Neu bei Grams‘ Sprechstunde:
Neulich schrieb ich eine Kolumne gegen die Angst, dass bei gesundheitlichen Beschwerden wirklich »etwas Schlimmes« gefunden werden könnte, wenn man damit zum Arzt oder zur Ärztin ginge.
Gleich wurden Kommentare laut: »Frau Grams, nun wollen Sie uns wohl alle zum Arzt schicken und Überdiagnostik betreiben?« Oder: »Kennen Sie etwa nicht das Problem: drei Ärzte, fünf Meinungen? Und wer soll das bezahlen?!« Oder: »Oft wird beim Arzt ja etwas gefunden, was gar nicht behandlungsbedürftig ist – und das soll dann trotzdem behandelt werden?« Oder: »Jeder Gang zum Arzt kann mit einer Fehlbehandlung enden – wollen Sie das?«
Nichts läge mir ferner. So wichtig ich es finde, eine schwere Krankheit so früh wie möglich zu diagnostizieren (um auch möglichst früh und gut behandeln zu können), so sehr weiß ich um Probleme der modernen Diagnostik und Behandlung.
Zum Weiterlesen:
- Grams‘ Sprechstunde: Wann schadet zum Arzt gehen eigentlich? spektrum am 24. August 2018
- Neu bei „Grams‘ Sprechstunde“: Auch bei Angst zum Arzt, GWUP-Blog am 29. Juli 2018
- „Grams‘ Sprechstunde“: Zecken und Homöopathie, GWUP-Blog am 6. Juli 2018
- Neu bei „Grams‘ Sprechstunde“: Compliance – Komplizenschaft gegen die Krankheit, GWUP-Blog am 20. Juni 2018
- „Grams‘ Sprechstunde“: Homöopathie-Kritiker sind keine Pillen-Junkies, GWUP-Blog am 2. Mai 2018
- Grams’ Sprechstunde“: Altes Wissen ist vor allem alt, GWUP-Blog am 16. Mai 2018
25. Februar 2019 um 23:33
Meine frühere Hausärztin hat immer erst einmal mit mir geredet (unbezahlt – aber deswegen auch oft um 18:30 Uhr wenn ich einen Termin um 16:00 Uhr hatte) und dann überlegt ob noch weitere Diagnostik notwendig wäre.
Nur einmal (Sportunfall) hat sie mich gleich zum Röntgen geschickt mit der Vielleichtdiagnose „Schultereckgelenkssprengung“ – war zum Glück nur eine ganz böse Prellung die fast zwei Wochen Schlaflosigkeit nach sich zog (Arm bewegen war AUAAUAAUA).
Klar gibt es „Überdiagnostik“, aber auch nur bei Ärzten, die nicht weiter zu wissen scheinen. Meine Frau Doktor sagte immer „ich behandle wo’s weh tut und frage noch ein wenig außen herum“ – alles andere vereinbaren wir wenn sie Lust dazu haben (zum Beispiel einen vollen Gesundheitscheck – das dauerte aber auch ein paar Stunden am Samstag Vormittag).