Dr. Natalie Grams im Gespräch mit dem neuen Podcast Kritisches Denken (zirka 50 Minuten):
Bislang sind vier Folgen erschienen:
- Was ist kritisches Denken?
- Homöopathie hinterfragt
- Wissenschaftstheorie
- Wissenschaft und Ethik
Zum Weiterlesen:
- Ärztekammer Westfalen-Lippe gegen Abschaffung der Zusatzbezeichnung „Homöopathie“, aerzteblatt am 16. April 2018
- A new Cochrane Review of homeopathy: “no evidence to support the efficacy of homeopathic medicinal products”, edzardernst am 16. April 2018
17. April 2018 um 11:13
Die Ärztekammer Westfalen-Lippe bzw. ihr Präsident Windhorst hat sich aber argumentativ auch nicht gerade überschlagen:
Warum soll im Fall einer Abschaffung der ZWB Homöopathie ein Zulauf auf Heilpraktiker einsetzen? Als ob es hier darum ginge, den Ärzten den Einsatz von Homöopathika generell zu verbieten.
Und die Möglichkeit, sich das genauso nichtssagende Privatdiplom des DZVhÄ an die Wand zu hängen, bleibt doch auch bestehen.
Nein, umgekehrt wird ein Schuh draus: Wer so argumentiert, der muß es sich gefallen lassen, daß demnächst noch die Forderung nach einer ZWB Anthroposophische Medizin oder gar Germanische Neue Medizin nach Hamer aufploppt.
17. April 2018 um 17:47
„Globuli helfen nicht, wenn Kinder erkältet sind“:
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/homoeopathie-bei-erkaeltungen-kuegelchen-helfen-nicht-wenn-kinder-husten-und-schniefen-a-1203331.html
17. April 2018 um 22:38
Also, ich kann mir nicht helfen – aber mich erinnert die „Argumentation“ der Ärztekammer Westfalen-Lippe fatal an die „Argumentation“ der Heilpraktiker nach dem ersten Münsteraner Memorandum. Spiegelbildlich sozusagen. Anstelle zumindest logisch konsistenter Debattenbeträge kommen abstruse Whatabouismen und nahezu unverhohlene Neiddebatten zum Vorschein.
Die größte „Adelung“ erfährt die Homöopathie nun mal dadurch, dass sie auf Ärzteschildern prangen darf. Hat die Kammer wirklich die echte Sorge, die Menschen würden zu Heilpraktikern abwandern statt sich den Zucker dann eben im Supermarkt zu besorgen – ja, dann sollen sie doch klipp und klar sagen, dann stellen wir uns aber auch hinter die Forderung, mit dem Heilpraktikerwesen ein Ende zu machen!
Verflixt noch mal, wieso sind die alle so offensichtlich unehrlich?
17. April 2018 um 23:22
Kann es sein, daß homöopathische Gaukelkurse/Seminare besonders einfache Möglichkeiten sind der Pflicht zur Weiterbildung genüge zu tun?
18. April 2018 um 08:08
Globuli helfen nicht, wenn Kinder erkältet sind.
„Nein!“ – „Doch!“ – „Oh!“
18. April 2018 um 12:26
@ uwe hauptschueler: Gute Frage, war noch nie bei solchen Kursen, allerdings sind „normale“ Fortbildungsveranstaltungen, mit denen man innerhalb von 5 Jahren 250 Fortbildungspinkte sammeln kann (das braucht der Kassenarzt, um seine Zulassung behalten zu dürfen) meist auch nicht sonderlich streng – entscheidend ist, anwesend zu sein, Prüfungen gibt es seltener.
Was allerdings die Zusatzweiterbildung angeht: Die ist vergleichsweise überschaubar lt. MWBO (http://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/downloads/pdf-Ordner/Weiterbildung/MWBO.pdf, S. 160), da komplett durch Kurse abzudecken. Aber ich wäre gerne mal der Kiebitz in einer entsprechenden Prüfung.
Es wäre bestimmt urkomisch: „Herr Kollege, vergessen Sie etwa Künzlis Darlegungen?“ „Nein, ich halte mich aber mehr an Vithoulkas!“ „Frau Kollegin, das hier ist doch glasklar ein Silicea-Patient – warum wollen Sie hier Pulsatilla verordnen und dann auch noch in Tiefpotenz!?“
Welch herrliche Vorstellung – liebe Homöopathen, bitte meldet Euch, um uns an Euren Erfahrungen teilhaben zu lassen!
Apropos Künzli: Zitat auf Kuenzlipunkt (wohlgemerkt, keine Berliner Eckkneipe mit Stammtisch, Molle, Korn und Bouletten):
„Es hat sich immer wieder erwiesen: Alle Annäherungsversuche an die Schulmedizin und jeder Kompromiß in der Sache ihr gegenüber – diese Bestrebungen vertraten in Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die sog. „klinische Homöopathie“ und die „naturwissenschaftlich-kritische Richtung“ beschädigen die Wissenschaftlichkeit der Homöopathie, verletzen ihre Eigengesetzlichkeit und ihren strikt phänomenologischen Ansatz durch Dogmen, welche ihr wesensfremd sind, und engen ihre therapeutische Effizienz stark ein.“
Endlich mal einer, der hier ausspricht, was wir alle schon wußten.
18. April 2018 um 14:43
„Globuli helfen nicht, wenn Kinder erkältet sind.“
Kurzform: „Globuli helfen nicht.“
Reicht doch.
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=1912761508743952&set=a.190912627595524.42370.100000303646048&type=3&theater
18. April 2018 um 15:26
@ borstel:
„liebe Homöopathen, bitte meldet Euch, um uns an Euren Erfahrungen teilhaben zu lassen!“
Wozu gibt es die YouTube-Universität:
https://www.youtube.com/watch?v=LzAa-Vwh2zQ
(Der gute Mann gibt tatsächlich offizielle ärztliche Weiterbildungen, mit Credits und so.)
19. April 2018 um 19:29
Dann soll er halt das nächste mal, wenn er selbst einen Peritonsillarabszeß hat, doch ausschließlich auf Schwafel-, Verzeihung, Schwefelkugeln setzen. Ob er so verblendet ist, daß er sich das traut?