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ARTE-Video: „Evangelikale – Mit Gott an die Macht“

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Das Osterprogramm bei ARTE:

Evangelikale – Mit Gott an die Macht

Jesus lebt, und das Christentum ist in vollem Aufschwung. Diese Wiederauferstehung ist nicht den sogenannten „historischen“ Konfessionen – katholisch, evangelisch, orthodox – zu verdanken, sondern den Evangelikalen. Laut Schätzungen werden 2025 über 800 Millionen Menschen dieser Strömung angehören.

Die christliche Erneuerungsbewegung hat sie über alle Kontinente hinweg binnen weniger Jahrzehnte bis an die Spitze der Macht gebracht. Wie ist es den Evangelikalen gelungen, ihre neue moralische Ordnung durchzusetzen und überall dort, wo sie an die Regierung kommen, die Trennung von Geistlichem und Weltlichem, von Religion und Politik in Frage zu stellen?

Wie lässt sich dieser ultrakonservative Umschwung erklären?

Zum Weiterlesen:

5 Kommentare

  1. In der Tat sehr bedenklich. Ich sehe auch nicht so wirklich wie man dem Einhalt gebieten könnte?

  2. @Positron

    Ich würde gerne die weltweite Entwicklung und die deutsche Situation unterscheiden.

    Weltweit haben wir es wohl mit einem „Paradox der Gleichzeitigkeit“ (Norris, Inglehart: Sacred and Secular) zu tun. Insgesamt wird die Weltbevölkerung immer säkularer, auch die in den Vereinigten Staaten (Pew Research Center, Modeling the Future of Religion in America). Die Religiösen allerdings werden gleichzeitig immer religiöser.

    In Deutschland gehören ungefähr 1% der Bevölkerung einer evangelikalen Gemeinschaft an. Da es auch in den Evangelischen Landeskirchen Evangelikale, also Bibeltreue gibt, schätze ich den Anteil an der Gesamtbevölkerung auf weniger als 5%.

    Es hat in den letzten Jahren immer wieder politische Bestrebungen besonders im schulischen Bereich gegeben, z. B. Intelligent Design neben der Evolutionstheorie im Biologieunterricht, Stärkung von Privatschulen und Home Schooling, evangelikale Idee umzusetzen – mit wenig Erfolg – bis jetzt.

    Ist die Gefahr real? Mit Sicherheit, genauso real wie jede andere Bedrohung einer offenen Gesellschaft.

    Was dagegen hilft? Meiner Meinung: politisches Engagement, vor Ort, in Parteien, in NGOs und für eine sozial wie politisch stabile Gesellschaft und Politik eintreten.

    Wie alle Gegner einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft haben diese Menschen und Ideen politisch nur dort eine Chance, wo die soziale Sicherheit und politische Stabilität fehlt – in aller Kürze.

  3. mit wenig Erfolg – bis jetzt

    Je nach Definition von „wenig“.

    Den größten Teil des von dem Dreiteiler umfassten Zeitraumes habe ich live mitbekommen, angefangen in den 60ern mit Billy Graham. Und mit ‚wenig‘ würde ich die Menge des von der Bewegung Erreichten keineswegs umschreiben, egal, ob es nun die radikalen Gegner:innern bei den ´70er §218-Aktionen waren oder, aktueller, der hiesige Ableger der ProLife-Bewegung, ‚Marsch fürs Leben‘ ist oder generell die (auch dabei) zusammenwachsende Bewegung ultrareligiös-ultrakonservativ.

    Geht in allen fundamentalistisch-religiösen Bewegungen schon ziemlich klar in Richtung ‚deus vult‘, egal welcher Gott dabei jeweils gemeint ist.

  4. Vermutlich ist die evangelikale Aktivität und Radikalisierung eine Folge der insgesamt zunehmenden Säkularisierung. Es ist das Sammeln der Schäfchen und das Beschwören der eigenen „Werte“, letztlich eine Defensivhaltung. Dem darf man nicht mit Gleichgültigkeit und dem Vertrauen darauf begegnen, dass dies ein „Selbstläufer“ ist, denn sonst geraten die Anhänger exzessiver Irrationalität wieder aus der Defensive heraus.

    In der Tat ist insbesondere der langsam sehr deutlich werdende säkulare Trend in den USA (und anderen religiösen „Hochburgen“ von großem Interesse in diesem Zusammenhang.

    https://hpd.de/artikel/dramatische-saekularisierung-den-usa-und-bisherigen-religioesen-hochburgen-europas-20401

  5. „Mit Jesus auf Mission“:

    https://www.arte-magazin.de/evangelikale/

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