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„Penthouse“-Star: Dr. Florian Freistetter

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Na, wer sagt denn, dass Wissenschaft nicht sexy sein kann?

Wie Mann *Sie* heiß macht“,

fragt zum Beispiel Penthouse in der aktuellen (Oktober-) Ausgabe auf dem Titel.

Die Antwort finden wir im Inntenteil.

Nein, nicht mit so ’nem Kram wie „gedämpfter Beleuchtung“, „Duftölen“ oder „romantischer Musik“ (Seite 72).

Sondern mit einer anregenden Diskussion über den Weltuntergang 2012!

Deshalb widmen sich nun auch unsere Freunde von Penthouse diesem Thema – und machen tatsächlich alles richtig, inklusive eines großen Fotos von Astrodicticum-simplex-Blogger Dr. Florian Freistetter (Seite 128).

Dies lässt bereits optisch erahnen, dass Ironie und Skepsis in dem Beitrag „2012 – Endlich Weltuntergang“ überwiegen.

Das fängt an mit netten Kaprizen wie „Maya hii, Maya hoo“ (wer den Bezug nicht versteht, siehe hier), geht mit der „großen Camping-Lüge“ weiter und endet mit der Feststellung, dass nächstes Jahr keinesfalls die Welt untergehen kann, weil erst noch Bon Jovi seinen 50.sten feiert.

Wir haben schon Schlechteres zum Thema Apokalypse gelesen, und Florians Zitate geben dem Ganzen den richtigen Schliff:

Ein paar grundlegende Kenntnisse in Physik – zum Beispiel das, was man in der Schule gelernt hat – reichen aus, um die Dummheit der Behauptungen der Weltuntergangspropheten zu entlarven.“

Gut, bleibt immer noch genug Schwachfug in dem Heft, etwa die unvermeidliche „Numerologie“-Kolumne oder „Hausdorfs Phänomene“.

Aber alles in allem ist doch eindeutig die Tendenz auszumachen, dass auch die Männermagazine anfangen, sich nach den Empfehlungen der Wissenschaftler und Skeptiker zu richten.

Weiteres Beispiel: der November-Playboy.

Gerade erst hat Dr. Freistetter in seinem Blog gefordert: „Rückt die Studenten in den Mittelpunkt!“

Und was tut prompt der Playboy? Eben dieses!

Zum Weiterlesen:

  • Heiße Enthüllungen in Penthouse, GWUP-Blog am 19. Mai 2011
  • Die Penthouse-Diät: Frauen, die Licht essen. GWUP-Blog am 24. Juli 2011
  • 2012 – Wer verdient am Weltuntergang? Astrodicticum simplex am 3. Oktober 2011
  • Bernd Harder: 2012 oder wie ich lernte, den Weltuntergang zu lieben. Leitfaden für Endzeit-Liebhaber. (Rezension bei Astrodicticum simplex)

 

 

 

7 Kommentare

  1. Hm, ich überlege gerade, ob ich Penthouse und Playboy in meine Liste regelmäßig zu kaufender populärwissenschaftlicher Zeitschriften aufnehmen sollte …

    Ob meine Frau wohl etwas dagegen hätte?

    Hm …

  2. „Und was tut prompt der Playboy? Eben dieses!“

    nanu… der Playboy zeigt Menschen doch nie angezogen *gg Florian müsste sich gewiss auch ausziehen wenn sie einen Interview mit ihm wollten ;)

  3. Mir tuts im Hirn weh, wenn Wissenschaft oder Kunst oder irgendwas anderes darüber verkauft wird, daß es „sexy“ sein soll. Die Botschaft ist doch „eigentlich isses ja für die breite Masse uninteressant, aber man kann damit jemand ins Bett kriegen / Studentinnen/Sportlerinnen/Wissenschaftlerinnen können heiß aussehen, falls jemand lang genug mit Schminke und dann mit der Bildbearbeitung drübergegangen ist“.

    Wie wärs mit nem Männermagazin-Debunking? Will einer wissen, wie die Damen „in echt“ aussehen? Oder welche Erfolgsquote die Weltuntergangs-Diskussionsmasche in der Singlebar hat?

  4. Ich wage zu bezweifeln, dass Dr. Freistetter bzgl. des Penthouse-Artikels „amused“ ist.
    Wenn jetzt allerdings ein paar mehr Penthouse-kauf-Männchen Astrodicticum-simplex anklicken als Astrodicticum-simplex-Leser Penthouse kaufen gehen, dann dient der Artikel seinem Einsatz gegen die Volksverblödung. (Im weitesten Sinne in diesem Zusammenhang könnte man das dann Körpereinsatz nennen *grinnnz*)

  5. @S.K.:

    Wieso nicht – ich schätze, er wird nicht dazu gezwungen worden sein.

    Diese Diskussion könnte man regelmäßig bei jedem Thema führen, das etwas mit Medien zu tun hat – zuletzt hier:

    https://blog.gwup.net/2011/09/25/schicksalsjahr-2012/

    Die Auffassung der GWUP dazu ist eindeutig: Selbstverständlich sollen/müssen die Skeptiker dahin gehen, wo sich üblicherweise keine Wissenschaftler hinwagen, weil sie entweder „Unsinn nicht noch weiter aufwerten“ wollen oder „ihr Niveau“ unterschritten sehen oder sonstwas.

    Wir halten das für ebenso arrogant wie falsch. Wir machen diese Arbeit doch nicht nur für diejenigen, die eh schon skeptisch sind.

  6. @trixi:

    ich glaube unbesehen, daß der artikel ok ist und bin wie bernd der meinung, daß man eigentlich jede plattform nutzen sollte.

    allerdings find ichs insgesamt ärgerlich, wenn die argumentation heißt „es ist interessant, weils sexy ist“ statt „es ist interessant, weil es interessant ist“.

    daß herr freistetter da voll bekleidet auftritt, hätte ich nicht anders erwartet. spekulative frage: wäre die behandelte person weiblich, dürfte sie auch nerdig-sympathisch und voll bekleidet sein? im penthouse-magazin?

  7. Die „launige“ Art von Herrn Harder ist ganz okay und unzweifelhaft ist es richtig, (fast)jede Gelegenheit wahrzunehmen, skeptische Gedanken zu verbreiten.
    Sollte die eine oder andere Frau sich trotzdem ein bisschen angenervt fühlen, kann sie mal in den Esowatch-Blog von gestern (17.10.) reinschauen. Da gibt es was gegen ungute Gefühle in dem Zusammenhang, Staphisagria oder so, hochpotenziert oder so.

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