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Neues Video von Janos Hegedüs: „Herr Homburg, wie peinlich ist das denn?“

| 17 Kommentare

Cancel Culture an der Universität Witten-Herdecke?

An diesem Wochenende hätte dort eine Tagung mit dem unverfänglichen Titel „Die Würde des Menschen – (un)antastbar?“ stattfinden sollen, organisiert von einer Initiativgruppe an der Uni mit dem Namen „Das Ich im Wir“.

Tatsächlich war wohl eine Art „Querdenker“-Veranstaltung geplant, bei der unter anderem Ulrike Guérot und Stefan Homburg auftreten wollten. Als deshalb hochkarätige Teilnehmer die Einladung ablehnten, verteidigte das Uni-Präsidium zunächst das Programm, ehe dann am 11. Oktober die umstrittene Veranstaltung abgesagt wurde.

Trotz der Absage protestierten am Freitag „etwa hunderte Studierende dagegen, dass Verschwörungsideologien an ihrer Universität eine Bühne geboten“ werden sollte, berichtet heute der Volksverpetzer. Mit dabei waren auch der AnthroBlogger und Sebastian Bartoschek.

Natürlich versucht Homburg via Twitter und Achse des Guten, eine „Cancel Culture in Witten-Herdecke“ herbeizuschreiben.

Aber stimmt das?

Herr Homburg, wie PEINLICH ist das denn???

fragt Dr. Janos Hegedüs in seinem neuen Video:

Wir werden die Auseinandersetzung mit der Uni analysieren und uns zwei Artikel von Herrn Homburg angucken.

Das Problem ist, dass Herr Homburg und seine Freunde keine Diskussion suchen. Ich bin der Meinung, dass sie sich bereits ganz klar entschieden haben und einfach Möglichkeiten suchen, ihre vorgefertigte Meinung durch irgendwas zu bestätigen. Das macht eine wissenschaftliche Diskussion unmöglich.

Zum Weiterlesen:

  • Uni Witten: Diese Studierenden stoppten Konferenz mit Querdenkern, volksverpetzer am 23. Oktober 2022
  • Uni Witten: Umstrittene Veranstaltung mit Homburg & Guérot abgesagt, volksverpetzer am 11. Oktober 2022
  • Ikonen der Querdenker-Szene sollen bei Tagung an Hochschule in Witten sprechen, volksverpetzer am 5. Oktober 2022
  • Querdenker Homburg muss Lügen über echten Arzt „Narkosedoc“ löschen, volksverpetzer am 17. Februar 2022
  • Der große Homburg-Faktencheck: Warum ihr Homburg kein Wort glauben solltet, volksverpetzer am 4. Februar 2022
  • Faktencheck zu Stefan Homburg: Warum seine Argumente zur Reproduktionszahl des Coronavirus zu kurz greifen, correctiv am 22. April 2020
  • Prof. Dr. Verschwörung, Süddeutsche am 14. Mai 2020
  • Der Fall des Stefan Homburg: Ein Wirtschaftsprofessor als raunender Corona-Kritiker, tagesspiegel am 29. Mai 2020
  • Regensburger „Corona-Experte“ Kuhbandner: Der Aktivist im Statistiker-Pelz, regensburg-digital am 31. Januar 2022
  • Wissenschaftler, die Corona leugnen, Deutschlandfunk am 24. Februar 2021
  • MWGFD – Mit Wahnsinn gegen Forschung und Daten, Gesundheits-Check am 22. Januar 2022

17 Kommentare

  1. Wenn Verteter unserer Meinung ausgeschlossen werden, ist das Cancel Culture; werden dagegen unsere „Gegner“ gecancelt, ist das absolut berechtigt? Habe ich das richtig verstanden?

  2. @nota.bene:

    Wo genau haben denn „Vertreter unserer Meinung“ schon mal explizit eine „Cancel Culture“ beklagt?

    Es gab sicher den einen oder anderen Fall, wo wir uns darüber geärgert haben, dass z.B. eine TV-Sendung ohne Kritiker/Skeptiker/Gegenrede stattfand – aber wer hat das wo „Cancel Culture“ genannt?

    Darüber hinaus habe ich das Video von Herrn Hegedüs so verstanden, dass Herr Homburg keine „Meinung“ äußert, sondern objektiv Falschaussagen tätigt. Es geht hier also nicht um Ideologie oder „unliebsame Meinungen“, sondern um Fakten.

  3. „Rein tatsächlich wird es so sein, dass die Mehrheit der Bevölkerung massive Einschränkungen über lange Zeit mit erheblichen wirtschaftlichen und sozialen Konsequenzen nicht mittragen wird, wenn sie (zu Recht) den Eindruck hat, dass sie selbst davon gar keinen großen Vorteil hat, sondern nur bestimmte Teile der Bevölkerung, die „Risikogruppen“. Das ist aber nicht nur die simple politische Logik der Situation, sondern hat auch seine normative Berechtigung: Die Aufopferungspflicht zugunsten Dritter endet irgendwann.
    Zumal der nicht zu einer Risikogruppe gehörige Bürger auch Folgendes bemerkt: Zunächst glaubt er der „Solidarität“- und „Höchstwert Leben“-Rhetorik der Gerichte und Politiker ziemlich schnell nicht mehr, wenn er mitbekommt, dass die allermeisten Versterbenden hochbetagt und mit allerlei Vorerkrankungen versehen sind und bei einer Grippe-Epidemie auch „vorzeitig“ versterben würden, ohne dass jemand daran dächte, das ganze Land herunterzufahren. Gewiss: Gegen die normale Grippe kann man sich impfen lassen, und es gibt gegen sie auch Medikamente. Trotzdem hat es eine andere Dramatik, wenn Kinder und Durchschnittsbürger dahingerafft werden, als wenn es im Wesentlichen hochbetagte und kranke oder altersschwache Mitbürger trifft. Jedes Leben ist gleich viel wert, aber dass das Gemeinwesen die gleiche Energie aufwenden und Entbehrungen in Kauf nehmen muss, um 95jährigen noch weitere zusätzliche Monate oder Jahre zu verschaffen, als wenn es um die Rettung des Lebens des Durchschnittsbürgers geht, ist eine arge Zumutung für den gesunden Menschenverstand.“

    Schrieb Stefan – nein nicht Homburg, sondern S. Huster (22. März 2020).
    https://verfassungsblog.de/grenzen-der-solidaritaet/

    Die Diskrepanz zwischen den Aussagen beider Stefans ist gering; die Animosität zwischen ihnen kam wohl eher über das Verhalten der jeweiligen Twitter-follower-mobs zustande.

  4. @Boris Büche:

    Die Diskrepanz zwischen den Aussagen beider Stefans ist gering; die Animosität zwischen ihnen kam wohl eher über das Verhalten der jeweiligen Twitter-follower-mobs zustande.

    Mitnichten.

    Huster hat seine Absage klar begründet:

    Ich war und bin gegenüber vielen Corona-Maßnahmen und einem No/Zero-Covid-Rigorismus selbst kritisch (vgl. anhängende Texte aus der Frühzeit der Pandemie), aber mit diesem Querdenkertum, das unsere gesamte politische Ordnung diskreditiert, will ich nichts zu tun haben.

    https://www.volksverpetzer.de/querdenker/ikonen-der-querdenker-szene-sollen-bei-tagung-an-hochschule-in-witten-sprechen/

  5. @Boris Büche

    Die Situation vom März 2020 (!), als ein nahezu unbekanntes Virus Deutschland in den ersten Lockdown zwang, lässt sich kaum mit dem Sommer/Herbst 2022 vergleichen, wo wir inzwischen ein weitaus umfangreicheres Wissen über COVID-19 haben und uns auch ein wirksames Instrumentarium an Vorsorge- bzw. Gegenmaßnahmen zur Verfügung steht.

    Es werden jetzt auch nach und nach die Schutzmaßnahmen vom März 2020 aufgearbeitet und kritisch hinterfragt, ob sie denn erforderlich waren oder welche Folgen sie hatten.

    Das Sperren von öffentlichen Parkbanken z.B. war vollkommen sinnlos. Eine Überreaktion, aber heute 2,5 Jahre später wissen wir es besser.

    Die No/Zero-Covid-Strategien waren bereits mit Auftauchen der Delta-Variante obsolet (also ab dem Sommer 2021), und Omikron hat sie dann endgültig ad absurdum geführt.

    Wohin ein ideologisches durch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse unterstütztes Festhalten an No/Zero-Covid-Strategien führt, erkennt man gut am Beispiel VR China. Die chinesische Industrie kriselt in einem Maßstab, wie man es seit Jahrzehnten nicht erlebt hat, weil jeder neue größere Coronaausbruch in den Städten nur mit dem Vorschlaghammer Lockdown beantwortet wird.

  6. Zunächst glaubt er der „Solidarität“- und „Höchstwert Leben“-Rhetorik der Gerichte und Politiker ziemlich schnell nicht mehr, wenn er mitbekommt, dass die allermeisten Versterbenden hochbetagt und mit allerlei Vorerkrankungen versehen sind und bei einer Grippe-Epidemie auch „vorzeitig“ versterben würden, ohne dass jemand daran dächte, das ganze Land herunterzufahren. Gewiss: Gegen die normale Grippe kann man sich impfen lassen, und es gibt gegen sie auch Medikamente.

    Gewiss: Gegen Corona gab es im März 2020 keine Impfung und keine Medikamente. Und genau das war der Unterschied zu einer Grippe-Epidemie.

    Aus den Kommentaren zu diesem Artikel:

    Prof. Dr. Hans-Werner Wahl Sa 4 Apr 2020 at 15:47

    Sehr geehrter Herr Huster,

    Sie sind / oder werden 56 Jahre in 2020. Damit dürften Sie, statistisch gesehen, etwa noch eine Lebenserwartung von ca. 28 Jahren haben. Dass Sie nun schreiben „Jedes Leben ist gleich viel wert, aber dass das Gemeinwesen die gleiche Energie aufwenden und Entbehrungen in Kauf nehmen muss, um 95jährigen noch weitere zusätzliche Monate oder Jahre zu verschaffen, als wenn es um die Rettung des Lebens des Durchschnittsbürgers geht, ist eine arge Zumutung für den gesunden Menschenverstand“ finde ich aus (mindestens) drei Gründen verwerflich.

    Zum Ersten: Ich selbst bin (psychologischer) Alternsforscher, und ich mache mir in der Corona Krise größte Sorgen, dass ein differenziertes Altersbild, dass wir beide doch wahrscheinlich von der Gesellschaft, auch von Jüngeren, erwarten, vollends unter die Räder kommt. Sie tragen mit derartigen Äußerungen in großem Maße dazu bei.

    Zum Zweiten finde ich es unerträglich, wenn ein professoraler Kollege auf den gesunden Menschenverstand rekurriert. Sie wissen sicher gut genug, dass der gesunde Menschenverstand in Deutschland historisch in ungeheuerlicher Weise in Bezug auf Leben und Tod überstrapaziert wurde.

    Drittens schüren Sie mit derartigen Äußerungen die jung versus alt Polarität in Deutschland, die gerade schon in der Klimadebatte sehr viel Nahrung gefunden hat. Das ist ungut und übrigens auch sehr unklug, denn wir sind nun einmal eine stark alternde Gesellschaft und brauchen den Generationendialog auf Augenhöhe, um mittel- und längerfristig unser Gemeinwesen stabil und ertragreich, auch solidarisch zu halten.

    Warum wollen Sie dies gefährden? Um ein paar Pünktchen zu machen an unterschiedlichen Rändern unserer Gesellschaft? Das wäre sehr billig!

    Mit schalen Grüßen
    Hans-Werner Wahl

  7. @RPGNo1: „Eine Überreaktion, aber heute 2,5 Jahre später wissen wir es besser.“

    Reichlich spät. Man muss schon den Mindset von ab Mitte März 2020 kultiviert haben, um die Überreaktionen nicht schon wesentlich früher, bzw. sofort, als solche zu erkennen. Ich schreibe absichtlich „Mitte März“, weil zu Anfang dieses Monats nicht absehbar war, dass „ein nahezu unbekanntes Virus Deutschland in den ersten Lockdown zwingen“ würde.

    So ganz unbekannt war das Virus nämlich auch nicht mehr – bekannt genug zumindest, um das Bundesministerium für Gesundheit zu veranlassen, am 14. März 2020 Lockdown-Gerüchten explizit entgegenzutreten:
    https://twitter.com/bmg_bund/status/1238780849652465664?lang=de
    und natürlich haben BfG und RKI den damals aktuellen Forschungsstand berücksichtigt, zu dem bereits die folgende Aussage gehörte:
    „It is concluded that the problem of SARS-CoV-2 is probably being overestimated“
    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7102597/ (preprint 28.02.2020)

    Es war nicht die Bundesregierung, die „in den ersten Lockdown zwang“, sondern es war M. Söder, der gleich nach seiner Wiederbestätigung durch die Wahl am Wochenende, zwei Tage nach dem bundesministeriellen Dementi, diese Entscheidung für Bayern traf.

    Es war danach wohl „schwer vermittelbar“, diese Maßnahmen nicht auf das Bundesgebiet auszuweiten, wenn sie ja schon in Bayern, Österreich, Frankreich, etc. ergriffen worden waren, und eine öffentliche Zurücksetzung des Parteifreundes Söder, oder europäischer Partner kam für Kanzlerin Merkel wohl auch nicht in Frage. Also wurde nach zehn Tagen Wirklichkeit, was man am 14. noch entschlossen zurückgewiesen hatte – aus Überzeugung, davon gehe ich aus.

    “ . . . mit diesem Querdenkertum, das unsere gesamte politische Ordnung diskreditiert, will ich nichts zu tun haben.“ (S. Huster)

    Ich verstehe Herrn Huster gut, bin aber der Meinung 1) dass S. Homburg und U. Guerot innerhalb der „gesamten politischen Ordnung“ zu verorten sind, wie sie bis zum 16. März 2020 bestand (als Hochschullehrer sind sie dazu auch verpflichtet); 2) dass nichts diese Ordnung so erfolgreich zu diskreditieren vermochte, wie die faktenfrei beschlossenen, und in der Folge aufrechterhaltenen Fehlentscheidungen der Administrationen.

  8. @Boris Büche:

    bin aber der Meinung 1) dass S. Homburg und U. Guerot innerhalb der „gesamten politischen Ordnung“ zu verorten sind, wie sie bis zum 16. März 2020 bestand (als Hochschullehrer sind sie dazu auch verpflichtet).

    Sorry, aber das ist doch nicht Ihr Ernst?

    Sie finden bei „Zum Weiterlesen“ und in der Suche zu „Ulrike Guérot“ genügend Beispiele, die belegen, dass beide eben keine „Kritiker“ der Corona-Maßnahmen sind, sondern faktenverdrehende Verschwörungsideologen.

    Die Diskrepanz „zwischen den Aussagen beider Stefans“ ist durchaus nicht „gering“, wie Sie meinen, sondern ziemlich groß. Und Homburg ist zu gar nichts „verpflichtet“, weil er seit über einem Jahr im Ruhestand ist.

    Im Übrigen haben wir Ihre „Meinung“ zu den Corona-Maßnahmen bereits im Januar 2021 diskutiert, mit dem Schlusspunkt „Ich denke, es ist jetzt mal gut hier.“

    Ich wiederhole mich ungern, aber es ist jetzt auch hier gut.

  9. @Boris Büche

    Sorry, ich sehe keinen Sinn, mit einer Person zu diskutieren, deren Kenntnisstand zum Virus anscheinend Mitte März 2020 stehen geblieben ist und alle danach erworbenen neuen Erkenntnisse ignoriert. Sie sehen offensichtlich querdenkerischem Gedankengut nahe, auch wenn sie diese Tatsache sicherlich leugnen werden.

  10. @RPGNo1:

    Deshalb lassen wir’s ja auch.

  11. bin aber der Meinung 1) dass S. Homburg und U. Guerot innerhalb der „gesamten politischen Ordnung“ zu verorten sind

    Ja ne, is klar, Herr Büche …

    Stefan Homburg droht mir auf @TwitterDE, es würde mir eines Tages an den Kragen gehn. Sein Tweet geht viral. Seither stürzt sich ein aggressiver Mob auf mich, ich muss hundertfach blocken und melden. Was wiederum belegt, wie die Szene drauf ist.

    https://twitter.com/robertandreasch/status/1585439855101755392

    Und dann sieht man, was bei @amazonDE unter “Mafia & Organisiertes Verbrechen” beworben werden kann…

    https://twitter.com/LarsWienand/status/1585554760060571649

    Und sparen Sie sich weitere Kommentare, Sie sind hier raus.

  12. ORF-Journalist und FernsehmoderatorArmin Wolf über Ulrike Guérot:

    Nein, das ist kein Ausschnitt einer Putin-Rede. Es ist ein Auszug aus dem neuen Buch einer Professorin für Europapolitik an der Uni Bonn und ihres Co-Autors

    https://twitter.com/ArminWolf/status/1586488324960784384

  13. @Bernd Harder

    Die Vermutung liegt nahe.

  14. @Anke R.

    Vorbildlich und schnell reagiert kann man das nach mehrmonatiger unkommentierter Aktivität der Person Guérot allerdings nicht nennen.

    Immerhin etwas, aber warum erst jetzt?

  15. @ Sebastian Taege

    Ja. Man wartet so lange bis es nicht mehr geht.

    Ist für die Uni ein unangenehmer Schritt und wahrscheinlich wollen sie es juristisch abgesichert haben.

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