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Wohin mit homöopathischen Arzneimittelresten?

| 13 Kommentare

Erst mal eine kleine Presseschau zum Thema:

  • Professor Ulrich Berger macht in seinem Blog Kritisch gedacht einen (normalerweise den Abonnenten vorbehaltenen) Aufsatz im Journal für Pharmakologie und Therapie verfügbar, überschrieben mit:

Die Attraktivität homöopathischer Behandlungen.“

Berger merkt dazu an:

Ein leicht lesbarer und informativer Artikel, der auch für eingefleischte Skeptiker manch interessante und neuartige Perspektive auf das ewige Thema Homöopathie zu bieten hat.“

  • Dr. Florian Freistetter hat für Astrodicticum simplex eine Apotheke fotografiert, die ihre Kunden nicht nur mit Homöopathika, sondern neuerdings auch mit Horoskopen beglückt. Na dann – braucht man sich eigentlich nicht mehr zu wundern.
  • Sheng Fui lädt zu einem „Homöopathie-Bullshit-Bingo“ ein. Sehr vergnüglich!

Und wir veröffentlichen in diesem Zusammenhang ein weiteres Werk unseres skeptischen Dichers „Marabu“ – diesmal indes keine Lyrik, sondern eine

 Petition gegen Anreicherung von Hochpotenzen.“

Los geht’s:

Begründung:

  • Natürliche Potenzierung (d.h. Verdünnung mit Schütteln), z.B. durch Regen, führt nur zu Niedrigpotenzen.
  • Liegen Stoffe aber schon als Hochpotenzen vor, kann das extreme Folgen der Wirkungsverstärkung haben.
  • Ferner können technische Prozesse (z.B. Reinigungsverfahren) ungewollt gefährliche Hochpotenzen erzeugen.

 Forderungen:

1. Sichere Entsorgung verbrauchter Medikamente

Apotheken müssen alle leeren Arzneimittelflaschen zurücknehmen, da diese immer Restmengen enthalten.

Diese müssen ordnungsgemäß entsorgt werden, d.h. durch Abkochen muss das Gedächtnis der Restflüssigkeiten  (z.B. das Wassergedächtnis) gelöscht werden. Damit wird einer Anreicherung gefährlicher Hochpotenzen in der Umwelt vorgebeugt.

2. Grenzwerte für die Anreicherung von Hochpotenzen

Die schrecklichen Folgen einer Übermäßigen Anreicherung von Hochpotenzen sieht man am Bienensterben (Belastung mit Honighochpotenzen) und dem weltweiten Rückgang von Amphibien (Belastung mit Krötenhochpotenzen).

Der Gesetzgeber muss Grenzwerte für die Anreicherung von Hochpotenzen erlassen. Übermäßig belastete Gewässer, Böden und Flüssigkeitsbehälter müssen saniert (deanimiert und depotenziert) werden. Potenzierung von Stoffen durch unsachgemäßen Umgang muss vermieden werden. Besonders dringlich ist ein Verbot von Reinigungsverfahren, bei denen Flüssigkeiten mit Gedächtnis – insbesondere Wasser – geschüttelt werden. Eine Verdünnung kann durch nachhaltige Wiederverwendung von Reinigungsmitteln vermieden werden.

 3. Unwirksamkeitsnachweise für Arzneimittelreste

 Eine Rückgabe von Medikamenten an Apotheken darf nur dann unterbleiben, wenn ein Unwirksamkeitsnachweis für diese Arzneimittelreste vorliegt. Dabei müssen auch die Auswirkungen natürlicher oder technischer Potenzierungen berücksichtigt werden. Arzneimittel sind entsprechend zu kennzeichnen. Dies betrifft nicht nur Homöopathika, sondern alle Medikamente!

 4. Vorbeugung gegen Resistenzen

Der Entwicklung von Resistenzen gegen Hochpotenzen muss vorgebeugt werden. Die Fehler bei Antibiotika dürfen nicht in diesem Bereich wiederholt werden. Immer öfter werden Unwirksamkeiten von Hochpotenzen berichtet. Das ist ein Skandal!

Durch Fehlverordnungen oder prophylaktische Einnahme werden Tinkturen unvollständig oder gar nicht resorbiert, ausgeschieden und reichern sich in der Umwelt an. Davon sind auch Globuli betroffen, die im Verdauungsystem verflüssigt werden.

Besonders gefährlich ist die prophylaktische Einnahme von Homöopathika gegen Verstrahlungen, ohne dass eine solche vorliegt oder baldigst eintritt. Dies erhöht die allgemeine Strahlenbelastung und muss sofort verboten werden.

5. Ethikrichtlinien

Wegen der besonderen Gefährlichkeit oder Verwerflichkeit darf es keine Potenzierung von Potenzmitteln (Viagra etc.), Abtreibungsmitteln oder Giften geben.

Kinder dürfen Hochpotenzen altersabhängig nur in kleinerer Dosis als Erwachsene bekommen.

Dem Mythos der Unwirksamkeit von Hochpotenzen muss in allen staatlichen Bildungseinrichtungen entgegengewirkt werden, da dieser Mythos den Blick für Gefährdungen verstellt. Die unheilige Allianz von Schulmedizin und Binnenkonsens muss durchbrochen werden. Verharmlosungen wie bei der Atomenergie darf es nicht noch einmal geben!

Ein Ethikrat aus hochpotenten Persönlichkeiten soll dazu Richtlinien erarbeiten. Insbesondere muss erarbeitet werden, bis wann ein Ausstieg aus der Homöopathie möglich ist. Dabei dürfen die Probleme nicht durch verstärkte Homöopathie-Importe auf die europäischen Nachbarn abgewälzt werden.

P.S.: Nur Schulmediziner können das als Satire abtun.

13 Kommentare

  1. Sofort beim Petitionsausschuß abliefern! Ich unterschreibe sofort!

  2. Endlich habe ich eine plausible Erklärung für mein Unwohlsein, wenn ich längere Zeit nichts esse.
    Die extremen Hochpotenzen der aromatischen Gerüche verursachen das.
    Dieser Effekt tritt meist dann auf, wenn ich ein Restaurant hungrig betrete, mitunter auch in der Nähe einer Pommesbude.

    Das sollte auf jeden Fall abgestellt werden, damit könnte auch das Problem von Herz-Kreislaufkrankheiten durch Übergewicht vermieden werden.

    Auch denkbar wäre das genaue Gegenteil, dass jene die an Adipositas leiden, sehr grosse Mengen an Nahrung aufnehmen(Niedrigpotenz!) und jene die an Magersucht leiden nur Gerüche(Hochpotenz) aufnehmen.

    Der Hanemann war schon eine sehr wichtige Person des wissenschaftlichen Unsinns.

  3. @retiree:

    << Der Hanemann war schon eine sehr wichtige Person des wissenschaftlichen Unsinns. <<

    War er:

    "Nicht im Liegen lesen, auch nicht onanieren":

    http://blog.esowatch.com/?p=265

  4. Irgendwie kommt mir das bekannt vor. Kann es sein, dass diese Petition oder etwas sehr ähnliches schon länger kursiert?

  5. Und so wurde aus einem Kommentar ein Blog:

    „Es ist wirklich an der Zeit für die Gemeinde der Skeptiker, sich diesem Problem anzunehmen. Bereits Anfang des Jahres wies ich auf einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Anstieg von Tumor- und Herzkreislauferkrankungen und der zunehmenden Beliebtheit von Homöopathika hin.“

    Mehr: http://dieausrufer.wordpress.com/2011/09/11/mehr-neue-gefahren-der-homoopathie/

  6. Habe eine Anmerkung zu 1.) (Entsorgung homöopathischer Mittel):
    Es ist illusorisch, das Gedächtnis des Wassers durch Erhitzen auslöschen zu wollen. Es muß den Körper eines Homöopathen passieren und dabei mehrmals kräftig verschüttelt werden. Mit hohen Dosen von Lasix kann zuverlässig die Übertragung der Gedächtnisinhalte des homöopathischen Wassers auf den Wasserkopf des Therapeuten vermieden werden. Einige Informationen könnten sich in den Beinen verhaken (restless-legs-syndrom).
    Übrigens hat Heinrich Heine dem berühmten Pariser Homöopathen Didier Roth einen „millionsten Theil einer Lyoner Salami“ geschickt und auf einen durchschlagenden Erfolg gehofft. (eine kleine Anekdote aus meinem Büchlein „Medizin: Wissenschaftler, Helfer, Scharlatane…“) Wir sollten in dieser schönen Tradition unsere Steuern um einige Zehnerpotenzen verdünnen und unseren Staat damit aus der Schuldenkrise retten! Ich habe mich schon für das Bundesverdienstkreuz D 18 vorgeschlagen.

  7. Wann gibt es endlich mal „Skeptisches Wasser“, garantiert nicht belebt, frei von homöopathischen Informationsstrukturen usw….
    wie erklären sich Homöopathen eigentlich das Problem mit dem Wassergedächtnis, haben die Angst vor einem Glas Leitungswasser?

  8. Ein Heilpraktiker spricht auf einem Fest den Herrn Dr. med. hartnäckig mit „Herr Kollege“ an, was sich der Herr Dr. mit folgenden Worten verbittet:

    „Mit gleichem Recht könnte ein Tischler zu einem Optiker *Herr Kollege* sagen, weil beide Brillen anfertigen“.

    (@Mod: Kann in eine Witzesammlung, falls vorhanden, verschoben werden.)

  9. Manchmal ist auch ein Versuch mit der Urtinktur angebracht: Gegen Homöopathie hilft manchmal Olanzapin D0.
    (Liebe Kinder, bitte NICHT nachmachen)

  10. Ich trau mich ja kaum noch, zu duschen! Wer weiß, was das Wasser sich alles merkt? Dieser Schuft!

  11. Skeptisches Wasser kann bei mir erworben werden.
    Es wird von blinden minderjährigen mongolischen Jungfrauen nach einem tausende von Jahren alten peruanischen Verfahren ausschließlich bei Vollmond von allen schlechten gemerkten Gedanken und Schwingungen gereinigt und in Flaschen aus purem Kristall, gefertigt in den Werkstätten von João Teixeira de Faria, poliert mit Sand aus sieben verschiedenen Weltwüsten, desinfiziert mit dem ersten fahrbaren Orgonenakkumualtor, hergestellt.
    Herr B. aus K. wurde beim Sichten meines Angebotes auf der Stelle skeptisch, was für die Stärke meines angebotenen Wassers spricht.
    Allen Besuchern dieser Website biete ich eine Flasche zum Vorzugspreis von nicht 998 €, nicht 498 €, nein, weil ihr es seid, für sage und schreibe 198 € an.
    Wenn diese 15 ml nicht skeptisch machen, gibt es das Geld zurück. Indianerehrenwort.
    Meine Kontoverbindung werde ich auf Wunsch mitteilen.

  12. … bitte bitte beruft mich in die Kommission, die Leitlinien zur Entsorgung von Homöopathika erarbeitet. (Natürlich nur, wenn es ein vernünftiges EU-Budget gibt.)
    Erstes Treffen sollte bald im Süden sein (Malta wäre schön). Im Frühjahr dann vielleicht Frankreich (Lavnedelblüte) und im Sommer wollte ich mal ans Nordkap. Und das alles im Dienst für die Gesundheit.

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