gwup | die skeptiker

… denken kritisch seit 1987.

Neu bei Grams‘ Sprechstunde: „Willkommen bei Wissenschaft live“ – Impfempfehlungen

| 9 Kommentare

Willkommen bei Wissenschaft live

ist die neueste Folge der Kolumne Grams‘ Sprechstunde überschrieben.

Und zwar deswegen:

Die Pandemie lässt sich gerade zunehmend leichter ertragen, bei sinkender Inzidenz und steigenden Impfquoten plus Sommerlaune. Allerdings sind auch viele Menschen noch nicht geimpft, und zwar ganz einfach deshalb, weil noch immer nicht genug Impfstoff für alle da ist. Ungeimpft sind viele Erwachsene, leider auch solche, die ein Vakzin eigentlich priorisiert erhalten müssten.

Und ungeimpft sind ebenso die meisten Kinder und Jugendlichen, was ich in meiner Kolumne ja neulich, leicht ironisch, aufgegriffen habe:

„Jetzt wollen sie auch noch die Kinder impfen!“

Ich wollte damit der undifferenzierten, ohne jeden Beleg daherkommenden Panikmache einer Szene entgegentreten, die schon einen „Impfzwang“ von Kindern mit „genetischen, ungeprüften Impfstoffen“ an die Wand gemalt hat. Ich habe dem ein paar rationale und nachvollziehbare Überlegungen entgegengesetzt (so genannte Argumente, Sie wissen schon).

Außerdem habe ich klargemacht, dass ich meine Kinder am liebsten noch heute impfen lassen würde – sofern eine entsprechende Empfehlung der STIKO vorliegt und sinnvoll priorisiert wird. Sofern!

Nun liegt die Covid-Impfempfehlung der STIKO für die Altersgruppe von 12 bis 17 Jahren vor. Und sie beinhaltet nur eine Empfehlung für Kinder mit bestimmten Vorerkrankungen und besondere Risikogruppen. Damit ist die Empfehlung anders ausgefallen, als ich erwartet habe – und es mir, ehrlich gesagt, auch gewünscht hatte.

Und noch ein Hinweis:

Zum Weiterlesen:

  • Grams‘ Sprechstunde: Willkommen bei „Wissenschaft live, spektrum am 15. Juni 2021
  • Grams‘ Sprechstunde: Jetzt wollen sie auch noch die Kinder impfen, spektrum am 18. Mai 2021
  • STIKO: Impfungen gegen das Coronavirus nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen, kinderärzte-im-netz am 14. Juni 2021
  • Der Geist des Waldes kommt nicht zur Ruh: Dr. Jan Hegedüs zum neuen Arvay-Video, GWUP-Blog am 13. Juni 2021

9 Kommentare

  1. Damit ist die Empfehlung anders ausgefallen, als ich erwartet habe – und es mir, ehrlich gesagt, auch
    gewünscht hatte.

    Die Impfempfehlung der STIKO für Kinder sogar umfangreicher ausgefallen, als ich nach den Vorbemerkungen vermutet hätte. Es klang zunächst ja eher nach:

    „Es gibt zu wenig Daten. Das Risiko ist nicht abschätzbar.“

    Ergo, zunächst keine Impfempfehlung für 12-17 jährige.

  2. Schöner Bezug auf das Thema -früher war (alles) manches besser.

    –Früher: zum jährlichen Schularzttermin Zettel mitbekommen was man hatte welche Impfung man hatte, — so Mama hab heute die fehlenden Impfungen bekommen.

    Kommentar der Mutter: na toll dann können wir uns das Anstellen sparen.

    –Heute: Mama bin vom Schularzt geimpft worden.

    Kommentar der Mutter UM GOTTES WILLEN wie kann der das nur tun, wir müssen sofort zum Anwalt, und zum HP der muß das Ausleiten.

    Wie man sieht es wird etliches nicht besser sodern schlechter, ja die Dummheit nimmt zu.

    Früher wurden zuerst die Kinder geschützt.

  3. @diabetiker

    Früher: Bei Kaisers und Königs und im real existierenden Sozialismus gab es eine Impfpflicht

    Heute: Rechtsgrundlage für die Impfpflicht ist seit 2001 § 20 Abs. 6 und Abs. 7 Infektionsschutzgesetz, der die Einführung der Impfpflicht über eine einfache Rechtsverordnung vorsieht

    https://de.wikipedia.org/wiki/Impfpflicht

    Ich denke, da steht es unentschieden 1:1.

  4. da liegst du nicht richtig, die impfpflicht gab es nur für die zwei Pocken-Impfungen.
    und Kaiser und der gröfaz waren längst tot. und es war im Westen.
    Schön die Impfbescheinigungen waren noch auf die Rückseite von Drucksachen geschrieben, und die Kanülen und Spritzen wurden sterilisiert und mehrfach verwendet, und das piksen tat oft etwas weh aber wir habens alle gesund überlebt.

  5. @Diabetiker

    eine einfache Abfrage „Impfplicht“ in einer Suchmaschine – hat 5 Sekunden Zeit gekostet – ergibt viele Treffer.

    Der Link von RPGNo1 zur Wikipedia und dem Stichwort Impfplicht führt die wesentlichen Fakten auf:

    „Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in der DDR ab 1953 eine gesetzliche Impfpflicht, die bis 1970 sukzessive ausgeweitet wurde: Neben den Pocken wurde unter anderem gegen Tuberkulose (1953), Kinderlähmung (1961), Diphtherie (1961), Wundstarrkrampf (1961) und Keuchhusten (1964, dann in Form des DTP-Impfstoffes) verpflichtend geimpft, ab 1970 war auch die Impfung gegen Masern gesetzlich vorgesehen.[2][6] Zur Aufnahme in Kinderbetreuungseinrichtungen musste ein Impfausweis vorgelegt werden. Pflichtimpfungen, die vorsätzlich oder fahrlässig nicht eingehalten wurden, konnten mit Verweis oder Ordnungsstrafe zwischen 10 und 500 DDR-Mark geahndet werden.[7] In der DDR wurde die Pflichtimpfung gegen Pocken 1982 aufgehoben, bereits ab 1980 fanden keine Erstimpfungen mehr statt.[2]“

    Ich nehme an, Sie und RPGNo1 haben die DDR gemeint.

    „Bei Kaisers und Königs“ sind übrigens auch erwähnt und auch die BRD.

    Vielleicht habe Sie in der Eile des Schreibens auch etwas völlig anders gemeint und ich es nur nicht verstanden?

    Abseits vom Thema:

    Das WordPress einen zeitgemäßen Editor mit Textauszeichnungen und Hyperlinks anbietet, wird wohl noch Jahrzehnte dauern.

  6. @ModderWater

    Ja, ich referenzierte mit meinem Wikiverweis auf das deutsche Kaiserreich und die DDR.

  7. @MW, & RPGGNo1, sorry aber was bei wikipedia steht ist mir , da ich in dieser Zeit lebte und geimpft wurde völig egal. Tatsache; ich lebte damals in West-Berlin und es gab eine impfpflicht für Pocken (die entsprechenden Nachweise mit Hinweis auf die Pflicht habe ich vorliegen), wenn wikipedia das nicht weiß ist das nicht meine Schuld.

    Daß es in der damaligen Sov. Besatzungszone, später ddr andere Regeln gab ist mir klar, da ich dort geboren bin(Evakuierung), und auch später immer meine Sommerferien dort verbrachte, bis 59.

  8. @diabetiker

    Ich denke, wir missverstehen uns gerade.

    Dass es eine Pockenimpflicht in der BRD gab, steht auch im Wikipedia-Artikel. Und ich weiß es ebenso von meinen Eltern, die besitzen nämlich noch die ausdrucksstarken Impfnarben am Oberarm.

  9. Ich versuche (bisher erfolglos), Zahlen dazu zu finden, wie hoch die Wahrscheinlichkeit bei Jugendlichen ist, nach einer Covid-Infektion an Myokarditis zu erkranken.

    Denn Auslöser dafür sind infektiöse Autoimmunreaktionen, sei es eine echte Infektion oder als Impfreaktion. Die STIKO (Nicht-)Empfehlung stützt sich ja insbesonders auf das Myokarditis-Risiko. Wenn un das Risiko nach einer echten Infektion genauso hoch ist wie nach einer Impfung, würde meiner Meinung nach nichts gegen eine Impfung sprechen.

    (Denn es ist leider davon auszugehen, dass alle Ungeimpften von einer der nächsten Wellen oder Varianten infiziert werden.)

    DASS es auch nach Covid-Infektionen unter Jugendlichen zu Mykarditis kommen kann, habe ich bereits ergoogelt. Konkrete Zahlen dazu aber noch nicht gefunden. Weiss hier ein Experte dazu vielleicht mehr? Danke!

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.