Neue Folge von Schlecht Beraten:
Wladimir Putin ist ein lupenreiner Demokrat. So sieht es zumindest Gerhard Schröder, ein gut bezahlter Lobbyist, der für Putin arbeitet.
Die meisten Leute wissen natürlich, dass Putin das Gegenteil eines lupenreinen Demokraten ist: ein Autokrat, der Russland zu einer “gelenkten Demokratie” umgebaut hat, in der alle Fäden der Macht in seiner eigenen Hand zusammenlaufen.
Doch viele Menschen im Westen sind trotzdem – oder vielleicht genau darum? – ziemlich begeistert von Wladimir Putin und seiner illiberalen, antidemokratischen Politik. Diese “Putinversteher” finden alles, was Putin macht, so richtig gut und alles, was westliche Länder machen, so richtig schlecht.
Warum hat Putin im Westen eine so treue und leidenschaftliche Fangemeinde?
Zum Weiterlesen:
- Schlecht Beraten Folge 12: „Das Phänomen der Putinversteher“ vom 19. Februar 2021
- „Eine Art Verschwörungs-Märchenonkel“: Daniele Ganser im Podcast „Schlecht Beraten“, GWUP-Blog am 6. Februar 2021
- Netzdebatten: Wo kommen eigentlich die ganzen Putin-Fans her? SPON am 16. September 2020
22. Februar 2021 um 15:39
3 Gründe fürs Fansein fallen mir spontan ein:
– man ist in einem sogenannten Bruderstaat aufgewachsen und hat die Indoktrinierung nicht überwinden. Dazu müsste man freilich Sowjetunion und Russland einigermaßen gleichsetzen, respektive Russland als Nachfolgerstaat akzeptieren.
– man schätzt starke Männer grundsätzlich, und wünscht sich, dass jemand den ganzen westlichen Weicheiern zeigt wo Bartel den Most holt. Was zudem die große Schnittmenge der Putinversteher und der Trumpfans erklären könnte. Stichwort White Trash.
– man hat die ganzen Diskussionen, die man eh kaum versteht, satt („Ey, wieso soll meine Frau denn bitteschön nicht den ganzen Tag putzen und kochen und mir das Bier holen….?“), und möchte, dass alles so bleibt wie es ist, Homophobie und Genderdiskussionshass inklusive.