Auch die Süddeutsche Zeitung berichtet heute im Bayern-Teil über die geplante „Hochschule für Homöopathie“ in Traunstein.
Ein Auszug:
Diese Woche beginnt der Akademie-Betrieb mit einem Kurs für Abiturienten ohne Vorkenntnisse.
Kritiker bezeichnen die Hochschule und den Studiengang als „Hokuspokus“ wie aus einem Harry-Potter-Roman, mit der Zauberschule namens Hogwarts. Deshalb sprechen sie von „Hogwarts an der Traun“.
Einer der hartnäckigsten Gegner der Homöopathie ist die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP). „Die geplante Hochschule für Homöopathie in Traunstein ist akademischer Etikettenschwindel und verleiht einer Pseudowissenschaft höhere Weihen“, sagt ihr Vorsitzender Amardeo Sarma.“
Zum Weiterlesen:
- Ärger um die Kügelchen-Akademie, SZ-Online am 27. März 2014
- Traunstein: “Arschtritt” für die Homöopathie gefordert, GWUP-Blog am 4. März 2014
- Jetzt online zeichnen: Petition gegen geplante Homöo-Akademie, GWUP-Blog am 1. März 2014
- Kein Kommentar: Das Schweigen der Homöopathen zur Homöo-Akademie, GWUP-Blog am 26. Februar 2014
- GWUP kritisiert die geplante Homöo-Akademie, GWUP-Blog am 22. Januar 2014
- Die Homöo-Akademie im Fokus der Medien, GWUP-Blog am 25. Februar 2014
- Die Homöo-Akademie in der Presse: „geistlose Beschäftigung“, GWUP-Blog am 22. März 2014
- Homeopathic remedies recalled for containing real medicine, Wired am 25. März 2014
- Hersteller homöopathischer Mittel ruft homöopathische Mittel zurück, weil sie echte Medizin enthalten, Indub.io am 27. März 2014
27. März 2014 um 15:48
Darf ich es sagen?
Ich finde den SZ-Artikel nicht gut, um nicht zu sagen: er ist richtig schlecht.
Ein Satz wie „Der Grundsatzstreit über die Lehre von den Globulis, den Zuckerkügelchen mit extrem verdünnten Wirkstoffen, tobt seit Jahren“ vermengt die Diskussion um die Wirksamkeit der Homöopathie mit der durch den Studiengang aufgekommenen Frage ihrer Wissenschaftlichkeit. 2 Paar Stiefel, von denen ich finde, dass man sie in diesem Falle trennen sollte: Den Leuten klar zu machen, dass Homöopathie keine Wissenschaft ist, ist leichter, als ihnen klarzumachen, dass es keine Effekte über Placebo hinaus gibt.
Dann darf Rentsch sagen „Wir sind wissenschaftlich längst anerkannt“ und scheinbar nur Stadler widerspricht. Kein Wunder, dass das dann beim Leser als Gelehrtenstreit rüberkommt.
Die Abwertung des BSc wird gar nicht erwähnt; ja nicht einmal, dass es sich um einen BSc und nicht den BA handelt. Auch die Konsequenz der Intransparenz im Gesundheitswesen bleibt unerwähnt.
Grüße
27. März 2014 um 18:20
Ging mir genauso: ich finde den SZ-Artikel auch eher mies.
Ich kann nur hoffen, dass vielleicht wenigstens durch die Reichweite der SZ doch noch ein paar echte Wissenschaftler an echten Unis auf die Zuckerkügelchen-„Hochschule“ aufmerksam werden und lautstark protestieren. Bislang blieb der Aufschrei ja enttäuschenderweise weitestgehend aus.
28. März 2014 um 18:52
Genial! Könnte vom Postillon stammen, dürfte aber wahr sein:
„Homöopathische Mittel zurückgezogen, weil sie Wirkstoff enthalten“
http://derstandard.at/1395363556358/Homoeopathische-Mittel-zurueckgezogen-weil-sie-Wirkstoff-enthalten?ref=rss