Die ganze Dimension des CAMgate-Skandals entfaltet sich in launiger Art und Weise auf 16 Bingo-Feldern.
Beim „Bullshit-Bingo Skeptiker-Skeptiker“ im RatioBlog geht es um grelle Schlagworte wie „postmoderne Inquisition“, „kriminelles Internetprojekt“, „atheistische Fundamentalisten“, „anonymer Intertpranger“, „Hetze“ und ähnliches mehr.
Dieser Begriffs-Fundus ist keineswegs frei erfunden. Solche phantasievollen Diffamierungen der Skeptiker-Bewegung vagabundieren seit Jahren durchs Internet und gehen zuvörderst auf eine Person zurück, der die Süddeutsche Zeitung unlängst einen kritischen Artikel widmete:
Homöopathie-Lobby im Netz: Schmutzige Methoden der sanften Medizin.“
Darin heißt es unter anderem:
Arzneimittelhersteller finanzieren einen Journalisten, der die Kritiker ihrer Produkte anschwärzt – bei jedem herkömmlichen Pharmakonzern wäre dies ein Skandal.“
Die Bezeichnung „Journalist“ findet hier noch überaus wohlwollende Verwendung. In einem Kommentar (vom 18. Juli um 9.31 Uhr) im englischen Quackometer-Blog lesen wir:
By the way, I know that it’s not exactly a regulated profession and what with Web 2.0 and all, but calling Mr Fritzsche a “journalist” is a bit of a stretch.
He’s writing his blogs and is paid to send out press releases and such stuff. AFAIK he has never contributed articles to any real publication as a journalist. It’s probably most apt to describe him as a freelance PR writer/consultant.
Sure, Mr Fritzsche loves to assume the title of “medical journalist”, particularly when he lashes out against homeopathy critics who supposedly aren’t qualified to discuss homeopathy. Of course, Mr Fritzsche himself has no qualification to speak of in medicine, science or journalism.“
Das hindert besagten Pseudo-Journalisten aber keineswegs daran, Seiten zu betreiben,
… auf denen er wissenschaftlich nicht anerkannte oder esoterische Therapien empfiehlt und Homöopathie-Kritiker anschwärzt, darunter Journalisten von Spiegel, Spiegel Online, Zeit, Süddeutsche Zeitung, Süddeutsche.de. Und natürlich immer wieder Edzard Ernst.“
Natürlich.
Im Wissenschafts-Blog The 21st Floor hat sich Professor Edzard Ernst nun erstmals zu „CAMgate“ geäußert.
Eine deutsche Übersetzung des Beitrags findet sich bei Psiram:
Edzard Ernst über „Little H“
Ein Auszug:
Da ich ein wesentliches Ziel dieser systematischen Rufmordkampagne bin – mein Name erscheint mehrfach in fast allen Blogs der besagten Webseite – ist mir diese Angelegenheit schon eine ganze Weile bekannt […]
Als wir dann allerdings in einem der Blogs unserer homöopathie-gesponsorten Dreckschleuder nicht weniger als 31 beleidigende Unwahrheiten sowie grob irreführende Behauptungen über meine Person und meine Forschungsarbeit fanden, änderte ich meine Meinung.
Da ich über einen Kontakt zur „Deutschen Homöopathischen Union“ (DHU) verfüge, dem größten deutschen Hersteller homöopathischer Produkte und führenden Finanzier der erwähnten Verleumdungsfundgrube, wies ich meine Kontaktperson in einer höflich formulierten E-Mail auf diesen bizarren Umstand hin und machte auch deutlich, dass derartige Veröffentlichungen möglicherweise nicht unbedingt förderlich für ihr öffentliches Image sein könnten.
Die Antwort bestätigte, dass die DHU den Rufmörder für das Blog bezahlt, machte aber auch deutlich, dass dieser völlig frei in der redaktionellen Gestaltung seiner Beiträge sei. Deshalb habe man keine Möglichkeit einzugreifen, so die DHU. Man zeigte sich allerdings besorgt ob der verleumderischen Aussagen und es wurde ein Treffen mit mir vereinbart, um eine Lösung zu finden. Mir erschien es also nur fair, bis zu einem persönlichen Gespräch von einer eigenen Veröffentlichung abzusehen.
In der Zwischenzeit bekam ein deutscher Investigativjournalist Wind von der Sache – nein, ich habe ihm keinen Hinweis gegeben – und veröffentlichte die ganze, schäbige Geschichte mit all ihren unappetitlichen Details in einer deutschen Tageszeitung. Das führte dazu, dass die Firma WELEDA, ebenfalls im Homöopathie-Geschäft tätig, ihr Sponsoring für dieses Verleumdungsportal einstellte.
Faszinierenderweise wurde kurz darauf mein Treffen mit der DHU abgesagt. Das habe aber nichts mit der aktuellen Entwicklung zu tun, versicherte man mir.“
Heißt: Die Firmen Hevert – Von Natur aus wirksam, Heel Deutschland, WALA Arzneimittel, Staufen-Pharma und DHU Schüßler-Salze finanzieren den Urheber der Kampagne auch weiterhin.
Der Hashtag bei Twitter und Google+ lautet #CAMgate.
Zum Weiterlesen:
- Edzard Ernst über „Little H“, Psiram am 21. Juli 2012
- German Homeopathy Companies Pay Journalist who Smears UK Academic, The Richard Dawkins Foundation am 17. Juli 2012
- Homöopathie wirkt, wenn man ihr einen Preis verleiht, GWUP-Blog am 19. Juli 2012
- Homöopathie-Lobbyisten ohne Schamgrenzen, GWUP-Blog am 1. Juli 2012
- Video: „In Praise of Reason Award“ für Edzard Ernst, GWUP-Blog am 27. Juni 2012
21. Juli 2012 um 16:21
das ist mal wieder ein Lehrstück darüber, wie Organisationen im Umgang mit Web und Web 2.0 versagen. Der Imageschaden durch den Artikel in der SZ ist schon peinlich genug, aber egal. Durchhalten. Gestern hat Ben Goldacre einen Tweet zum Thema weitergeleitet an seine über 200 000 Follower auf Twitter ;-) http://twitter.com/bengoldacre
Unglaublich finde ich, dass sie sich wirklich damit rauswinden wollen, dass man ja keinen redaktionellen Einfluss auf „Du weißt schon wen“ hätte. Man billigt aber anscheinend die Methoden, wenn man sie nicht sogar bewusst outgesourct hat. Sollen die anderen sich die Hände schmutzig machen und wenn es auffliegt, dann äh, ja hat man auf den redaktionellen Inhalt kein Einfluss…CAMgate geht weiter.
Die Kräuterhexen und Wurzelmagier vom DZVhÄ versuchen die Affäre auch auszusitzen.
21. Juli 2012 um 16:43
Wie erbärmlich muss jemand sein, der sich für seine angeblichen „Meinungen“ hintenrum gut bezahlen lässt und auch noch meint, sich mit seinem verbalen Unrat über Menschen erheben zu können, die ohne jede finanziellen oder sonstigen Interessen einfach für ihre Überzeugung eintreten?
Andererseits ist das vielleicht auch die einzige Möglichkeit für solche Firmen, aufrichtigem Engagement gegen ihre nutzlosen Phantasieprodukte zu begegnen. Wie auch sonst, wenn jegliche Belege oder Qualitätssiegel fehlen? Dann bleibt halt nur noch, die Kritiker anzuschwärzen und zu verunglimpfen.
Gut und bewunderswert, dass die ganze Dreckschleuderei nichts genützt hat und keiner der diffamierten Kritiker sich zurückgezogen hat – im Gegenteil! Das Ganze war also ein völliger und totaler Fehlschlag, 43000 Euro mal einfach so zum Fenster rausgeworfen!
Man weiß nicht, vor wem man mehr Abscheu empfinden soll: vor solchen bezahlten Handlangern oder vor den Verantwortlichen selbst, die üblicherweise behaupten, von nichts zu wissen und keinen Einfluss auf ihre Büchsenspanner zu haben.
21. Juli 2012 um 16:53
@trixi:
<< die sich von allen persönlichen Angriffen, Diffamierungen, beleidigungen nie haben einschüchtern lassen. << Danke, aber mich persönlich haben das Ego-Shooting und die verbale Inkontinenz des besagten Herrn eher amüsiert. Meine Büro-Pinnwand (die auch meine Chefs einsehen können) ist gespickt mit seinen ausgedruckten Injurien - da lacht jeder bloß drüber.
21. Juli 2012 um 17:11
@ Fassungslos
Kompliment, wie gut und treffend Sie das kommentiert haben!
21. Juli 2012 um 17:28
Also ich finde das sogar „sehr“ komisch, dass ein kleiner pseudo-journalist meint, bekannte und preisgekrönte journalisten von großen zeitungen bekritteln zu können. das wort „Ego-Shooting“ scheint mir da in der tat recht passend. vermutlich verbirgt sich dahinter kaum mehr als der neid des ewig Zu-Kurz-Gekommenen.
21. Juli 2012 um 18:44
Laut CAM Media.Watch (10.07.2012) begründete Weleda seinen Rückzug aus dem umstrittenen Sponsoring inzwischen mit diesen Worten:
[Fettdruck von mir]
In anderen Worten: Weleda scheint von der intellektuellen Leistungsfähigkeit seiner Kundinnen und Kunden gerade im Naturkosmetiksegment nicht gerade überzeugt zu sein …
21. Juli 2012 um 18:58
@ Stefan:
Klar, die wollen ihre Kunden aus dem Naturkosmetiksegment nicht verunsichern. Gerade da würde Weleda jede Menge Verluste einfahren, denn die Sachen sind mit Sicherheit deren Hauptumsatzgebiet (wenn ich mir die Mädels in meinem Umkreis so ansehe).
Ist ja auch kein Wunder, die Produkte sind zwar nicht billig, aber dafür gut.
21. Juli 2012 um 18:59
Vielleicht ist es Weleda bewusst, dass ihre Kundschaft vielleicht doch intellektuell Leistungsfähig ist hat und hat nur Angst, sie könnten sich informieren?
21. Juli 2012 um 19:16
@ kumi
„… aber dafür gut.“
Da war die Stiftung Warentest in den letzten Jahren aber oft anderer Meinung!
21. Juli 2012 um 20:51
@ Pierre:
Das Zeugs hat mein Weib damals mit in die Ehe gebracht und die paar Produkte, die wir schon seit Jahren benutzen, sind echt gut. Na gut, ich benutze davon eher weniger, Männer brauchen nicht so viel, aber das Weib schwört drauf, und die ist echt wählerisch. :-)
21. Juli 2012 um 21:45
@ Kumi
Männer brauchen nicht so viel? Naja…:)
Nun, andere Frauen bringen Kinder mit in die Ehe, Dein „Weib“ (wie Du Deinen Schatz nennst) bringt eben Produkte dieser Firma mit in die Ehe.
Wenn Dein Weib so wählerisch ist, dann bist Du hoffentlich auch was ganz Besonderes.
22. Juli 2012 um 00:05
Mal ganz abgesehen vom „darauf schwörenden Weib“ zielt Weleda auf eine gutverdienend-gutbürgerliche Schicht, die hochpreisige Naturkosmetik schätzt und begreift als Mittel zum Zweck sanft gesteigerter Selbstverliebtheit. Die in Werbung und Marketing stets involvierte Komponente des „geistig-seelischen“, bemüht, dem Gründer Steiner die Ehre zu erweisen, spricht dabei erst recht all die an, die gar nicht erst mühsam glauben müssen, jene Komponente in sich selbst am deutlichsten vorfinden zu können/dürfen.
Die kosmetischen Weleda-Produkte sind neben ihrer kontrolliert-biologischen Herkunft von streng kontrollierter Beziehung zu ihren typischen Verbrauchern: Sie vermitteln sinnlich wahrgenommene paradiesische Zustände, die sich so oder so ähnlich vorher schon im Einkommensbereich abgebildet haben. Eben dort scheint am besten aufgehoben zu sein, was anthroposophisch duftet und verwöhnt, und auch Heilsversprechen der pflanzlichen Art finden dort ihren größten Widerhall, wo die eigene, selbstzugewiesene Wichtigkeit bequem über den Geldbeutel und das gute Gewissen abgewickelt werden kann.
Nix geht über die erste Wahl, und wenn man sich`s ab und an wenigstens leisten kann, prima; aber bei Weleda trägt man immer auch pseudo-erkenntnisheischende Rhetorik mit auf, und die unverhohlene Dünkelhaftigkeit zieht ganz bestimmt auch mit in die Poren ein, früher oder später, vielleicht auch erst im nächsten Leben…
22. Juli 2012 um 00:15
@Kumi
…meine Katze ist auch wählerisch, aber das Futter würde ich nicht essen… ;-)
22. Juli 2012 um 00:18
…ach so, ich sollte noch erwähnen, dabei handelt es sich um eine „Schwarze Katze“ mit spitzen Vorderzähnen – also eine „Unglück-bringende-Vampir-Katze“, aber das interessiert die NULL…;-)
22. Juli 2012 um 06:46
breaking news:
fritzsche hat einen vertrag mit BIG PHARMA unterschrieben. danach soll er 400000euro pro jahr bekommen, wenn er genauso weiter macht wie bisher. BIG PHARMA meint, dass dieses gelt gut investiert sei und den aufkommenden homoeopathie-sektor in deutschland erheblichen schaden zufuegen wird. „eine konkurrenz weniger“ kommentierte ein pharma sprecher lapidar.
22. Juli 2012 um 12:04
@Kurt:
“ vermutlich verbirgt sich dahinter kaum mehr als der neid des ewig Zu-Kurz-Gekommenen. “
Die schmierige und lachhafte Art und Weise, wie dieser Typ sich auf seinen komischen Seiten bei allen „bedankt“, die seine Machenschaften kritisieren, und wie er Weleda „Respekt“ zollt, weil sie die Zusammenarbeit mit ihm aufgekündigt haben, das alles lässt wirklich auf eine hochproblematische Persönlichkeit schließen, die wohl mehr als nur ein kleines „Aufmerksamkeits-Defizit“ ausfüllen muss.
22. Juli 2012 um 19:59
nicht nur homöo- sondern auch psychopath??
ist ja nur eine frage!
22. Juli 2012 um 21:09
@edzard ernst:
Zumindest „Psycho“-Physiker, was immer er darunter auch verstehen mag:
http://psiram.com/ge/index.php/Psychophysik_2.0
23. Juli 2012 um 14:18
@ Pierre:
»Wenn Dein Weib so wählerisch ist, dann bist Du hoffentlich auch was ganz Besonderes.«
Das behauptet die Geliebte Gattin™ zumindest. Jedenfalls darf ich sie nicht meinen Schatz nennen, ich sei doch nicht Gollum. Wie ich sie aber nenne, gehört aber nicht hierher. :-)
Das Kind hat sie nicht in die Ehe gebracht, sondern das haben wir gemeinsam gemacht (und gemeinsam vor den Sommerferien von der Waldorfschule genommen). Auf Anthro-Rhetorik geben wir schon länger nix mehr, Homöopathie ist aus der Hausapotheke verbannt, nur an der Kosmetik arbeiten wir noch. Ist zwar zu teuer, um sich das Zeugs immer zu kaufen und so dicke haben wir es auch nicht, aber dann und wann …
Rasieren geht eh nur mit Speick :-)
23. Juli 2012 um 16:38
@ kumi
zur Kosmetik von „Weleda“ kannst du dir hier die Schocktherapie abholen (ich zitier das nicht, ist zu schlimm):
„Fussnote 11“, bei: http://www.ruhrbarone.de/anthroposophie-und-nationalsozialismus-die-waldorfschulen-erziehen-zur-volksgemeinschaft/
23. Juli 2012 um 17:03
@ kumi
Probiere doch mal Produkte der Hausmarke einer großen Drogeriekette mit dem Namen unserer früheren Geldwährung.
Diese Pflegeprodukte gibt es sowohl in konventioneller Herstellung als auch mit Inhaltsstoffen und einer Herstellerphilosophie, die auch Dich samt Weib überzeugen könnte.
Und der Preis ist (verglichen mit anderen Marken) vom
Preis-Leistungsverhältnis sehr günstig!
23. Juli 2012 um 21:46
@ Andreas Lichte: Ja, weiß ich, kenn ich. Die haben den Nazis was geliefert. Kann man ihnen vorwerfen, mit den Nazis Geschäfte gemacht zu haben wie so viele andere auch, die ebenfalls heute noch gut dabei sind. »Oh Scheiße,« sagte das Weib vorhin, »ich schmier mich mit Naziöl ein? Und das zieht dann so langsam …«
Aber haben sie auch bewusst ihren Kram für grausame Menschenversuche geliefert? Das ist ja die Frage. Mir fällt dazu gerade BASF ein, aka I.G. Farben. Okay, Weleda muss ich nun so dringend nicht haben.
@ Pierre:
Du weisst aber schon, dass dm ein (noch) anthroposophisch geführtes Unternehmen ist? Wo sonst kauft man denn Weleda? :-)
24. Juli 2012 um 10:58
@ Kumi
Nein, dass wusste ich nicht.
Aber – ich bin ganz offen und werde dort weiter einkaufen. Habe den Inhaber des Imperiums oft in Talkshows gesehen und auch sehr auf das Gesprochene zwischen den Zeilen geachtet. Hinzu kommt, dass ich mich schon mal gelegentlich mit dort Angestellten unterhalte und die mir (privat) ein sehr gutes Feedback über diese Drogeriekette geben. Dann ist es so, dass viele Produkte ein erstklassiges Top-Preis-Leistungsverhältnis haben und zudem von Testinstituten wie Stiftung Warentest oder Ökötest oft (nicht immer) hervorragend bewertet werden.
Leider ist es ja so, dass sich einige der großen Firmen in der Vergangenheit sehr menschenunwürdig verhalten haben. In vielerlei Hinsicht. Obwohl, wie wohl nachgewiesen wurde, z. B. Siemens in den Kriegsjahren nicht gerade vorbildlich agierten, um es mal extrem freundlich auszudrücken, muss ich gestehen, dass meine Waschmaschine von Siemens und mein Festnetztelefon ebenfalls von dieser Marke ist. Beides waren Testsieger und sind wirklich nach eigener Feststellung sehr gute und langlebige Produkte.
Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, welche Firma so ganz sauber ist und keinen Fleck auf der weißen Weste hat. Mir ist nur wichtig, dass die Firmen aus Fehlern gelernt haben und zumindest in jüngerer Vergangenheit nicht mehr unangenehm auffallen. Naja, obwohl, wenn ich da wieder an Siemens denke….
Ich versuche , aus allem das kleinere Übel auszuwählen, was zugegebenermaßen mittlerweile nicht mehr so einfach ist, da auch die kleineren Übel oder Vergehen nicht unerheblich sind.
Ja, ich gebe es zu, bin ein wenig hin- und hergerissen.
24. Juli 2012 um 11:25
Klar, ich gehe da auch gerne einkaufen, weil 1. Schlecker mir zu unsympathisch war (und eh weg vom Fenster), 2. Ihr Platz dank Schlecker ebenfalls den Orkus runter ist. Und wenn ich 3. die Wahl habe zwischen Rossmann und dm, wähle ich meist dm, weil es näher ist, ich die Atmosphäre im Laden einfach entspannter finde (die wissen schon, wie sie einen kriegen können).
24. Juli 2012 um 11:56
@ kumi
„Weleda“:
kann man ja auch als positives Alleinstellungsmerkmal – USP – sehen, dass die Kosmetik, die man gerade benutzt, am Menschen getestet wurde …
Peter Staudenmaier, „Between occultism and fascism: Anthroposophy and the politics of race and nation in Germany and Italy, 1900-1945“, Dissertation, Cornell University, August 2010, Seite 251, Fussnote 258 (Absätze von mir eingefügt):
“The Weleda case became briefly notorious in the 1990s with the appearance of journalists’ reports on the company’s relationship to SS doctor and war criminal Sigmund Rascher, who performed infamous ‘medical experiments’ at Dachau involving the torture and death of many inmates.
Rascher (1909-1945) was the estranged son of anthroposophist Hanns Rascher and attended the original Waldorf school in his youth; as an adult he vehemently rejected anthroposophical doctrine while maintaining friendly contacts with anthroposophists, including his uncle, Fritz Rascher.
Weleda supplied biodynamic materials for Rascher’s ‘experiments’ at Dachau, but the company insists that its staff was unaware of what its products were being used for.
This claim is plausible, but overlooks the more significant fact that Weleda maintained ongoing business relationships with the SS and the Wehrmacht in order to keep Rascher supplied with the anthroposophical materials he requested. In order to manufacture the biodynamic materials that Rascher ordered, Weleda was given special access to the SS’s own stock of petroleum jelly, a rare commodity in war-time Germany.
Aside from his uncle, Rascher was also on very good terms with anthroposophists such as Otto Lerchenfeld and Franz Lippert, and was an active proponent of biodynamics. He was a keen student of anthroposophist Ehrenfried Pfeiffer’s work on biodynamics, publishing an article on the subject in 1936, and he recommended biodynamic literature to Himmler. Extensive material on Rascher can be found in BA NS21/921a, BA NS21/915, BA NS21/916, and BA NS21/925.”
–
Hervorzuheben ist:
“(…) significant fact that Weleda maintained ongoing business relationships with the SS and the Wehrmacht in order to keep Rascher supplied with the anthroposophical materials he requested. In order to manufacture the biodynamic materials that Rascher ordered, Weleda was given special access to the SS’s own stock of petroleum jelly, a rare commodity in war-time Germany.”
24. Juli 2012 um 12:20
@ kumi
Zeig mal Deinem Weib, was ein Mann ist und kauf Produkte von Balea (bei DM).
Für das beim Kauf gesparte Geld kaufst Du Deinem geliebten Weibe einen herrlichen Blumenstrauß oder gehst mit ihr in ein gemütliches gutes Restaurant;-)
Achso: Falls die Drogeriekette DM mich hier für meine (überzeugte) Werbung belohnen möchte, bin ich gerne bereit, meine Adresse für den Paketboten mitzuteilen. Denn ein kleines Päckchen mit Produkten von Balea habe ich mir doch jetzt sicher verdient, oder?
24. Juli 2012 um 12:30
@ Pierre Castell
„dm“ braucht dich nicht, braucht deine Werbung nicht, die haben soviel Kohle, dass noch genug übrig ist, um mit Stiftungen anthroposophische Scharlatanerie zu fördern …
24. Juli 2012 um 12:41
@ Andreas:
Na, das klingt ja nicht sehr positiv für Weleda. Danke für die Info.
24. Juli 2012 um 13:25
@ Andreas Lichte
Könnten Sie mir das bitte mal näher erklären und evtl. Links zu Artikel mit Quellenangaben schicken bzw. hier veröffentlichen die das bestätigen? Würde mich sehr interessieren, danke für die Info.
24. Juli 2012 um 13:32
Das wusste ich auch noch nicht:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/aigner-deal-mit-dm-drogeriekette-sponserte-werbekampagne-der-regierung-a-781660.html
24. Juli 2012 um 18:27
@ Pierre Castell
In diesem Artikel wird eine Stiftung von Götz Werner, „dm“, Milliardär, genannt:
http://www.erziehungskunst.de/artikel/forum/die-ruecktritte-von-mannheim-ein-kommentar/
DAMUS-Stiftung (Götz Werner und Benediktus Hardorp)
und weitere anthroposophische Stiftungen:
Software-Stiftung
Voith-Stiftung
Hier auch noch ein weiterer Artikel zur Stiftungsgründung von Götz Werner:
http://www.erziehungskunst.de/nachrichten/inland/goetz-werner-gruendet-stiftung/
Die beiden Artikel sind aus der „erziehungsKunst“, einer anthroposophischen Publikation vom „Bund der Freien Waldorfschulen“ …
Mehr infos habe ich zur Zeit nicht. Ich würde mich freuen, wenn Sie selber recherchierten: meines Erachtens gibt es ein regelrechtes Netzwerk von anthroposophischen Stiftungen.
Wichtig dabei auch die Rolle der anthroposophischen GLS-Bank, in der Götz Werner Aufsichtsratsmitglied ist, und die anthroposophische Projekte fördert.
24. Juli 2012 um 18:44
@ Pierre Castell
falls Ihnen mein Kommentar, oben, oberflächlich vorkommt: ich finde es schwierig, handfeste Informationen zu den anthroposophischen Stiftungen zu finden.
Wenn Sie erfolgreicher sind als ich, würde ich Sie bitten, einen Artikel über das Thema zu schreiben: das Blog „Ruhrbarone“ – http://www.ruhrbarone.de/ – würde sich über fundierte Infos zum Thema freuen!
Bei den „Ruhrbaronen“ gibt es bereits viele Artikel zum Thema „Anthroposophie“, aber noch nicht darüber, wie die anthroposophische Finanzierung funktioniert – eine echte Lücke, wir wissen doch:
„Money makes the world go around“
24. Juli 2012 um 19:20
@ Andreas Lichte
Man lernt täglich was dazu – deshalb bin ich so gerne auf diesem Blog.
Vielen Dank für Ihre freundlichen Links. Werde mir das im Verlaufe des Abends näher anschauen und aufmerksam durchlesen.
___________
An alle – nicht vergessen: 22.45 Uhr Sandra Maischberger anschauen (ARD).
24. Juli 2012 um 23:28
Kommentar von Ralf
<<…ach so, ich sollte noch erwähnen, dabei handelt es sich um eine “Schwarze Katze” mit spitzen Vorderzähnen – also eine “Unglück-bringende-Vampir-Katze”, aber das interessiert die NULL…;-)
Ups, ich meinte natürlich "Eckzähne"…ist aber ein ganz lieber kastrierter Kater…LOL
Achso, ich habe ihn nicht kastrieren lassen, es war/ist eine Streuner-Katze, die die Nachbarschaft kastrieren lies; sie ist und íßt so freundlich, fängt Mäuse und so…
24. Juli 2012 um 23:57
Sorry…ich muß nochmal stören, ich habe gegoogelt und den Ausspruch: “Sie ist und ißt so freundlich” nicht gefunden…das macht meine Traugrigkeit, bzügl. des Meerjungfrauen-Spruchs wieder gut (Die ganze Dramatik lesen Sie hier)…btw…mir ist aufgefallen…im Englischen ist: Meerjungfrauen küssen besser – Meerjungfrauen kisses better – und was reihmt sich auf better? – Natürlich: Wetter, also: nasser. Ergo, ist die Leistung einses Gehirns, das einem englischen Muttersprachler eigen ist, weitaus geringer als dem, das einem deuscher Muttersprachler eigen ist, wie meines…naja, wieso macht man ein Jodeldiplom? – Damit man was eignes hat… ;-) ;-) ;-)
25. Juli 2012 um 00:45
http://www.youtube.com/watch?v=hG6RyQCggdI
Das war noch ein Humorist…ich verneige mich in tiefer Dankbarkeit
25. Juli 2012 um 16:06
GUTE NACHRICHT: DHU hat den support fuer fritzsche eingestellt; das wurde mir soeben per tel mitgeteilt
25. Juli 2012 um 17:05
Ja, das ist wirklich eine gute Nachricht!
25. Juli 2012 um 17:30
@Edzard Ernst:
Lasst mich raten: CF wird sich morgen bei der DHU für seinen Rausschmiss bedanken und dieser Entscheidung seinen Respekt zollen und sich selbst dafür rühmen, eine wichtige Debatte angestoßen zu haben etc.pp.
Dieser Typ ist nur noch ein Fall für die Sigmund-Freud-Fraktion.