Beim INH ist ein Gastbeitrag zum „Wassergedächtnis“ erschienen, das immer wieder als Wirkmechanismus homöopathischer Mittel behauptet wird. Die Autorin ist Chemikerin ist bloggt unter Consider Science.
Selbst wenn es so etwas wie ein „Wassergedächtnis“ gäbe (was nicht der Fall ist), wäre das für den homöopathischen Herstellungsprozess irrelevant und für die Homöopathie ohne Erklärungswert.
Zum Weiterlesen:
- Das „Wassergedächtnis“ aus chemischer Sicht, INH am 19. Februar 2023
- Neues zur bayerischen Studie über Homöopathie als Antibiotika-Alternative, GWUP-Blog am 17. Februar 2023
- Hat Wasser ein Gedächtnis? mimikama am 4. Januar 2018
- Homöopedia: Wassergedächtnis
- Homöopedia: Jacques Benveniste
20. Februar 2023 um 19:21
„Die Logik der Homöopathie ist eine nicht endenwollende Kreiselbewegung auf schwankendem Boden. Vom ‚festen Grund‘, den Kant für eine Wissenschaft ’sicheren Ganges‘ forderte, keine Spur.“
Von unserer Webseite. Q.e.d., einmal mehr.
20. Februar 2023 um 20:36
An das Thema „Wassergedächtnis“ muss ich immer denken, wenn ich mit Wasser mein „Geschäft“ runterspühle. Wird sich das Wasser auch dran erinnern? Hehe
21. Februar 2023 um 08:29
Ist das Wassergedächtnis überhaupt noch „in“ bei den Homöopathen? Nach meinem persönlichen Eindruck werden aktuell eher Nanopartikel als Erklärungsversuch gepusht.
21. Februar 2023 um 09:44
Es genügt nicht, ein „Wassergedächtnis“ zu postulieren, denn um die Wirksamkeit der Globuli zu begründen, wäre auch ein „Zuckergedächtnis“ erforderlich!
(Das magische Wasser verdunstet ja auf dem Zuckerkügelchen recht schnell.)
21. Februar 2023 um 14:36
Warum wird eigentlich soviel Geld in Halbleitertechnik, Festplatten etc investiert, wenn es eine Flasche Mineralwasser mit USB-Anschluss auch tut? Versteh ich nicht.
21. Februar 2023 um 16:46
@RPGNo1:
Nanozeugs und dergleichen sind ja nur Umformulierungen oder Varianten der Wassergedächtnis-Hypothese. Und die ist nach wie vor überall präsent, da die Homöopathie faktisch nicht ohne sie auskommt. Dazu aus unserem heutigen Facebook-Teaser zum neuen Artikel auf der INH-Webseite:
„Das vermaledeite Wassergedächtnis … sozusagen der ewige Zombie der Homöopathie-Verteidigung. Irgendwie taucht es hinter jeder Ecke und bei fast jeder Diskussion zur Homöopathie ausgesprochen oder unausgesprochen wieder auf.
Klar: irgendwie müssen die Homöopathen ja wenigstens stillschweigend annehmen, dass es einen „Weg“, eine „Brücke“ zwischen der Ursubstanz und dem, was auf den Globuli später verdunstet (!), geben MUSS. Und man mag es nennen wie man will oder auch nicht: es muss eine „Speichereigenschaft“ des Lösungsmittels sein, mit dem die Potenzreihen hergestellt werden.
Ist Quatsch, wisst ihr. Potenzierung ist nur Verdünnung, bei der der Urstoff nach und nach schlicht im Ausguss landet.“
Natürlich ausgenommen die Homöopathie-Freaks, die eine Übertragung schon annehmen, wenn man nur in die Nähe einer Ursubstanz kommt. Wie Herr Benveniste seligen Angedenkens. Die brauchen kein Wassergedächtnis. Der klassische Herstellungsprozess aber schon.
Da bleibt nur der deutsche Universalkommentar: Tja …
21. Februar 2023 um 19:32
@RPG
Wassergedächtnis wäre dann meine Meinung nach aber doch der bessere Ansatz, denn Nanopartikel kann es nicht geben, wenn spätestens ab D24 alles rausverdünnt ist. Da können die Partikel noch so nano sein – sie sind nicht mehr da.
Was ist eigentlich mit dem Wassergedächtnis bei den üblichen homöopathischen Wasser-Alkohol-Gemischen? Ist Alkohol auch für’s Wassergedächtnis schlecht, oder gilt das nur für’s menschliche Hirn?
21. Februar 2023 um 22:22
Ein wie auch immer geartetes Wassergedächtnis (und/oder Alkoholgedächtnis) ist eine notwendige, aber noch lange keine hinreichende Bedingung dafür, dass an der Homöopathie etwas dran sein könnte.
Insofern wird uns das Gespenst Wassergedächtnis so lange verfolgen, wie auch die Homöopathie ihr untotes Unwesen treibt.
Letztendlich darf man aber nicht so genau fragen, wie es denn mit dem Wassergedächtnis funktionieren soll, genau so wenig wie mit dem Potenzieren bzw. Verstärken der homöopathischen Information. Jeder Versuch, das ganze mittels naturwissenschaftlicher Logik zu widerlegen wird daran scheitern, dass für die Homöopathen das ganze Ritual der Potenzierung entscheidend ist.
Wie also Schritt für Schritt aus der Ursubstanz eine Verdünnung – pardon, Potenzierung – mit z.B. C30 hergestellt wird.
Über Verunreinigungen, Avogadro-Zahl oder Lebensdauer von Wasserstoff-Brücken nachzudenken ist beschränkter Materialismus.
Für die Homöopathie zählt das Ritual – fortgeschrittenes magisches Denken wie es im Buche steht.
22. Februar 2023 um 09:30
@Philippe Leick
fortgeschrittenes magisches Denken wie es im Buche steht.
Mich würde mal interessieren, was man in einer „echten“ magischen Welt, wie z.B. dem Harry Potter Universum, über Homöopathie denken würde.
Immerhin funktioniert da Magie ja hervorragend, aber trotzdem braucht man zur Herstellung von Tränken teils ausgefallene Zutaten.
22. Februar 2023 um 22:39
Ich bin mir sicher, Autoren von Phantasiewelten würden für solche Zauber bei weitem bessere Erklärungen liefern, als es die Homöopathie macht.
23. Februar 2023 um 10:46
Eine wichtige Frage ist völlig offen: Lässt sich die Information aus dem Wassergedächtnis nur auf Zucker übertragen oder ginge auch Salz? Oder, auch haltbar und für Kinder gut geeignet: Nudeln?
Ob die Zuckerindustrie gemeinsam mit der Homöopathielobby vergleichende Studien dazu verhindert? Cui bono!
23. Februar 2023 um 12:39
@MX, natürlich kann man wasser auf alles mögliche spritzen, nur- salz auf die zunge gestreut würde nie ein lächeln hervorrufen. und nudeln kann man nur gekocht genießen.
-und- nicht vergessen ! zu der zeit der erfindung (bis nach ca 1860ger) gab es in europa gar keine zuckerindustrie, zucker nur aus importen. damals gab es zucker nur in sehr gehobenen (finanziell) häusern und da waren die zuckerdosen „abgeschlossen“.
23. Februar 2023 um 17:02
@ diabetiker:
Dass Salz wasserlöslich ist und Nudeln in Wasser gekocht werden können, auch solchem mit Gedächtnis, werden auch Homöopathen mit zuckerlobbyistem Hintergrund nicht bestreiten.
Aber nimmt Salz die Erinnerungen des Wassers auf? Oder führt Salz zu Wasserdemenz? Ist die Zuckerpräferenz also gerechtfertigt? Solche Grundsatzfragen müssen doch im Interesse der evidenzbasierten Medizin geklärt werden!
24. Februar 2023 um 17:31
@mx, da es keine informationen gibt ist es egal wohin das wasser letztendlich gesprüht wird.
was ich dir sagen wollte ist nur, da war ein kleines bisschen bauernschläue beim hanemäneken, ohne den zucker hätte man heute das ganze homöogedöns wahrscheinlich vergessen.
24. Februar 2023 um 19:30
Wie heißt es im Lied? Mit ’nem Teelöffel Zucker nimmst du jede Hochpotenz, ja jede Hochpotenz…
So ähnlich jedenfalls. Aber clever war das mit dem Luxusgut Zucker schon ausgedacht, das sieht diabetiker ganz recht. Die reine Wasserlehre hatte übrigens nur etwas später ein anderer erfunden: der war dann aber auch so schlau, das blanke Wasser nur äußerlich anwenden zu lassen, sogar an Cholerakranken.
Langfristig war’s trotzdem ein (wirtschaftlicher) Erfolg, auch für den einen oder anderen drumherum gegründeten Kurort.
24. Februar 2023 um 20:39
Das sagt ChatGPT:
Prompt: Gibt es das sogenannte „Wassergedächtnis“ wirklich?
Antwort: „Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass es ein „Wassergedächtnis“ gibt. Die Idee hinter dem Wassergedächtnis ist, dass Wasser die Fähigkeit hat, sich an Moleküle oder Substanzen zu erinnern, mit denen es zuvor in Kontakt gekommen ist, und diese Informationen auf andere Moleküle zu übertragen, mit denen es später in Kontakt kommt. Diese Theorie ist jedoch nicht durch überzeugende wissenschaftliche Experimente gestützt worden.
Es gibt einige wenige Studien, die behaupten, Beweise für das Wassergedächtnis gefunden zu haben. Diese Studien haben jedoch ernsthafte methodische Mängel, und die Ergebnisse wurden von anderen Wissenschaftlern nicht repliziert. Die meisten Wissenschaftler betrachten das Konzept des Wassergedächtnisses daher als pseudowissenschaftlich und lehnen es ab.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Vorstellung eines Wassergedächtnisses oft von Anhängern der Alternativmedizin oder Esoterikern genutzt wird, um fragwürdige Behandlungen oder Produkte zu fördern, die angeblich auf dem Konzept des Wassergedächtnisses basieren. Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass diese Behandlungen oder Produkte tatsächlich wirksam sind.“
24. Februar 2023 um 21:48
ChatGPT hat aber übersehen, daß das menschliche Gehirn mit 1,3 kg aus 1 kg Wasser besteht ;-)
Wo anders soll da das Gedächtnis sein, Wasser ist flexibel merkig, das feste Gerüst ist festgeschrieben.
Wie in der Homöopathie übergibt der Festspeicher an die Software zum Arbeiten – alles klar oder?
1. März 2023 um 08:16
Habt jemand Mal versucht, Homöopathen mit potenziert Wahrung zu bezahlen? Etwa 1 Cent auf 100 Milliarden Reichsmark von 1923, entspricht D16 und sollte eine enorme Kaufkraft haben.
15. April 2024 um 10:29
Prof. Lemeshko zu „Wassergedächtnis“ ab Minute 0.29:
https://youtu.be/FzfWC5h50t0?si=yskZeVzRz1A271rE
15. April 2024 um 21:45
Pardon, Minute 9.29 hätte ich schreiben wollen bei dem oben verlinkten Lemeshko.