Im Sommerloch forscht die Süddeutsche Zeitung nach Kuriosem über die Stadt München, betitelt „Angeberwissen“.
Dazu gehört auch die nahezu unbekannte Beziehung zwischen der Isar-Metropole und dem berühmtesten Vampir der Literatur- und Filmgeschichte:
Kein Bierdurst, dann vielleicht Blutdurst?
Die Legende von Graf Dracula ist die weltweit bekannteste Vampirgeschichte. Bram Stokers Schauerroman über den Grafen Dracula spielt in Transsilvanien. Dort, wo die dunkle Gestalt das Licht der Welt erblickte. Falsch! Denn Graf Dracula, also jener aus Bram Stokers Geschichte, ist weder Ungar (damals) noch Rumäne (heute), sondern Münchner.
Eigentlich beginnt das Buch seit jeher mit den Worten: „Left Munich at 8:35 pm, on 1st May,…“.
Das ursprüngliche Einstiegskapitel wurde später aber völlig gestrichen und zur Kurzgeschichte „Draculas Gast“ umgeschrieben. Darin steigt der Romanheld Jonathan Herker im Hotel Vier Jahreszeiten ab und unternimmt in der Walpurgisnacht eine Kutschenfahrt durch München.
Irgendwann gelangt er in ein verlassenes Dorf, in dem man der Legende nach die Toten unter der Erde reden hört. Als ein Schneesturm aufzieht flüchtet Harker in ein Mausoleum, wo er von einer Vampirin angefallen wird. Ausgerechnet der schaurige Graf höchstpersönlich schützt ihn in der Gestalt eines weißen Wolfes bis Hilfe eintrifft.
Moment. Was war das noch gleich mit den brabbelnden Toten? Ach ja, wahrscheinlich kannte Bram Stocker die Legende vom historisch nachgewiesenen Dorf Pachem bei Berg am Laim, das urplötzlich von der Landkarte verschwand. Angeblich kann man dessen Bewohner bei windstillen Tagen unter der Erde reden hören.“
Darüber haben wir übrigens schon vor anderthalb Jahren berichtet, und zwar hier: „Dracula – Biss nach München“.