsprofessuren sind. Die eine in Frankfurt an der Oder wird von der alternativen Pharmaindustrie bezahlt und die andere Professur an der Berliner Charité von der Karl und Veronica Carstens-Stiftung, die explizit alternative Medizin und Homöopathie in der Wissenschaft und in der medizinischen Versorgung etablieren möchte.
Es ist am Ende wohl eine Mischung aus Geschäftssinn, Pragmatismus und auch Überzeugung.“
Über das besagte Buch haben wir übrigens hier schon mal geschrieben.
Und hier ist das Video dazu:
Zum Weiterlesen:
- „Homöopathie ist institutionalisierter Geisterglaube“, Telepolis am 5. März 2013
- Homöopathische Notaufnahme: Das Buch zum Film, GWUP-Blog am 3. Dezember 2010
5. März 2013 um 22:31
WAAAAS? In der Notfallmedizin braucht man hochpotente Medikamente aber nicht „hochpotent“ im homöopathischen Sinne…
Mein Gott, mein Gott…hoffentlich werde ich bei einem Herzinfarkt „schulmedizinisch“ behandelt….
Ich weiß, das Video ist Satire, aber mir bleibt doch ein bisschen das Lachen im Halse stecken, obwohl ich (fast) jede Splatter-Komödie „gut“ finde…
6. März 2013 um 17:59
@trixi
Das ist wahrscheinlich der Grund, warum mir bei dem Video das Lachen im Halse stecken blieb…irgendwie könnte ich mir vorstellen, daß so etwas passieren könnte.
Besonders schlimm war das „homöopathische Pils“…nur ein Tropfen auf ein Glas…das ist mir doch etwas zu hochprozentig. ;-)
…und noch die neuste Meldung aus der Homöopathie-Intensivmedizin:
Da man kein homöopathisches Narkosemittel gefunden hat, wendet man wieder die „Holzhammer-Narkose“ an…auf die Frage, ob es dadurch nicht zu Todesfällen kommen könnte, antwortete man: „Die Schulmedizin hat schon so viele Tode auf dem Gewissen, da würde diese – doch sanfte – Narkose-Methode nicht sehr ins Gewicht fallen.“ ;-)
7. März 2013 um 19:56
Ein katholisches Bildungswerk an meinem Heimatort bietet regelmässig eine Veranstaltung über „Erste Hilfe bei Kindernotfällen aus Sicht der Homöopathie“ an.
Als ob die RKK nicht schon genug Ärger mit Kindesmißbrauch hätte.
7. März 2013 um 20:17
@Panagrellus
Das ist ungeheuer…was empfehlen die für ein homöopathisches Mittel, wenn das Kind WC-Reiniger getrunken hat?