Bekanntlich darf in Bayern Halloween nur bis Mitternacht zelebriert werden, da Allerheiligen ein Feiertag ist, der um Punkt null Uhr beginnt.
Was indessen noch nicht verboten ist (hat da jemand was übersehen, Ihr bayerischen Ordnungsbeamten?) sind Kinovorstellungen, die am 31. Oktober spät abends beginnen und am 1. November enden, sodass es von einem pragmatischen Standpunkt aus sinnvoller erscheint, sich im Kino zu gruseln als bei einer Kürbis-Party.
Wie schon vor einem Jahr bot sich da „Paranormal Activity“ an, wieder war es eine Preview, nur dass es diesmal um Teil 3 ging (Bundesstart am 3. November).
Letztes Jahr hatte ich zum zweiten Teil geschrieben, dass ich dabei fast eingeschlafen bin – und nach den Leserkommentaren zu urteilen, werde ich mich dafür demnächst vor dem Jüngsten Gericht verantworten müssen.
Da mir das im Moment eher ungelegen käme, spendiere ich „Paranormal Acticity 3“ einfach mal ein paar warme Worte.
Also: Der Film spielt im September 1988, ist also eine Art Prequel und will eine Begründung dafür liefern, warum die Schwestern Katie und Kristi das Böse geradezu magisch anzuziehen scheinen. Dabei ist der Streifen tatsächlich weitaus kurzweiliger als die beiden ersten Teile (was auch schlicht an der straffen Laufzeit von knapp anderthalb Stunden liegt), die Darsteller sind sympathischer und agieren in ihren Rollen weniger deppert als ihre Vorgänger.
Das ausgelutschte Prinzip der statischen Überwachungskamera wird endlich aufgeweicht, zum Finale verlässt die Familie sogar die eigenen vier Wände, was schlussendlich einen „normalen“ Horrorfilm möglich werden lässt.
Für Skeptiker gibt’s eine ganz nette Darstellung eines „Bloody Mary“-Rituals, welches nichts weniger als ein Erdbeben auslöst.
Klingt vielleicht hemmungslos überzogen, kommt aber gar nicht so rüber. Die Effekte sind sogar ziemlich gut dosiert und werden im Lauf der Handlung nicht ungeschickt gesteigert.
Wer mal wieder live kreischende Teenager in einem Kinosaal erleben will, ist mit „Paranormal Activity 3“ ganz gut bedient.
Und wer mir gerne mitteilen möchte, wen ich diesmal wieder mit wem verwechselt habe oder dass ich ein garstiger Ignorant bin: Das Kommentarfeld is Yours!
1. November 2011 um 16:00
Ein damaliger Kommentator schrieb:
„Verglichen mit der Fortsetzung war ja der erste Teil geradezu ein Thriller! Das größte Problem von PA2 ist meines Erachtens nach der Versuch, eine “richtige” Geschichte zu erzählen. Wenn es in Teil 1 eine Stärke gab dann jene, dass nichts erklärt wurde. Man musste als Zuschauer einfach die Präsenz eines Dämons akzeptieren. In Teil 2 wurden Erklärungen angeboten, die vermutlich irgendwann in einem dieser fürchterlichen Prequels geklärt wird (vor 150 Jahren stand auf dem Grund des Hauses ein Indianerfriedhof, der von Kristis Vorfahren geschändet wurde, indem sie “Cowboy und Indianer” spielten).“
Nah dran^^.