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Am Anfang war das Licht

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Das war sie nun also, die Deutschland-Premiere des pseudowissenschaftlichen Machwerks „Am Anfang war das Licht“. Gestern Abend in der Essener Lichtburg (das Kino heißt wirklich so und ist Deutschlands größter Filmpalast).

Anschließend wurde noch ein Imbiss gereicht – im Foyer stand ein Scheinwerfer“,

bemerkt Peter Ofenbäck heute humorig auf der Mailing-Liste der GWUP-Regionalgruppe Rhein-Ruhr. Obwohl es für die Skeptiker zum Schmunzeln insgesamt wenig Anlass gab:

Der Regisseur des Films kennt das Konzept ,Wissenschaft‘ nicht, gibt sich aber wissenschaftskritisch. Mir gefielen an dem Film hauptsächlich einige sehr stimmungsvolle Landschaftsbilder. Die vorgestellten Menschen, welche behaupteten, sich ausschließlich von Licht zu ernähren, beeindruckten mich hingegen weniger. Bei den meisten lief es auf die Aussage hinaus: Wir ernähren uns zwar nicht ausschließlich von Licht, aber wir (glauben zu) wissen, dass wir das könnten, wenn wir wollten …
Mir macht angesichts solcher Filme Sorgen, dass hier ein absolut unwissenschaftliches Weltbild als gleichberechtigt oder sogar überlegen dargestellt wird.“

Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meint zu dem Nonsens:

Auf der Erde verhungern täglich viele Menschen, andere müssen mit Müh und Not Geld auftreiben, um lebensnotwendiges Essen bezahlen zu können. Aber es soll auch Menschen geben, die von Luft und Liebe leben können – oder sich ausschließlich von Licht ernähren.“

Einen ausführlichen Bericht über das Event hat für uns Regionalgruppenleiter Klaus Schmeh geschrieben. Hier ist er:

Als Moderator des Abends in der Essener Lichtburg fungierte zu meiner großen Überraschung unser Skeptiker-Kollege Dr. Mark Benecke. Eigentlich als skeptischer Diskussionsteilnehmer eingeladen, hatten ihn die Veranstalter im Vorfeld kurzerhand zum Moderator befördert – keine schlechte Wahl, denn bekanntlich weiß „Marky Mark“, wie man mit Publikum umgeht.
Nachdem Mark die Gäste begrüßt hatte (der bekanntermaßen sehr große Kinosaal in der Lichtburg war längst nicht voll besetzt), durften wir uns erst einmal den Film anschauen. Darin erfuhren wir 90 Minuten lang allerlei über Menschen, die angeblich keine Nahrung zu sich nehmen und nur von Licht (oder was auch immer) leben. Zur Fragwürdigkeit dieses Streifens ist an anderer Stelle schon genug gesagt worden, weshalb ich auf den Inhalt nicht näher eingehen will.

Nach dem Film bat Moderator Mark Benecke drei Leute auf die Bühne. Dazu gehörte selbstredend P. A. Straubinger, der (österreichische) Regisseur des Films, der Autor Clemens Kuby sowie die Chinesin Tianying, die angeblich seit Jahren die Nahrungslosigkeit (in China offensichtlich „Bi Gu“ genannt) praktiziert. Straubinger betonte erst einmal, dass es ihm nicht darum ginge, Lichtnahrung zu propagieren, sondern einen „Ansporn zu geben, die materielle Welt zu hinterfragen“.
Clemens Kuby („Essen ist kein biologisches Phänomen, sondern ein sozialer Faktor“), der an der Entstehung des Films nicht direkt beteiligt war, lobte Straubinger für dessen Mut und Durchsetzungsvermögen. Kuby berichtete, er selbst habe ein ähnliches Filmprojekt verwirklichen wollen, sei jedoch gescheitert, weil die Verantwortlichen das Ganze als Angriff auf deren Lebensweise verstanden hätten. Frau Tianying verkündete schließlich noch, dass Bi Gu gut für alle sei und sie selbst von chronischen Krankheiten geheilt habe.

Nach dieser Eröffnungsrunde wurde es spannend. Mark fragte Tianying, ob diese wirklich komplett auf Nahrung verzichte. In etwas umständlichen Erklärungen räumte sie ein, pro Tag etwa 1,5 Liter zu trinken und manchmal auch zu essen. Als Nahrungslosigkeit kann man das wohl dann doch nicht bezeichnen. Man muss kein Skeptiker zu sein, um zu vermuten, dass diese Frau durchaus nicht allein vom Licht lebt. Clemens Kuby ergänzte dann noch, dass man dieses Phänomen nicht quantitativ erfassen könne. Übersetzt heißt das wohl: Es kommt bei der Lichtnahrung nicht darauf an, wie viel jemand isst und trinkt, sondern eher um das ganze Bohei drumherum.

Anschließend konnte das Publikum Fragen stellen. Erstaunlicherweise hatte daran außer den anwesenden Skeptikern (Peter Ofenbäck, Lydia Benecke, Christoph Grotepass, Sebastian Bartoschek und ich) kaum jemand Interesse. Ich fragte, warum Straubinger im Film so viele wissenschaftliche Außenseiter zu Wort kommen ließ (unter anderem Rupert Sheldrake), ohne darauf hinzuweisen, dass diese Leute nicht die wissenschaftliche Mehrheitsmeinung repräsentierten.

Straubingers Antwort: „Leute von der GWUP hätten nichts gebracht, denn von denen hätte ich natürlich ein Nein bekommen. Stattdessen wollte ich Erklärungsmodelle aufzeigen.“ Da kann ich nur sagen: Unsinn. Bei der GWUP hätte Straubinger zweifellos zwei Erklärungsmodelle erhalten, die in seinem Film nur ganz am Rande eine Rolle spielen. Zum einen könnten viele angeblich Nahrungslosen in Wirklichkeit schlichtes Fasten praktizieren (zumindest geben viele der Gezeigten zu, dass sie nicht völlig ohne Essen und Trinken leben). Zum anderen könnte es sich manchmal auch um Betrug handeln. Erneut ergriff auch Clemens Kuby das Wort, der allen Ernstes verkündete: „Sheldrake arbeitet höchst wissenschaftlich.“

Zum Abschluss gab Frau Tianying noch eine kurze Bi-Gu-Meditation, die dem Publikum suggerieren sollte, satt zu sein und daher nicht essen zu müssen. Nach der Veranstaltung traf ich Clemens Kuby in der Bar. Er erzählte mir, das Phänomen Lichtnahrung sei längst bewiesen. Zahlreiche Angestellte von ihm haben angeblich seit Jahren nichts mehr gegessen und getrunken. Na dann: Prost-Mahlzeit.“

Oder, um es mit den Science Busters zu sagen: „Gelingt beim Lichtfasten das Abnehmen mit Energiesparlampen eigentlich noch besser?“

Zum Weiterlesen:

  • Die Gewichtsprobleme der Lichtesser, Kritisch gedacht am 28. Oktober 2010
  • Am Anfang war das Licht: Ein weiterer Fall von Manipulation, Kritisch gedacht am 18. Oktober 2010
  • Von Lichtnahrung und Quantenphysik, Kritisch gedacht am 15. Oktober 2010
  • Lichtnahrung im Unterrichtsministerium: ein offener Brief, Kritisch gedacht am 24. September 2010
  • Am Anfang war das Licht: Von Lichtnahrung, Quantenmystik und Zuschauermanipulation, Kritisch gedacht am 20.9.2010
  • Lichtnahrung: Die „Science Busters“ über eine eigenwillige Diät, alm.at am 19. September 2010

25 Kommentare

  1. …die Leute essen nur ganz wenig, der Rest ist Lichtnahrung. Blah!

    Da muß ich spontan an 34 Bergleute in Chile denken die 17 Tage mit nur einer Tagesration überlebten – OHNE Licht(„nahrung“)…
    Das soll erst einer nachmachen! Solange war Prahlad Jani nicht annähernd bei seinen Kumpels auch Untersuchung…

    LG, Peter

  2. Vor etwa 10 Jahren wurde in Berlin ein Film über Lichtnahrung gedreht. Nach meinem Interview erschien ein Lichtgenährter. Er sah mager, aber (so weit ich als Nicht-Arzt) das sehen konnte, gesund aus.
    Ich fragte ihn, wann er zuletzt getrunken hätte: „Vor einer halben Stunde“. Wann zuletzt gegessen: „Vor zwei Wochen“. Danach hätte er grosse Leistungen beim Bergsteigen vollbracht. Er nannte eine beachtliche Zahl von Höhenmetern.
    Ich sagte, diese Fähigkeit wäre von großem Nutzen für die Menschheit; ob er bereit wäre, sich von der GWUP untersuchen zu lassen: „Nein, das schadet meinem Karma!“
    Mein jetziger Gedanke zum Test: Bekannter Schulversuch: Man läßt ihn seine Atemluft in Kalkwasser blasen. Wenn sich das Wasser trübt, hat er gegessen.

  3. Am Anfang war das Licht:
    Wie Prahlad Jani heimlich trinken konnte

    Prahlad Jani wird 2003 10 Tage lang im „Sterling Hospital“ in der westindischen Stadt Ahmedabad untersucht und überwacht. In seinem Zimmer ist eine Video-Kamera. Wenn er sein Zimmer verlässt, dann wird er von Personen mit Hand-Kameras begleitet. Jani wird regelmäßig Blut abgenommen und es werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Er darf mit Wasser gurgeln, die Wassermenge wird vor und nach dem Gurgeln gemessen. Ab dem 7. Tag darf er ein Wasserbad nehmen, auch hier wird die Wassermenge vor und nach dem Baden „gemessen“. Der Film zeigt den Leiter der Untersuchung, Sudhir Shah, der von einem „Wunder“ spricht. Jani habe während der 10 Tage nichts gegessen, getrunken und auch nicht uriniert. Das Untersuchungsdesign wäre so angelegt gewesen, dass dies lückenlos sichergestellt worden wäre.

    Wirklich? Wann soll Jani die Möglichkeit gehabt haben heimlich zu trinken?

    Während des Badens! Und das, obwohl ihm womöglich etliche Ärzte dabei zugesehen haben und nichts bemerkt haben. Der Trick heißt „Jala-Basti“. Im Hatha-Yoga gibt es verschiedene traditionell gelehrte körperliche Reinigungstechniken (Kriyas). Eine davon ist Jala-Basti, eine Yoga-Technik bei der man in einem Wasserbad sitzt und mittels Muskelkontraktionen des Beckenbodens und des Anus Wasser in den Darm „einsaugt“.

    Siehe auch:
    http://www.yogamag.net/archives/1991/cmay91/basti.shtml

    Es ist plausibel, dass der Yogi Jani diese Technik kennt und anwenden kann. So bot ihm das Wasserbad eine ideale Gelegenheit unbemerkt Wasser in seinen Darm zu „saugen“. Gleichzeitig konnte er sich auch einer größeren Menge an Urin entledigen, die zuvor in seiner Blase bei Ultraschall-Untersuchungen festgestellt worden war – er konnte einfach ins Badewasser urinieren. Das fällt nicht weiter auf, denn das Urin gleicht so die „angesaugte“ Wassermenge aus. Die Wassermenge in der Wanne veränderte sich also nicht wesentlich.

    Aber was tut Jani mit dem Wasser in seinem Darm? Er „trinkt“ es! Denn eine wesentliche Funktion des Dickdarmes ist es, Wasser aufzunehmen. Das Wasser wird über den Darm in den Körper aufgenommen und hat so wohl denselben Effekt als ob Jani zwischendurch Wasser trinkt.

    Neben der offensichtlichen Möglichkeit während des Badens zu urinieren und zu „trinken“ boten sich Jani wohl noch etliche andere Gelegenheiten zu schummeln. Kleinere Mengen an Urin kann man leicht zwischendurch abgeben ohne dass es groß auffällt. Auch hatte Jani die Möglichkeit in der Nacht seinen eigenen Urin zu trinken. Von den Kameras wäre das wohl kaum entdeckt worden, denn er konnte im Bett liegen und dabei der Video-Kamera den Rücken zuwenden.

    Aber auch wenn er 10 Tage lang nichts getrunken haben sollte, wäre das zwar recht ungewöhnlich, aber noch kein „Wunder“, denn von Koma-Patienten, denen die Nahrungszufuhr (Essen und Trinken) unterbrochen wurde, weiß man, dass sie in der Regel zwischen 10 und 14 Tage überleben.

    Siehe auch:
    http://www.scientificamerican.com/article.cfm?id=how-long-can-a-person-sur&page=2

  4. @Roland K.: Vielen Dank, sehr interessant!

  5. Haha. Dabei weiß doch jeder, dass man nicht von Energiesparlampenlicht leben kann. Das sind Fluoreszenzlampen, die erzeugen ein diskontinuierliches Spektrum. Dabei ist es doch gerade bei der Lichternährung so wichtig, sonst leidet die Ganzheitlichkeit!

    Ohne Sonne geht es nicht.

    Das unterscheidet die Lichtfastenden auch von ordinären Pflanzen, denen ist es wurscht, ob das Spektrum kontinuierlich ist, oder nicht.

  6. Was ist der Unterschied zwischen kritisch und ignorant? Mir scheint, es gibt immer noch zu viele konditionierte Menschen, die einfach nur ihr Bücherwissen widerkäuen statt WAHR-zu-nehmen. Aber vom Wahrnehmungsvermögen hängt es eben ab, ob man nur wähnt oder etwas selbst erkennt. Für offene Menschen, die das Wesentliche ent-decken ist der Film ein guter Hinweis.
    Paracelsus hat dazu gesagt: Was in dem einen Jahrhundert als Aberglaube betrachtet wird, wird oft im nächsten Jahrhundert als Wahrheit erkannt, und was man heute für den Gipfelpunkt alles Wissens hält, wird vielleicht morgen schon als ein Unsinn verlacht.

    Ist heut wohl immer noch aktuell.

  7. @Jens:

    Gewiss, und manche Zeitgenossen sollen sogar so offen sein, dass sie nicht ganz dicht sind …

  8. An Martin Lambeck:

    Falls Sie dieser Martin Lambeck sein sollten,
    http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Lambeck
    dann möchte ich mich herzlich für Ihr Buch „Irrt die Physik?“ bedanken. Ich habe es mit viel Freude innerhalb eines Jahres zweimal komplett gelesen und finde einige Textpassagen immer noch nachschlagenswert.
    Nein, ich will hier keine Werbung machen, ich bin auch nicht mit Herrn Lambeck verwandt oder ähnliches, ich will mich wirklich nur bedanken für den Beitrag eines Lichts in mitten der Dunkelheit.

    Danke, daß es solche Orte des Lichts (vielleicht sollte ich besser sagen: Orte des klaren, logischen Menschenverstandes), wie die GWUP, Wikipedia (zumindest meistens), esowatch und ähnliches gibt. Danke für die Wissenschaft (speziell Naturwissenschaft), danke dafür, daß es doch noch einige Menschen gibt, die Ihr Gehirn benutzen, auch wenn dies anstrengender ist, als irgendeine Behauptung einfach zu „glauben“.

    Bei solch einem Film wie diesem, fehlen mir wirklich die Worte, aber wer seine Zeit investiert und hier nachliest (auch die kritischen Links unten), der sollte doch zumindest noch mal nachdenken, was er für plausibler hält: http://www.esowatch.com/ge/index.php?title=Am_Anfang_war_das_Licht

    Ich frage mich dabei immer folgendes:
    Glauben die „Erfinder/Uhrheber“ solcher esotherischer, para- oder pseudowissenschaftlicher Behauptungen wirklich daran? Um es anders zu formulieren, sind sie echt davon aus tiefstem Herzen überzeugt oder machen Sie es nur wegen des Geldes oder (zweifelhaften) Ruhms? Vielleicht auch beides zu je einem bestimmten Prozentanteil?
    Aber die viel wichtigere Frage für mich ist, wie die Menschen „gestrickt“ sind, die dem folgen, diese Behauptungen „glauben“ oder sie einfach tolerieren mit so einem Hinweis „Es gibt viele Dinge zwischen Himmel und Erde, die sich der Mensch nicht erklären kann“. Ja, die mag es geben, aber nur weil „man“ etwas (noch) nicht erklären kann, muss man doch nicht kritiklos an irgendwelche Behauptungen glauben. Welche Art von Charakter, welche Erziehung, welche Art von Bildung, welche anderen „Eigenschaften“ haben solche Leute im Durchschnitt. Sind solche Leute nur zu faul selbst zu denken, oder haben Sie es wirklich nie gelernt selbst zu denken?

    Eine wissenschaftliche Untersuchung im Hinblick auf diese Fragestellung fände ich höchst interessant.

  9. @Stephan:

    Ist in der Tat Derselbige.

  10. Sie sind aber flott hier, Herr Harder. Vielen Dank für die Info, vielleicht liest er mein Dankeschön für sein Buch irgendwann.
    Alleine was er darin zum Thema „Homöopathie“ schreibt, ist einen Kauf wert (genug der Werbung, ich höre schon auf).

    Zu Herrn Straubinger fällt mir noch etwas ein, was ich ergänzen möchte, mal abgesehen davon, dass er selbst sehr seltsame Ansichten (um es sehr vorsichtig zu formulieren, ich will ja niemanden beleidigen, obwohl mir das bei ihm wirklich schwer fällt) in seinen Interviews geäußert hat.

    Sinngemäß sagte er in einem Interview, dass es nur zwei Möglichkeiten gibt, die „Wirklichkeit/Realität“ zu „erkennen“, nämlich entweder die Wissenschaft (Naturwissenschaft) oder der Glaube.

    Das ist doch mal eine super Aussage! Aber wie genau soll man das verstehen?

    Wenn man, wie er, Wissenschaft ablehnt, dann muss man ja glauben, oder als dritte Möglichkeit nichts von beidem, aber dann bleibt man dumm, weil man die Wirklichkeit nicht erkennen kann.

    Gehen wir mal davon aus, dass man nicht dumm bleiben will, aber Wissenschaft, speziell die Naturwissenschaft, ablehnt. Dann bleibt einem nur noch „Der Glaube“. Aber leider gibt es ja viele (oder einige) Scharlatane und Betrüger „im Glauben“, eine Tatsache, die sogar der liebe Herr Straubinger offen in einem Interview zugesteht. Ich frage mich jetzt, wie, also auf welche Art und Weise und mit welcher Methode oder welchem anderen Hilfsmittel, soll man als „Gläubiger“ vermeiden, auf einen Betrüger hereinzufallen?

    Soll man einfach intuitiv glauben?

    Soll man ALLES glauben? Nach dem Motto ich glaube an ALLE Monotheistischen Religionen, ALLE Sekten, bin Agnostiker und „gläubiger“ Atheist.

    Soll man sich seinen „Glauben“ selbst zusammenbasteln, völlig willkürlich, was man glaubt und was nicht? Nach dem Motto, ich glaube an Akupunktur, es gibt sieben Chakren, aber Homöopathie ist nicht so meins, da „glaube“ ich mal nicht dran (warum auch immer).

    Wenn das alles nicht so tragisch traurig wäre, dann würde ich mir vor Lachen über diese Lächerlichkeiten in die Hose machen…

    p.s.: Kann eigentlich „jeder“ Mitglied bei der GWUP werden, oder muss man dazu eine wissenschaftliche Karriere gemacht haben? Ich habe leider nur das Abitur (naturwissenschaftlicher Zweig natürlich ;-) in Bayern und 2 Jahre Chemiestudium vorzuweisen. Kein Dr. oder Prof. Titel, damit kann ich leider nicht dienen.
    Aber gesunden, logischen Menschenverstand würde ich mir selbst bescheinigen und ich gehe davon aus, dass mir dies auch andere unterstellen würden.

  11. @Stephan:

    << Dr. oder Prof. Titel, damit kann ich leider nicht dienen.<<

    Ich auch nicht …

    << Kann eigentlich „jeder“ Mitglied bei der GWUP werden <<

    Gewiss doch:

    http://www.gwup.org/ueber-uns-uebersicht/mitgliedschaft

  12. @ Stephan,

    vielen Dank für den freundlichen Kommentar. Ich hoffe, Sie bald als GWUP-Mitglied begrüssen zu dürfen.

    Lesen Sie mal hier:

    http://dzvhae-homoeopathie-blog.de/

    Dann am Ende der Seite weiter bei 12 Kommentare.

    M.Lambeck

  13. Hallo Herr Lambeck,

    ich habe gerade mal kurz die inzwischen 14 Kommentare überflogen. Ich muss zugeben, daß ich es bewundere, wie ruhig Sie hier argumentieren und ich halte das auch grundsätzlich für die richtige Strategie. Man muss darüber reden, argumentieren und seine (gegensätzliche) Meinung laut sagen, sonst wird man ein Mitläufer. Vielleicht kann man ja doch wenigstens einige mit Argumenten überzeugen.

    Mir persönlich fällt das inzwischen sehr schwer, da es leider aus meiner Sicht keinen (wenig) Sinn mehr macht. Diese Leute betrügen entweder unwissentlich sich selbst oder mit Absicht (Geldmacherei) andere. Es ist ermüdend, vielen Leuten in Diskussionen immer wieder das gleiche zu erzählen, immer wieder die gleichen Argumente zu bringen und dennoch so wenig zu erreichen.

    Meine Mutter hat seit 15 Jahren ihre komplette Bücherwand voll mit Esoterik. Sie ist in den 90er Jahren auch Opfer eines Schneeballsystems geworden, bei dem Sie etwas verkaufen sollte und wurde damals um ca. 20.000 DM „erleichtert“.
    Sie war damals ca. 45 Jahre jung, gute obere Mittelschicht, in einer „Lebenskrise“ nach Scheidung, offen (oder leichtgläubig), also genau die Zielgruppe für die Esoterik.

    Ich hatte zum Glück eine gute gymnasiale Ausbildung hier in Bayern in einem naturwissenschaftlichen Zweig mit Mathe und Chemie als Leistungskurs. Ich habe auf dem Gymnasium nicht nur gelernt etwas auswendig zu lernen, sondern was viel entscheidender ist, Zusammenhänge zu verstehen, herzuleiten und kritisch zu hinterfragen. Es geht also mehr um das Verständnis, wie man denken sollte, die Methodik sozusagen.

    Meine Mutter hatte diese Ausbildung leider nicht, wie viele andere es selbst heutzutage nicht bekommen. Das ist ein großes Problem aus meiner Sicht.
    Ich will damit nicht sagen, dass alle Anhänger der Esoterik dumm sind, aber die Art und Weise, wie jemand denkt (oder ob) hängt sicherlich damit zusammen.

    Für mich ist das Ganze im Prinzip nicht nur ein Konflikt zwischen Religion (Esoterik als die neue Religion der Moderne) und Nicht-Religion (Agnostizismus bzw. Atheismus), sondern ein Konflikt zwischen Naturalismus und Supernaturalismus.

    Und ich „glaube“ nicht an „Übernatürliches“, warum auch? Ich habe (praktisch) nie etwas gesehen, bemerkt oder registriert, was ich nicht erklären konnte bzw. wenn ich es wirklich nicht erklären konnte, dann führe ich dies auf mein mangelndes Wissen zurück und NICHT auf etwas von „einer anderen Welt“. Warum sollte ich das auch, dies wäre doch auch keine bessere Erklärung, als zu sagen „Ich weiß es einfach nicht“.
    Ja, die Wissenschaft (auch die Naturwissenschaft) ist nicht perfekt. Ja, Sie kann (noch) nicht ALLES erklären und begründen. Ja, Sie kann dies vielleicht niemals. Ja, es mag sein, daß es Dinge „zwischen Himmel und Erde“ gibt, die wir nicht erklären können oder verstehen. And so what? Ist das ein guter Grund dafür an irgendwas zu „glauben“?
    Die Wissenschaft ist das Beste, was wir haben. Was besseres gibt es einfach nicht. Was wäre die Alternative? Zurück ins Mittelalter, Ablasshandel, Inquisition, glauben an den Thetan von Scientology oder mit Wünschelruten Wasseradern in Afrika aufspüren?
    Mich macht es wirklich wütend und traurig gleichzeitig, wie absurd das ist, und dass viele Menschen dies nicht erkennen.

    Warum muss ich mit meinen Krankenkassenbeiträgen oder meinen Steuern so etwas wie Homöopathie bezahlen? Pure Esoterik! Etwas was außerhalb der Nachweispflicht einer Wirksamkeit steht! Warum führt die Politik nicht auch gleich noch einen Schamanenheilkurs ein, für Krebskranke. Der Schamane rennt mit einer Rassel um ein Feuer und schreit Beschwörungen heraus und vielleicht „heilt“ das einige Krebskranke. Sollten wir auch alle bezahlen. Auf Wirksamkeit überprüfen? Pah, völlig unnötig, immer dieses kleinkarierte Denken!

    Man muss hier natürlich auch zwischen der theoretischen, akademischen, vielleicht sogar philosophischen Diskussion zwischen Naturalismus und Supernaturalismus und der Auswirkungen auf unsere Gesellschaft oder sogar auf die Menschheit insgesamt unterscheiden.

    Und dieser gnadenlos schlechte Film von diesem gnadenlos dummen Regisseur ist wieder so ein Beispiel. Am besten finde ich die Leute, die er ausgesucht hat, das Who’s Who der Esoterik. Und sogar ein Physiknobelpreisträger, Brian D. Josephson, Nobelpreis 1973 „für seine theoretische Vorhersage von Eigenschaften bei einer Supraströmung durch eine Tunnel-Barriere, insbesondere jene Phänomene, die allgemein als Josephson-Effekt bekannt sind“.

    Wahnsinn! Ich bin beeindruckt. Na ja, nicht wirklich. Wenn man sich einmal kurz den Lebenslauf von Ihm genauer anschaut und seine Reputation, dann sollten die Zweifel an Ihm wachsen, um es mal ganz vorsichtig zu sagen.
    Tja, so kann man die „Seiten“ wechseln, da ist offensichtlich nicht einmal ein Physiknobelpreisträger sicher vor.

    Zum Schluss drei Zitate:

    „Im Gegensatz zur Pest ist die Dummheit keine Krankheit, weshalb keine Hoffnung darauf besteht, sie jemals ausrotten zu können.“
    (Norbert Wiener)

    „Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.“
    (André Gide)

    „Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.“
    (Curt Goetz)

  14. Das ist unglaublich !!!

    „Die Homöopathie breitet sich an deutschen Universitäten aus. Ausgerechnet Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe macht sich jetzt für die skurrile Heilslehre stark.“:

    http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,730444,00.html

  15. Leider gibt es Menschen die nicht ohne Bewertungen auskommen (DUMM UND SO WEITER) und sich über all jene erheben die nicht das Privileg oder vielleicht auch aus reiner Abneigung keine akademischen Werdegang eingeschlagen haben. Zumindest haben sich die meisten Menschen aus SCHAMANISTISCHEN oder auch NATURVÖLKERISCHEN Kulturkreisen nicht gegenseitig die Köpfe eingeschlagen, weil sie eine lebendige auf Respekt und Demut ausgerichtete Verbindung zur heiligen Großmutter Erde und zum heiligen Großvater Himmel lebten (WAS DIE LANGLEBIGKEIT SOLCHER TRADITIONEN ERKLÄRT)

    Ihr werdet von mir hören.
    BIS BALD

  16. @Loishandl:

    Also entschuldigen Sie mal – aber man braucht doch keinen „akademischen Werdegang“, um zu wissen/zu erkennen, dass man nicht nahrungslos und nur von Licht leben kann – wie sind Sie denn drauf?

    Leider gibt es Menschen die nicht ohne Bewertungen auskommen (DUMM UND SO WEITER)

    Wenn Sie uns nachweisen, wo konkret in dem Artikel das Wort „dumm“ als „Bewertung“ verwendet wird, spendiere ich Ihnen ein „Skeptiker“-Freiabo. (Und ich rede nicht von den Kommentaren, die ja nicht namens oder in Verantwortung der GWUP geschrieben werden.)

    (WAS DIE LANGLEBIGKEIT SOLCHER TRADITIONEN ERKLÄRT)

    Was allerdings nicht erklärt, was um Himmels willen das mit dem Thema „Lichtnahrung“ zu tun hat?

    BIS BALD

    Wenn’s sich vermeiden lässt, bitte nicht. Oder vielleicht vorher erst mal gründlich NACHDENKEN, bevor man an die Tastatur geht. DAS kann man nämlich auch ohne „akademischen Werdegang“ …

  17. @Christoph: Ach Loisl, komm mal wieder runter …

    Oder bist Du so sauer, weil die bösen großkopferten Heinis von der Uni Dir Deinen schönen Mythos vom Edlen Wilden kaputtgemacht haben?

    http://de.wikipedia.org/wiki/Edler_Wilder

  18. @Christoph Loishandl:

    Ihr Kommentar erinnert ein bisschen an einen legendären Sketch in der Comedy-Sendung „Switch“. Der ging ungefähr so:

    „Fakten, Fakten, Fakten! Loishandl, was haben Sie recherchiert? […] Loishandl, Sie sind raus!“

    Und was wollen Sie uns eigentlich damit sagen:

    Ihr werdet von mir hören.
    BIS BALD

    Ist das etwa eine Drohung, die Ihre schamanistische Demut unterstreichen soll? Klingt da sogar Abneigung durch? Üben Sie sich bitte in Respektl

    PS: Ihre Caps-Lock-Taste KLEMMT. Unter anderem.

  19. @ChristophLoishandl: Dass sogenannte „Naturvölker“ ihre Auseinandersetzungen ausschließlich im Stuhlkreis und mit Wattebäuschen geregelt haben, ist mir neu. Aber man lernt ja nie aus. (Ich bitte schon mal vorsorglich um Verzeihung wegen des vor Ironie triefenden Kommentars)

  20. Toller Film.

  21. Das ist ja n kranker Blog, wenn die Kommentare noch durch einen „Moderator“ freigeschalten werden müssen. Na hofentlich findet der Moderator auch immer die Freischalttaste.

  22. @Fritz: Das kommt drauf an, wie krank die Kommentare sind.

    Trotz dieser Einschränkung schalte ich Ihren ersten Kommentar auch mal frei, jeder blamiert sich halt, so gut er kann …

    „Angriff der Killertomaten“ ist übrigens auch ein toller Film.

  23. @Fritz_2:

    Um hier „Niveau“ zu finden, müsste man erst mal selber welches mitbringen. Kurz gesagt: Das hier ist ein Diskussionsforum und keine „Ich kotze mich jetzt mal aus, weil ich Langeweile habe/frustriert bin/an Paranoia oder sonst was leide“-Seite.

    Wenn Sie etwas ernsthaft diskutieren wollen – „Lichtnahrung“ oder was auch immer – sind Sie jederzeit willkommen und bekommen auch Antworten. Wenn Sie rumstänkern wollen, weil hier niemand außer Ihnen an den Osterhasen glaubt, dann trollen Sie sich bitte woanders.

  24. Wirklich letzter Einwand: Ich habe meine ensthafte Meinung geschrieben. Gelangweilt und frustiert war ich nach dem Lesen eurer Beiträge und Meinungen. Ich will hier auch keinen beleidigen aber es ärgert mich einfach wie ihr euch lustig macht über anderer Leute Gedankengut und jeglich nicht durch die Wissenschaft beweisbares als lächerlich abtut. Wissenschaft ist durch den Menschen geschaffen worden und sicher fehlerbehaftet.
    Trotzdem noch einen schönen Tag.

  25. @Fritz: Wirklich letzter Versuch: Wie wär’s mit einem konkreten Beispiel, wer hier was genau und in welcher Weise lächerlich macht?

    Prinzipiell haben wir die Gewohnheit, auf lächerliche Themen/Kommentare lächerlich zu antworten/zu reagieren und auf ernsthafte Themen/Kommentare ernsthaft.

    << jeglich nicht durch die Wissenschaft beweisbares als lächerlich abtut. <<

    Wir tun etwas "nicht durch die Wissenschaft Beweisbares" zunächst einmal nicht ab, sondern sagen/erklären, *dass* und warum es nicht durch die Wissenschaft beweisbar ist und somit zumindest mal Vorsicht geboten ist. Das können sehr komplizierte Sachverhalte sein, die wir in aller Regel sachlich und ausführlich darlegen, da keinerlei Grund/Anlass besteht, sich über irgendwas lustig zu machen.

    Ob es "lächerlich" wird, hängt nun immer von der konkreten Behauptung ab. Sie befinden sich aktuell im Kommentarfeld "Lichtnahrung". Sich nur von Licht ernähren zu können, ist eine so lächerliche, zynische, gefährliche und dummdreiste Behauptung (zu deren Widerlegung man keine Wissenschaft, sondern nur normalen Alltagsverstand braucht), dass es zugegenermaßen nicht ganz leicht ist, sachlich zu bleiben. Trotzdem tun/versuchen wir das. Um Lichtnahrung "lächerlich" zu machen, würde ich maximal zwei Sätze aufwenden und nicht ganze Artikel, und das auch noch mehrfach. Also kann an Ihrem Eindruck schon mal irgendwas nicht ganz stimmen.

    Ich sagte schon Ihrem Vorredner: Wenn Sie so etwas behaupten, schreiben Sie konkrete Beispiele und Bezüge, die NICHT aus den Kommentaren stammen, sondern aus den Beiträgen selbst.

    << Wissenschaft ist durch den Menschen geschaffen worden und sicher fehlerbehaftet.<< Ja - und? Tut mir Leid, aber auch das eine nichtssagende Phrase. Klar ist Wissenschaft "fehlerbehaftet". Trotzdem sind deswegen nicht *alle* Erkenntnisse fehlerbehaftet, und trotzdem ist Wissenschaft eine taugliche Methodik, um zu verlässlichem Wissen zu gelangen. Ihr "Argument" ist anscheinend sinngemäß: Weil Wissenschaft in Einzelfällen fehlerbehaftet ist, irrt sie sich immer und überall, gibt es kein verlässliches Wissen und alles ist irgendwie möglich - und deshalb kann man z.B. auch keine Aussagen über Esoterik etc. machen. Das ist schlicht falsch. Auch wenn es zahlreiche ungelöste Rätsel in der Wissenschaft gibt, ist z.B. die Fragestellung, ob sich jemand allein von Licht ernähren kann, durchaus kein Rätsel, sondern leicht test- und überprüfbar. Unser Eine-Million-Dollar-Preis für ein echtes paranormales Phänomen steht übrigens auch allen "Lichtessern" offen ...

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