Mal nicht „Heilung oder Humbug“ oder „Medizin oder Mogelpackung“ – sondern
Penicillin gegen Globuli“
hieß eine Talkrunde gestern Abend beim österreichischen Privatsender Puls 4.
In der Sendung „Pro und Contra“ diskutierten Dr. Krista Federspiel und Prof. Heinz Oberhummer vom GWUP-Wissenschaftsrat sowie der Pharmakologe Prof. Michael Freissmuth mit der Homöopathin Dr. Micha Bitschnau und dem „Homöopathie in der Intensivmedizin“-Verfechter Prof. Michael Frass:
Immer mehr Menschen setzen auf alternative Heilmethoden und nehmen statt Penicillin homöopathische Globuli. Viele Schulmediziner sehen diesen Trend kritisch und lehnen alternative Heilmethoden noch immer kategorisch ab. Doch kann nicht beides nebeneinander zur Heilung führen?“
Hier geht’s zum Video.
Zum Weiterlesen:
12. November 2013 um 15:42
Ich muss ehrlich sagen, dass mich in dem Zusammenfassungs-Absatz bereits das Wort „Schulmediziner“ unglaublich stört. Die Macher bei „Puls 4“ meinen es vielleicht gut, aber die Bezeichnung ist bereits das erste Foul, denn sie zementiert die von der Eso-Fraktion propagierte dreiste Lüge der Gleichwertigkeit.
Es gibt nun einmal nicht „Schulmedizin“ und „Alternativmedizin“. Es gibt nur Medizin und… esoterischen Schwachfug. Sobald eine „alternative“ Methode evidenzbasierten Kriterien standhält, ist sie schlicht: Medizin. Und solange nicht, dann nicht.
Ich warte nur noch darauf, dass wir im Fernsehen Diskussionsrunden zwischen „Schöpfungspraktikern“ und „Schulbiologen“ bekommen, die dann „unvoreingenommen“ darüber diskutieren sollen, ob nun an Evolution oder Schöpfungslehre mehr dran ist. Erste Versuche, die Lehrpläne entsprechend aufzuweichen, gab es ja schon, auch hierzulande.
12. November 2013 um 19:50
Das die Med. Uni Wien diesem Typen nicht auf die Finger haut, ist der eigentliche Skandal.
Der spinnt doch total, dieser geniale “ „Internist, Intensivmediziner, Wissenschafter und Erfinder“.
Was für eine Flasche, zum Kotzen und Verzweifeln!
12. November 2013 um 20:15
@Michel:
Ja, schwierige Sache:
http://scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2008/11/02/homoopathie-meduni-1/
12. November 2013 um 21:57
Schöne Diskussion.
Frau Bitschnau ist ja unglaublich, völlig unkritisch, naiv, und das trotz Medizinstudium.
Geil war auch das Argument des Ideologen Frass: Er lehne es ab, wenn man Patienten leiden lässt, weil man als Ideologe (gemeint sind Skeptiker und Homöopathiekritiker) die Methode ablehnt. Das ist echt perfide.
Kühn ist auch die sinngemässe Behauptung: 200 Jahre null Erkenntnisfortschrift in der Homöopathie sprechen nicht gegen die Homöopathie, sondern für mehr Forschung.
Er beschreibt sich als Skeptiker, ich lach mich schlapp ;-)
Auf die Frage, unter welchen Bedingungen er von der Hypothese „Homöopathie wirkt “ Abstand nehmen würde, kam nur Blabla, klar, das ist bei Homöopathiegläubigen nicht mal theoretisch denkbar.
Funktioniert die Homöopathie nicht, ist es immer der Homöopath, nie die Methode.. HAHAHHAHAHHA
Diese latente Wissenschaftsfeindlichkeit fand ich schon erschreckend. Eigentlich sind die Homöopathen auf dem Reflexionsniveau von Kindern.
Wie man einen Menschen wie Johannes Loibner einladen konnte, verstehe ich nicht, was von ihm zu halten ist, kann man hier nachlesen: http://www.psiram.com/ge/index.php/Johann_Loibner
Ein falsches Argument ist der Vorwurf eines der Skeptiker: Homöopathen agieren am Rande des Betrugs. Das ist juristisch nicht korrekt. Homöopathen glauben an Homöopathie, daher sind sie keine Betrüger. Sie sind zunächst Selbsttäuscher und später Fremdtäuscher.
12. November 2013 um 22:58
Manche dieser Pseudomediziner haben einfach das Pech der späten Geburt. Vor 80 jähren, ja da hätten sie richtig germanisch forschen können. Charakterlicher Müll!
13. November 2013 um 00:15
Ohne Prof. Freissmuth hätte man aber auf Skeptiker Seite ganz schön alt ausgesehen.
Nichts gegen Prof. Oberhummer – aber mit seiner fahrigen Art und der Angewohnheit, bevor er zu seinen eigentlich Punkt kommt, immer noch eine Anmerkung und noch eine Anmerkung usw. zu machen, ist er für solche Diskussionsrunden irgendwie ungeeignet.
Ich hätte auch noch schön gefunden wenn man erwähnt hätte, dass der Placebo-Effekt eben nicht so viel mit daran glauben zu tun hat, sondern deutlich unbewusster abläuft.
Den der Vorwurf, man würde alle Menschen mit einem positiven Homöopathie-Erlebnis für dumm oder leichtgläubig halten, kam ja auch hier.
16. November 2013 um 20:05
„Doch kann nicht beides nebeneinander zur Heilung führen?“
Ääähh – nein. Ende der Diskussion.
16. November 2013 um 20:22
@Melanie:
Wie konkret sollte denn dieses „Miteinander“ aussehen?
Was hätten denn die Homöopathen beizutragen – außer Zeit und Zuwendung?
*Das* ist aber nichts Exklusives. Es ist ja nicht so, dass normale Ärzte das nicht wollen oder können – sondern es ist primär eine Vergütungsfrage, also ein Systemfehler.
Das macht aber Homöopathie nicht besser oder wirksamer.
16. November 2013 um 20:55
@ Bernd Hader
Ich glaube, Sie haben mich falsch verstanden.
Die Frage, auf die ich geantwortet habe war, ob wirksame Medizin und Homöpathie nebeneinander zur Heilung führen können. Aber H ist eben keine Alternative zur Medizin, sondern schlicht pseudowissenschaftlicher Humbug, daher habe ich die Möglichkeit eines Nebeneinanderbestehens im Sinne einer Ergänzung zum Wohle des Patientenverneint. Es ist entnervend, dass die Homöopathie nach 200 Jahren ohne Wirksamkeitsnachweis noch immer als medizinische Behandlungsmethode in Betracht gezogen wird.
Zugegeben, das war ein sehr launischer und deshalb missverständlicher Post von mir. Manchmal habe ich es aber einfach satt, dass mir der Aberglauben der „Alternativmedizin“ überall entgegenwinkt, da entstehen solche Schnellschüsse wie oben – nichts für Ungut.
16. November 2013 um 21:16
@Melanie:
<< Manchmal habe ich es aber einfach satt, dass mir der Aberglauben der “Alternativmedizin” überall entgegenwinkt ... << verstehen wir nur zu gut ...
11. November 2014 um 15:09
Es müssen nicht immer Zuckerpillen sein. Manchmal reicht eine Kunststoffschiene und Kinesiologie aus, um Zeit sinnvoll zu strukturieren:
http://www.zahnarztpraxis-dr-wuehr.de/was_ist_eine_jig-schiene.php
Vorher bitteschön die ganzheitliche Diagnostik:
http://www.skasys.de/2-0-Basiswissen.html
http://www.skasys.de/58-0-SkaSys-Einzelkomponenten.html
Geadelt von der Hochschule Deggendorf (Tiefbayern):
http://www.gms-institut.de/ihre-experten/prof-dr-erich-wuhr/
selbstverständlich mit Referenzen:
http://www.gms-institut.de/referenzen-2/
11. November 2014 um 18:07
@ Hans-Werner Bertelsen:
Wieder mal ein „schönes“ Beispiel aus der „Ganzheitlichen (Zahn)Medizin“.
Dr. Wühr befindet sich in bester Gesellschaft mit Dr. Lechner, dem Erfinder des „SkaSys“-Systems (Methode und Produkte); eines seiner Geschäftsmodelle:
https://www.psiram.com/ge/index.php/Johann_Lechner
Dr. Wühr ist nicht nur Zahnarzt mit Privatpraxis, sondern auch:
„Professor Dr. Erich Wühr, MSc
Zahnarzt, MSc Kieferorthopädie, Osteopathie DROM, BAO.
Gesellschafter der Professor Wühr und Simmel Gesundheitsmanagement Systeme GbR.
Professor am Gesundheitscampus der Technischen Hochschule Deggendorf für das Lehrgebiet Gesundheitsförderung und Prävention.
Mitbegründer und Aufsichtsratsvorsitzender der Verlag Systemische Medizin AG
Mitbegründer und Aufsichtsratsvorsitzender der Die Erlebnis Akademie AG
Als Zahnarzt tätig in privater Zahnarztpraxis in Bad Kötzting und Regensburg mit dem Schwerpunkt Schmerzzahnmedizin und Kraniofaziale Orthopädie.“
http://www.gms-institut.de/ihre-experten/prof-dr-erich-wuhr/
Damit lässt sich nicht nur „Zeit sinnvoll strukturieren“, sondern auch eine Menge Geld verdienen …
Ich frage mich oft, wann die Geschäftstüchtigkeit aufhört und wo der Betrug anfängt.
Vielleicht ist auch Zahnmediziner Dr. Wühr demnächst anzutreffen als Referent bei Massenheilungs-Events des brasilianischen Wunderheilers Joao de Deus – wie sein Kollege Dr. Lechner.
Und viele andere mehr … :
http://www.earth-oasis.de/gesundheits-kongress-heilung-auf-3-ebenen/