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„Walulis“ versucht, eine Verschwörungstheorie zu verbreiten – verbreitet aber nur überflüssiges Geblödel

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Mal wieder eine Walulis-Folge, die interessant klingt – aber weit hinter dem zurückbleibt, was man hätte daraus machen können.

In der Reihe „Wie schwer kann’s schon sein?“ geht es diesmal darum,

… eine Verschwörungstheorie zu verbreiten.

Dafür macht zunächst eine Mitarbeiterin auf „Speakers Corner“ und plärrt auf offener Straße Leute an:

Fast niemand hört ihr zu – wer hätte das gedacht?

Klar ist das visuell nett anzusehen. Aber von „alternativen Nachrichten-Webseiten, Blogs, Foren und sozialen Netzwerken“ hat die Walulis-Redaktion noch nie etwas gehört?

Zweiter Versuch: dem Kopp-Verlag ein Fake-Manuskript anzudrehen.

Dem angeblichen Buchprojekt liegt folgendes Sujet zugrunde:

Corona wird als Vorwand genutzt, um andere Dinge zu vertuschen. Die öffentlich-rechtlichen Medien sind eine Marionette der Eliten. Sie dienen nur einem Ziel: den Great Reset voranzutreiben.

Äh – what?

Noch einmal: Das Thema des Beitrags heißt „So einfach ist es, eine Verschwörungstheorie zu verbreiten“.

Die Verschwörungstheorie, die sich Walulis da „ausgedacht“ hat, kursiert aber bereits seit fast drei Jahren in allen einschlägigen Kanälen. Was soll da noch „verbreitet“ werden?

Etwas Neues zu kreieren, dazu ist eine hochbezahlte ÖRR-Redaktion nicht in der Lage?

Natürlich verstehen wir das Dilemma der Verantwortlichen, das gleich zu Beginn erklärt wird:

Am Ende glaubt das jemand, irgendwelche Schwurbler, die das dann replizieren, und dann kriegt man das nicht mehr aus dem Internet raus.

Das ist richtig, und deshalb raten auch so ziemlich alle, die etwas von dem Thema verstehen, davon ab, Verschwörungstheorien zu erfinden – auch nicht zu pädagogischen Zwecken, auch nicht in der Schule oder sonstwo.

Insofern mag der Weg über den Kopp-Verlag Sinn machen – aber wozu dann die komplett überflüssige erste Hälfte der Sendung?

Statt dessen zu verfolgen, wie die Angstmacher aus Rottenburg auf einen völlig faktenfreien Buchvorschlag reagieren, ist an sich ja nicht uninteressant.

Aber was macht Walulis daraus? Genau nichts.

Der 18-minütige Beitrag endet damit:

Und was soll das? Das ist ein Formbrief mit Standardphrasen. Wo genau hat Walulis jetzt ganz „einfach“ eine Verschwörungstheorie verbreitet?

Nirgendwo. Der Erkenntnisgewinn dieses Geblödels geht mal wieder gegen null.

Zum Weiterlesen:

  • Achtung, Verschwörung, hpd am 14. Dezember 2022
  • Die Wahrheit hinter den Verschwörungstheorien, philomag am 9. Dezember 2022
  • „Epistemische Laster“ machen anfällig für den Glauben an Verschwörungstheorien, GWUP-Blog am 18. Juli 2021
  • Eine Verschwörungstheorie Marke Eigenbau, BR 2 am 8. Oktober 2017
  • Himmelstrompeten und Ufo- Wolken: „Apokalypse-Sound“ war von ProSieben inszeniert, GWUP-Blog am 23. Mai 2016
  • So diskutierte das Netz über unsere erfundene Verschwörung, Galileo am 23. Mai 2016
  • Eine ehemalige Verschwörungsgläubige erzählt, GWUP-Blog am 28. September 2020
  • Der Great Reset und seine Gläubigen, Belltower News am 28. Oktober 2021
  • Walulis über „The Great Reset“, GWUP-Blog am 20. August 2021

4 Kommentare

  1. DANKE!!!!

    Ich liebe dem Walulis sein Kanal und habe ihn auch abonniert, damit die Safarikatze glücklich ist.

    Aber der Beitrag war, im Susanne-Daubner-Sprech, cringe.

    Danke für diese sehr gute Kritik an diesem Beitrag, der aus 2018 hätte sein können.

  2. „National Archives Releases New Group of JFK Assassination Documents“:

    https://www.archives.gov/press/press-releases/2023/nr23-14

  3. „AFD und Militär: So bizarr ist das Reichsbürger-Kommando“:

    https://www.youtube.com/watch?v=p5fRNdnXzy0

  4. „Warum Kim Kardashian und Balenciaga angeblich Kinder opfern“:

    https://www.youtube.com/watch?v=FdJtibeE03M

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