„Warum die Uhr stehenblieb, als Opa starb“ war nicht nur das Motto des Publikumstages bei der GWUP-Konferenz 2009 in Hamburg – sondern ist auch der Titel meines neuen Buches, das gerade erschienen ist. Untertitel: „Merkwürdige Zufälle und unerklärliche Phänomene“.
Warum geht’s? Natürlich ums Paranormale. Und um Skeptizismus. Also um beides.
Damit das funktioniert und wirklich jeder das Buch in die Hand nehmen kann, weist jedes Kapitel eine dreiteilige Struktur auf:
- Die „Nachtseite“ beschreibt das jeweilige Thema/Phänomen aus Sicht der „Gläubigen“ und der sogenannten „Grenzwissenschaften“
- Im „Dämmerlicht“ werden dann persönliche Erfahrungen und Erlebnisse erzählt, wie sie sich zum Beispiel in Online-Foren und Diskussionsboards finden. Als kurze Stories, in der Ich-Perspektive, aber in eine lesbare Form gebracht, also umgeschrieben und zugespitzt. So ähnlich wie die „urban legends“ in den Büchern von Prof. Brednich. Nur aus dem Bereich des „Übersinnlichen“. Und hoffentlich etwas besser geschrieben …
Die Geschichten handeln von Todesomen, Geistern, okkulten Praktiken, PSI bei Tieren, Vorahnungen, unsichtbaren Helfern und solchen Dingen. - Und dann gibt’s noch die „Tagseite“. Das ist der kritische/skeptische Standpunkt. Also Erklärungen, soweit möglich.
Mal schauen, ob das so hinhaut.
Etwa die Sache mit der Uhr. Warum bleibt manchmal die Uhr plötzlich stehen, wenn ein geliebter Mensch stirbt?
Sogar der berühmte Physiker Richard Feynman erlebte dieses Phänomen beim Tod seiner ersten Frau. Er sah, dass ihr Wecker auf dem Tisch neben ihrem Krankenhausbett genau zu der Minute stehenblieb, in der seine Frau laut Sterbeurkunde gestorben war.
Diese seltsame Übereinstimmung ließ dem genialen Naturwissenschaftler keine Ruhe. Er begann nachzuforschen. Und im Nachhinein stellte Feynman fest, dass der Arzt die Todeszeit, die in der Sterbeurkunde angegeben war, von eben jenem Wecker am Krankenbett abgelesen hatte. Zu diesem Zeitpunkt war die Uhr aber schon lange stehengeblieben, mindestens eine halbe Stunde zuvor.
Ist das die einzige Erklärung für dieses Phänomen? Natürlich nicht. Genauso wenig, wie es eine gemeinsame Ursache für sämtliche Autounfälle gibt.
Zum Weiterlesen:
- Harder, Bernd (2010): Warum die Uhr stehenblieb, als Opa starb. Knaur-Verlag, München
10. März 2010 um 09:03
Hallo,
habe grade deine Seite entdeckt und bin jetzt auch neugierig geworden. Warum bleiben Uhren zu bestimmten Zeitpunkten stehen? Diese Frage ist wirklich spannend zu beantworten!
Ich werde mir das Buch wohl kaufen müssen ;-)
Gruß, Simon
10. März 2010 um 22:42
Bernd Harder hat schon viel geschrieben, sehr spannende Bücher, schau mal unter http://www.gwup.org/component/content/article/44-whoiswho/865-wiw-bernd-harder
11. März 2010 um 13:21
Die Frage könnte man auch andersherum stellen: Warum starb die Frau, eine halbe Stunde nachdem die Uhr stehengeblieben war? Warum soll sich das mechanische Gerät nach der Frau richten? Aber auf die Konstruktion solcher Zusammenhänge kommt natürlich niemand …. ;-))
4. Mai 2010 um 19:35
Dazu mal Richard Dawkins „Unweaving the Rainbow“ )im deutschen glaube ich „der entzauberte Regenbogen“) lesen. Dort wird anhand der Anzahl der Uhren in einem Land und der häufigkeit des (natürlichen) stehenbleibens und der damit zusammenfallenden Ereignissen (wie z.B ein Fernsehauftritt)erklärt wie einfach solche Tricks doch zu entzaubern sind. Das dann einer der vielen menschen denen eine uhr zu besagter zeit stehen blieb anruft ist alles andere als unwahrscheinlich. WOW Uri hat meine Uhr kaputt gemacht…(und all die anderen auch, eben, vorher, nachher…) :)
Kein Zauber nur Stochastik…
Das funktioniert auch für unzählige andere zusammenhänge („Phänomene)……
10. Februar 2013 um 15:04
Na, da bin ich aber mal neugierig. Das Buch von Bernd Harder „Warum die Uhr stehenblieb, als Opa starb” wird demnächst von mir gekauft. Das Thema interessiert mich sehr.
Erlebe auch Dinge dieser Art – im positiven Sinne. Ich weiß nicht, ob man derartiges vergleichen kann, aber folgendes fällt mir immer wieder auf: Wenn ich Gutes tue, erhalte ich – oft noch am gleichen Tage – Gutes zurück. Mir ist völlig klar, dass ich als kritischer und skeptischer Mensch hier im Blog unter Sketikern wahrscheinlich hinter vorgehaltener Hand belächelt werde.
Natütlich denkt man zunächst auch an Zufälle. Hmm, aber Zufälle so oft?
10. Februar 2013 um 19:05
@Pierre Castell
Wahrscheinlich handelt es sich dabei um „selektive Wahrnehmung“, steht bestimmt auch im Buch. ;-)
10. Februar 2013 um 19:12
Eine Veränderung oder gezieltere Wahrnehmung würde in meinem Fall wohl eher nicht zutreffen. Wenn ich das Buch gelesen habe, werde ich mich nochmal dazu äußern…
10. Februar 2013 um 19:36
Ein kleines Beispiel:
Wenn man über jemanden spricht und er auf einmal um die Ecke kommt, sagt man gerne: „Wenn man vom Teufel spricht…“. Diese Ereignisse werden dann im Gedächtnis gespeichert und die hundert Fälle, in der die Person nicht um die Ecke kommt werden vergessen.
Vielleicht haben Sie noch nichts Gutes getan und Gutes erhalten oder Sie haben Gutes getan und nichts zurückbekommen, aber sie erinnern sich an die Fälle, die sich mit Ihrem „Überzeugungsmuster“ decken, da sie diese Fälle besonders abspeichern.
24. Juni 2013 um 21:21
Tatsächlich habe ich die Entdeckung gemacht, dass meine (batteriebetriebene)Armbanduhr, welche ich für gewöhnlich Tag und Nacht trage, gehäuft dann stehen blieb, wenn ich sie für mehrere Stunden oder Tage ablegte. Kaum trug ich sie wieder, lief sie ohne Störung weiter. Demnach gibt es, zumindest für Uhren, welche am Körper getragen werden, doch eine (für mich) recht plausible Erklärung: Ein/e Akku/Batterie reagiert auf Wärme die „Unruhe“ der Uhr auf Bewegung!
24. Juni 2013 um 21:27
@Sabine
Sehr richtig und das ist auch absolut physikalisch plausibel…;-)