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Madame Etoile und die Lila Flieder Töne der Astrologen

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Anfang des Monats haben wir über die Petition der Schweizer Skeptiker gegen eine Astrologie-Sendung mit „Madame Etoile“ (Monica Kissling) im Schweizer Staatsradio berichtet.

Jetzt hat auch der bekannte Journalist und Sektenexperte Hugo Stamm in seinem Blog das Thema aufgegriffen.

Unter der Überschrift „Das Kreuz mit den Sternen von Monica Kissling“ schreibt er kluge Sätze zur Astrologie:

Madame Etoile stürzt SRF 3 in ein Dilemma. Der Sender kann schlecht behaupten, Astrologie erlaube seriöse Beratung. Seine Glaubwürdigkeit wäre sofort im Eimer, der Spott landesweit. So flüchtet er sich in die Behauptung, Kissling biete Unterhaltung.

Nur stellt sich dann die Frage: Was genau ist am repetitiven astrologischen Vokabular von Madame Etoile unterhaltsam? Ihre Sterndeuterei ist frei von jeder Ironie. Erst recht von Selbstironie.

Madame Etoile reagiert gereizt, wenn sie in die Unterhaltungsschublade gesteckt wird. Das ist nachvollziehbar, schliesslich richtet sie sich mit ihrer astrologischen Beratung an Menschen in Krisen. Deshalb verkündet sie, sie arbeite absolut seriös. Und doppelt nach, Astrologie sei die «älteste Erfahrungswissenschaft».

Vielleicht sollten sich Programmmacher und Kissling darüber einigen, ob die Sendung erfahrungswissenschaftliche Erkenntnisse vermitteln will oder in den Unterhaltungsbereich gehört. Sie könnten dabei auch gleich klären, was seriöse von unseriöser Astrologie unterscheidet […]

Höhepunkt der Astro-Posse war dann in der jüngsten Ausgabe der SontagsZeitung die Aussage von Madame Etoile, sie habe gewusst, dass Anfang Jahr Ärger auf sie zukommen werde, die Sterne hätten es ihr vorausgesagt: „Eine klassische Konfliktsituation“, sagte sie. Dann vergleicht sie tatsächlich Astrologie mit der Meteorologie. Wie der Wetterbericht mache die astrologische Prognose eine Vorhersage.

Wie bitte? Vielleicht sollte Monica Kissling mal in einem Wetterstudio beobachten, wie viele konkrete Wetterfakten zusammengetragen werden und wie diese in komplexe, wissenschaftliche Modelle gepackt werden. Da stellt sich schon die Frage, ob sie einfach alle verfügbaren Argumente zusammenkratzt, um sich aus dem Dilemma zu befreien, oder ob sie tatsächlich daran glaubt, was sie erzählt […]“

Schwer zu sagen, denn das Jahreshoroskop 2013 von „Madame Etoile“ ist ein Geschwurbel sondersgleichen, frei nach dem Motto „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“:

Gesundheitliche Fragen dürften uns 2013 stärker beschäftigen.“

Soso.

Stärker als wann? Oder als was?

Und gibt es irgendein Jahr, in dem „gesundheitliche Fragen“ uns nicht beschäftigen?

Das wird nur noch getoppt von ihrer Wiener Kollegin Rosalinde Haller, die völlig sinnfrei vor sich hin schwafelt:

Anfang des Jahres gibt es Lila Flieder Töne.“

Wer’s nicht glaubt: Weiter geht’s in dem Artikel „Frau Haller schaut ins Jahr 2013“ beim Wahrsagerchecks-Blog.

Zum Weiterlesen:

 

2 Kommentare

  1. Falls noch jemand unterschreiben will: Die Petition ist noch online: http://bit.ly/AstroStopp.

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