Unerfindlicherweise bin ich erst dieser Tage auf das Buch des Kabarettisten Dieter Nuhr „Wer’s glaubt, wird selig“ von 2007 aufmerksam geworden. Gibt’s bei youtube auch als Video.
Vielleicht blogge ich in den nächsten Tagen mal ein paar Passagen daraus, etwa zu Themen wie „Leichtgläubigkeit“, „Horoskope“ oder „Chinesische Medizin“. Für Skeptiker jedenfalls sehr empfehlenswert. Auch eine „Kleine Theorie der Verschwörungstheorien“ findet sich darin:
Eine Theorie kann niemals so dumm sein, dass sie keine Anhänger finden würde, deren wirre Konstrukte und falsche Behauptungen sich aufschaukeln und dann zu subversiven Wahrheiten werden.
Der Glaube, dass es eine geheime böse Macht gibt, hat etwas Tröstliches. Schließlich glauben viele Menschen, dass sie etwas Besseres verdient hätten – nur dunkle Mächte können dafür verantwortlich sein, dass ihnen Reichtum, Gesundheit, Weltherrschaft oder auch nur ein funktionierendes Unterarmdeodorant verweigert wurde.“
Das bringt uns zu einem Hinweis in eigener Sache: „Elvis lebt! Verschwörungstheorien und unterdrückte Wahrheiten“ heißt eine Veranstaltung, die nächsten Dienstag (9. November) um 18.30 Uhr im Berliner Museum für Kommunikation stattfindet. Und zwar als „After-Work-Philosophen-Lounge“ im Rahmen der Ausstellung „Gerüchte“. Die Ankündigung im Wortlaut:
Ob Kennedy-Attentat oder 11. September: Verschwörungstheorien entstehen da, wo unerklärliche, unfassbare Ereignisse und komplexe Vorgänge die Menschen beschäftigen. Anhänger solcher Theorien vermuten hinter den Vorkommnissen größere Zusammenhänge und dunkle Absichten.
Geheime Mächte werden als Urheber verdächtigt. Halbwissen und Spekulationen werden zu einfachen Erklärungen für vielschichtige Probleme verwoben. Gerüchte sind wesentlicher Bestandteil jeder Verschwörungstheorie. Ungeachtet ihrer Fragwürdigkeit werden sie als Beweismittel für die Existenz der geheimen Machenschaften ins Feld geführt.
Der Journalist und Sachbuchautor Bernd Harder wird in der After-Work-Philosophen-Lounge anhand seines persönlichen Tageskalenders unzweifelhaft belegen, dass wir von früh bis spät von Geheimnissen und Konspirationen umgeben sind. Anhand zahlreicher Beispiele diskutiert er über Sinn und Unsinn, Struktur und Funktion von Verschwörungstheorien.“
Diskutieren Sie mit, wenn Sie in der Gegend sind! Der Eintritt ist frei. Anschließend kann man auch die Berliner Regionalgruppe der GWUP persönlich kennenlernen.
Zum Weiterlesen:
- Bernd Harder: Elvis lebt! Lexikon der unterdrückten Wahrheiten. Herder-Verlag, Freiburg 2010
3. November 2010 um 08:30
Den Nuhr hab ich schon „verarbeitet“ http://nicsbloghaus.org/2010/09/17/dieter-nuhr-wers-glaubt-wird-selig/ und ich hoffe nun, am kommenden Dienstag ein paar Skeptiker in Berlin kennenzulernen (ich wußte peinlicherweise nicht einmal, dass es eine Regionalgruppe Berlin gibt).
Nic
24. November 2010 um 09:10
Die Verschwörungstheorien haben zu Zeiten einer Terrorgefahr wieder Hochkonjunktur. Sind die Terrorwarnungen selber die Verschwörungstheorie, wie einige glauben, die zum Abbau liberaler Werte führen soll, oder gibt es eine Gefahr, und die Linke versucht, die islamistische Bedrohung zu verharmlosen? Fragen, die erst durch Events/Non-Events beantwortet werden können!