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Reinkarnation: eine Rückführung als Selbstexperiment

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Schon vor seiner „Astralreise“ hat der Youtuber Tomatolix (Felix Michels) einige interessante Selbstexperimente gefilmt – zum Beispiel eine „Rückführung“ in ein früheres Leben:

Nachdem die rückführende Heilpraktikerin genug salbadert hat

Ob das jetzt genau so ist, war, gewesen ist – wir wissen es nicht. Du hast gesagt, du hast was gefühlt, das war eine stimmige Geschichte, und deshalb gehen wir davon aus, dass es so auch geschehen ist. Jetzt musst du deine eigenen Rückschlüsse ziehen, ob du dran glauben magst oder nicht

macht sich Michels an den Faktencheck (ab 16:35):

Von seinem angeblichen Alter Ego „Henri Altmann“ findet er praktisch nichts in der Vergangenheit, und auch Mikro Drotschmann (MrWissen2go Geschichte) führt aus, dass es sich „so nicht abgespielt haben kann“, wie Michels sich „erinnert“.

Am Ende erklärt Tomatolix „Rückführungen“ als eine Art psycho-kulturelle Phantasiereise beziehungsweise als „imaginatives Rollenspiel“ mit leicht suggestiblen Probanden.

Nachforschungen zu einem scheinbaren Fall von Wiedergeburt“ hatten wir schon im Skeptiker 1/2003 veröffentlicht.

Zum Weiterlesen:

  • Video: Selbstexperiment Astralreisen – „Als würde ich mir das jetzt gerade einbilden“, GWUP-Blog am 6. August 2024
  • Reinkarnationstherapie ist nicht ungefährlich, Der Standard am 1. März 2013
  • GWUP-Thema: Reinkarnation
  • Nachforschungen zu einem scheinbaren Fall von Wiedergeburt, Skeptiker 1/2003
  • „Mein erstes Leben“: Die RTL-Nonsens-Show, GWUP-Blog am 8. August 2010
  • Bridey Murphy, The Skeptic’s Dictionary

6 Kommentare

  1. Zumindest über Reinkarnation und frühere Leben kann noch gespottet werden, ohne eine Verurteilung zu riskieren.

    Ein Glück,dass das Selbstbestimmungsgesetz die gefühlte Vergangenheit noch nicht schützt und diejenigen, die sie nicht als heilige Wahrheit akzeptieren zu Geldstrafen verdonnert.

  2. @Thomas Roth

    Jüngst las ich in einer Online-Regionalzeitung, dass im Zuge einer Unternehmensübernahme eine Regenbogenfahne gegen ein neues Firmenlogo ausgetauscht wird und als jemand, der sich seit rund anderthalb Jahrzehnten mit dem Thema und der damit verbundenen Internetdynamik befasst, dachte ich mir „Ich muss mal in den Kommentaren nachschauen, ob die Welt mittlerweile so irre ist, dass jemand einen Zusammenhang zwischen dem Niedergang des Traditionsunternehmens mit der Regenbogenfahne herstellt“.

    Und ja, auch dieser Grad des Irrsinns ist schon erreicht.

    Wenn ich nun bei der GWUP, mit überwiegend rational argumentierenden Stammlesern, auf einen Kommentar stoße, der das Thema „Reinkarnation“ nutzt, um Unmut zu Trans/Woke-Themen kund zu tun, befürchte ich, das der Wahnsinn noch viel weiter fortgeschritten ist, als ich vermutet hatte.

    Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder haben Sie die von Wutbürgern genutzte. bzw geschürte Internetdynamik nicht verstanden, obgleich auch die GWUP immer mal wieder berichtet, oder Sie verbreiten bewusst Populismus auf unterstem Niveau.

  3. @Bluesmaker.

    Meinethalben kann jeder tun und lassen, was er will, so lange er mich nicht dazu nötigt, dabei mitzumachen.

    Wenn ich meine, mich als Fledermaus zu identifizieren, ist das mein persönliches Ding, und das meiner nächsten Umgebung. Wenn ich unter Strafandrohung von anderen fordere, mich ebenfalls als Fledermaus zu sehen und anzusprechen und mir obendrein passend erscheinende Fürwörter ausdenke und einfordere, belästige ich meine Mitmenschen.

    Das mögen Sie Populismus nennen. Für mich ist es Selbstbestimmung.

    Und die GWUP ist ein Spiegel der Gesellschaft. Ich denke daran, wie sich der (durchgefallene) Kandidat für den Vorsitz auf der Mitgliederversammlung in Augsburg gewunden hat, um das Offensichtliche nicht auszusprechen. Dass es zwei biologische Geschlechter gibt. Ob aus Opportunismus an den Zeitgeist oder Überzeugung vermag ich nicht zu entscheiden, tue mich auch schwer in der Frage, was schlimmer ist.

    Flagge und Gesicht zeigt man nicht, indem man sich hinter einem Pseudonym versteckt. Dürfen Sie, doch verlieren Sie damit in meinen Augen Ihre Glaubwürdigkeit.

  4. @Thomas Roth

    Sie missverstehen mich entweder bewusst oder verstehen nicht, worum es mir ging.

    Meine Einstellung zu allem rund um den zum Kampfbegriff gewordenen Oberthema „Woke“ ist recht differenziert und reicht von berechtigt und verständlich, über weiß ich nicht, bis hin zu problematisch und völlig überdreht. Ich habe jedoch kein Bedürfnis, das hier zu diesem Thema zu diskutieren, denn letztlich würde ich damit dem Vorschub leisten, was ich kritisiere.

    Der Punkt ist, dass es nachweislich seit mindesten 2011 nachweisbar ist, dass eine politische Bewegung, oft Neue Rechte genannt, verschiedene Online-Strategien fährt, um Grenzen zu verschieben, Emotionalität zu schüren und Themen gezielt in gewünschte Richtungen zu derailen.

    Diese Strategie hatte meiner Einschätzung nach großen Erfolg, weil es längst keine Aktivisten mehr benötigt, die das gezielt fördern, sondern nur noch zu Buzzwords gewordenem Unmut, der zu jeder noch so unpassenden Gelegenheit ins Netz geblasen wird. Gibt es zu Trans, Islam, Gendern uvm.

    Meine These ist, dass Sie entweder dieser Strategie auf den Leim gegangen sind und hier themenfremde unbedacht Buzzwords in die Diskussion ballern oder aber dies ganz bewusst machen. Dies können wir gern diskutieren. Auf Nebelkerzen, wie mein Nickname oder Zeitgleist-Bla-Bla einzugehen, ist mir zu zeitintensiv und hier zu diesem(!) Thema auch zu deplatziert.

  5. Noch ein Nachtrag hinterher:

    Ich bin nicht bei der GWUP, war es noch nie und werde es (allein schon aus finanziellen Gründen) wohl auch nie werden, weshalb ich mit dem internen Richtungsstreit nichts zu tun habe. Meine Motivation war und ist die sinkende Diskussionsqualität in Kommentarspalten, was ich persönlich zu einem nicht unerheblichen Teil neu-rechten Aktivisten und ihren oft nicht allzu reflektierten Mitläufern zurechnen würde.

    Als externer GWUP-Leser habe ich ein gewisses Interesse daran, mich hier nicht im gleichen Maße wegen platten populistischen Kommentaren gruseln zu müssen, wie bei Welt, Achgut, PI-News, X, & Co. Ihre Anmerkungen zu internen Richtungsstreitigkeiten, in Verbindung mir IHREN möglichen Motivationen beim Kommentieren können Sie von mir aus aber gern zum Anlass nehmen und sich fragen, welchen Eindruck populistische Kommentare auf externe Leser haben könnten, die hier unter anderem auch mitlesen, um sich über die Facetten des Populismus zu informieren.

    Zumindest für meinen Geschmack braucht es zu den seriösen Artikel kein Anschaungsmaterial in der freien Wildbahn.

    Und wenn da jetzt nichts Substanzielles mehr kommt, bin ich zu diesem Thema dann auch raus!

  6. „Meine These ist, dass Sie entweder dieser Strategie auf den Leim gegangen sind und hier themenfremde unbedacht Buzzwords in die Diskussion ballern oder aber dies ganz bewusst machen. Dies können wir gern diskutieren.“

    Die Idee, dass ich eine andere Meinung haben könnte, als Sie es für angemessen halten, kommen Sie gar nicht?

    Es gibt nun mal naturwissenschaftliche Fakten. Das Gravitationsgesetz schert sich wenig darum, ob der Bundestag ein „Sanftes Fallgesetz“ verabschiedet.

    Es wurde mir nie einfallen, einen Frauenparkplatz zu besetzen, auch wenn es bequem wäre, mich als Frau zu fühlen und jeder mit dem Anwalt zu drohen, die mich zurechtweist.

    Zu ihrer Nebelkerze: Sie sind es, die sich hinter dem Schleier des Pseudonyms verstecken, nicht ich. Bleiben sie in Ihrem Nebel, aber werfen Sie mir nicht vor, ihn produziert zu haben.

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