Wissenschaftler, Intellektuelle, Politiker, Helden – wo seid ihr nur?„,
fragte vor drei Wochen Der Nesselsetzer in seinem Blog.
Astrodicticum simplex wiederum zitierte vor einigen Tagen aus einem Brief, den die Professoren eines astronomischen Instituts in den USA an ihre Diplomanden und Doktoranden geschrieben haben.
Sinngemäßes Fazit:
Arbeiten kann man eigentlich nie genug, und junge Wissenschaftler brauchen doch eh kein Privatleben.“
Tja, ist das vielleicht der Grund, weshalb nicht mehr Studentinnen und Studenten sich dem Traumberuf Wissenschaftler zuwenden?
Wie auch immer: Bei Zeit-Online hat GWUP-Vorstandsmitglied Dr. Julia Offe heute ein persönliches Plädoyer fürs Promovieren veröffentlicht.
Ein Auszug:
Wissenschaft macht Spaß.
Ich wünsche jedem Studenten, dass er einen Moment erlebt, in dem er versteht, was Wissenschaft bedeutet – beim Schreiben einer Hausarbeit oder beim Nachkochen eines Experiments. Einen Glücksmoment, in dem er in eine Fragestellung eintaucht und sich irgendwann, oft nach vielen Stunden am Schreibtisch oder im Labor, das Gefühl einstellt, dass es wichtig ist, was er tut.
Wichtig für ihn selbst. Wichtig für die Welt. […]
Im Studium lernt man zwar die Erkenntnisse der Wissenschaft, also die Fakten und Theorien, aber nicht den Prozess, wie diese Erkenntnisse entstehen. Zumindest in den Naturwissenschaften legt auch niemand großen Wert darauf, Studenten diesen Prozess theoretisch zu erklären. Eine Reflexion über das Thema findet kaum statt.
Doch Wissenschaft ist kein lineares Anhäufen von Wissen, kein Turm, der gerade, widerstandslos und immer höher in den Himmel wächst, sondern ein langsames Vortasten mit vielen Umwegen.
Eine Kollegin drückte es so aus: Wissenschaft ist wie eine Schlange, die sich hierhin und dorthin schlängelt, ab und zu ihre alte Haut abwirft und sich erneuert – aber das Schlängeln bleibt.„
Zum Weiterlesen:
- Glückliche Amöben, Zeit-Online am 22. Oktober 2012
- Doktorspiele, naklar.at am 28. Februar 2012
22. Oktober 2012 um 22:55
<<Eine Kollegin drückte es so aus: Wissenschaft ist wie eine Schlange, die sich hierhin und dorthin schlängelt, ab und zu ihre alte Haut abwirft und sich erneuert – aber das Schlängeln bleibt.“<<
Wußte ich es doch, der Meister der Wissenschaft ist der Satan, die alte Schlange … ;-)