Neu bei Skeptics in the Pub Wien:
Tägliche Fallzahlenberichte, überfüllte Krankenhäuser, Quarantäne, Lockdown und Maskenpflicht – mit Corona verbindet man viele unangenehme Bilder. Doch Seuchen waren oft auch Impulsgeber. Maria Theresia setzte sich für Gratisimpfprogramme gegen die Pocken ein, Wien verdankt der Cholera seine berühmte Trinkwasserqualität, der Tuberkulose den sozialen Wohnbau und Fürsorgeeinrichtungen […]
Der Pest verdanken wir erste Stadtgesundheitskonzepte und Hygieneverordnungen […] Hygiene war ein wichtiges Stichwort, auch wenn der bekannte Retter der Mütter, Ignaz Semmelweis, erst hart um die Anerkennung des Händewaschens und -desinfizierens kämpfen musste.
Referentin ist die Historikerin und Notfallsanitäterin Dr. Daniela Angetter-Pfeiffer.
Zum Weiterlesen:
- Video: „Drei Jahre Corona – Lektionen für die Zukunft“ mit Dr. Nikil Mukerji, GWUP-Blog am 18. Januar 2023
- Händewaschen oder warum Homöopathen sich nicht mit Semmelweis vergleichen können, GWUP-Blog am 23. März 2020
- Das Elend des Ignaz Semmelweis, Onkel Michael am 28. Juni 2017
25. Januar 2023 um 17:52
Weder verdankt Wien den sozialen Wohnungsbau der Tuberkulose, noch die Wasserqualität der Cholera, sondern engagierten Menschen, die Zusammenhänge erkannten, einer politischen Führung, die Handlungsbedarf sah, einer tatkräftigen Verwaltung, die notwendige Maßnahmen beschloss und nicht zuletzt einer funktionierenden Wirtschaft, die in der Lage war die Maßnahmen umzusetzen und das Erreichte zu erhalten.
Warum verdankt zum Beispiel Swasiland mit einer HIV-Rate von ca 30% nicht eben dieser das perfekte Gesundheitssystems als dessen Folge?
Warum hat Kalkutta oder Sao Paulo mit seinen elenden Slums keine idealen Sozialsiedlungen, die da wesentlich dringender sind, als sie es in Wien je waren?
Die Beispiele ließen sich ( leider) endlos fortsetzen.
Auch Krieg initiiert technischen Fortschritt, es ist aber besser ohne.