Was ist gleich nochmal „Sumerisch-Salat“?
Stellen wir uns vor, ein Austauschstudent aus China, der sowohl die deutsche wie auch die englische Sprache erst auf Anfängerniveau beherrscht, legt seiner Sprachlehrerin folgenden kurzen Aufsatz über eine Begebenheit in seiner Gastfamilie vor,
beschreibt das Markus Pössel:
„Als Peter („Der ein Haustier ist”) mit seinem Lastwagen („seinem letzten Wagen”) gefahren war, traf er Annegret („Ein Fischreiher”). Er fragte sie, ob sie auch schon das neueste Buch von Zecharia Sitchin („Der auf seinem Kinn sitzt”) gelesen habe. Sie verneinte, erwiderte aber, Karin („Die im Auto ist”) habe es bestimmt gelesen.”
Nach einem Moment der Verblüffung wird deutlich, dass der Verfasser hier Wörter und Eigennamen übersetzt, indem er die deutsche und englische Sprache wild durcheinander wirft.
Genau so sei der Prä-Astronautik-Autor Zecharia Sitchin mit der sumerischen und der akkadischen Sprache umgegangen. Und auf diese eigentümliche Art und Weise fand Sitchin in den Überlieferungen der Sumerer alles, was er über außerirdische Besucher wie die Anunnaki finden wollte.
Darum geht es auch in dem Alle Zeit der Welt-Podcast
Aliens, Götter und Grammatik: Von Sitchins Sumerisch-Salat zur Prä-Astronautik
mit Skeptiker-Autor Leif Inselmann:
Prä-Astronautik vom Feinsten. Leif Inselmann ist wieder zu Gast im Podcast und klärt im Detail über die Fehler Zecharia Sitchins auf, dem „Anunnaki-Papst“, mit seinen wilden Theorien zu Aliens, Göttern und erfundenen Planeten.
Update vom 20. Dezember
Heute ist Teil 3 erschienen:
Hymnen für Ischtar, Manipulation und moderne Mythenmacher
Zum Weiterlesen:
- Annunaki, Nibiru und das neue „Lexikon der Pseudoarchäologie“, GWUP-Blog am 21. November 2024
- SkepKon-Video: „Gab es Riesen auf der Erde?“ mit dem Archäologen Leif Inselmann, GWUP-Blog am 16. September 2024
- GWUP-Thema: Kritik an der Paläeo-SETI
- GWUP-Thema: Fehler und Fehlinterpretationen Zecharia Sitchins
- Nibiru, Planet X, die Annunaki und der Weltuntergang – 2012 oder zu jeder anderen Zeit, GWUP-Blog am 28. Dezember 2022
20. Dezember 2024 um 11:08
Die Ancient Alien Hypothesen haben im Grunde so viele logische und andere Fehler, da kann man Bücher schreiben, das glaubt man kaum.
Hier mal einige der Fehler:
C = Claim | D = Debunking
C: Aliens brauchen Arbeitssklaven
D: Häh, mit was haben die dann ihre Raumschiffe gebaut? Haben die keine Robots, die das besser als Knochen-Fleisch-Fett-Ansammlungen a.k.a. Menschen können da Robots nie Pausen, nie Essen brauchen?
C: Aliens brauchen Landmarken für ihre Raumfahrzeuge.
D: Wiebitte, haben die keine GPS-Satelliten, wie navigieren die denn bitteschön auf ihrer Heimatwelt?
C: Aliens kommen überhaupt hierher.
D: Bei den Distanzen im All und dem Limit durch die Lichtgeschwindigkeit ist es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen, dass Aliens uns je besucht hatten.
Gut, im Science Fiction Roman klingt das zwar cool und olé, olé, yeah, und als Hobby schreibe ich solche Geschichten auch selbst, aber mit der Realität hat das nichts zu tun.
Und wieso brauchen denn immer nur außereuropäische Völker solche Alienhilfe, die in den Werken von Zecharia Sitchins oder von Däniken regelmäßig auftauchen?
Sind die „Braunhäutigen“ laut Alienfans etwa zu blöd um ihre Pyramiden, ihre Zikkurate, ihre Straßen, ihre anderen Wunder ihrer Zivilisationen selbst und ohne Sky-Daddies zu bauen? Wenn ja, dann hätte diese Denkweise auch ein gewisses Gschmäckle.
PS: In den PERRY RHODAN Romanen ist die Sache mit den Ancient Aliens sowieso viel schöner, spannender und nachvollziehbarer beschrieben und deren Figur Atlan da Gonozal war sowieso viele Ancient Aliens auf einmal in Personalunion.
Und die Lemurer aus der PERRY-RHODAN-Serie gefallen mir von ihrem Konzept her ohnehin viel besser als die Konzepte von „Lemurern“ in der Esotherik und sind in der PERRY-RHODAN-Serie auch noch als perfekte Erklärung für die Existenz so völlig menschengleich aussehenden Aliens wie den Arkoniden konzipiert.
PPS: Erich von Däniken soll auch mit den Autoren der PERRY-RHODAN-SERIE der ersten Stunde, Walter Ernsting (a.k.a. Clark Darlton) und Herbert „Handgranate“ Scheer befreunded gewesen sein und von ihnen für einige seiner Sachen inspiriert worden sein.
20. Dezember 2024 um 11:26
@Michael Stängl:
Erich von Däniken soll auch mit den Autoren der PERRY-RHODAN-SERIE der ersten Stunde, Walter Ernsting (a.k.a. Clark Darlton) und Herbert „Handgranate“ Scheer befreunded gewesen sein.
Es gab in meiner Kindheit kurzzeitig das „Perry Rhodan Magazin“ (einige Exemplare muss ich noch irgendwo haben).
Da waren regelmäßig auch Beiträge und Interviews von/mit Däniken drin, z.B.:
https://www.perrypedia.de/wiki/Perry_Rhodan_Sonderheft_1/79
https://www.perrypedia.de/wiki/Perry_Rhodan_Magazin_3/79
https://www.perrypedia.de/wiki/Perry_Rhodan_Magazin_4/79
20. Dezember 2024 um 15:23
Erich von Daeniken, der erfolgreichste Sachbuchautor der Welt (!), hat sein letztes Buch veröffentlicht, Notizen aus meinem Leben. Sein Assistent, Roman Zürcher, wird die Lehren weiter verbreiten. Danach holen Daeniken die Außerirdischen und die Skeptiker werden weiterhin gut beschäftigt sein.
20. Dezember 2024 um 16:02
Und soeben ist Teil 3 erschienen:
https://www.youtube.com/watch?v=9UEBziIcHc8
20. Dezember 2024 um 16:35
Erich von Daeniken, der erfolgreichste Sachbuchautor der Welt (!)
Bei dieser extremen Überdehnung des Begriffs „Sachbuch“ wären die Gebrüder Grimm auch Sachbuchautoren gewesen.
Selbst zu meiner „Nach-allen-Richtungen-offen-Phase“ vor gut 30 Jahren war mir dieser Herr suspekt.