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Video: Janos Hegedüs und der Physiker Philippe Leick über Quantenphysik, Liebe und die seltsamen Produkte von „I-LIKE“

| 10 Kommentare

Ergänzend zu seinem Video

… über ein Gesundheitsunternehmen, das die „Metaphysik“ liebt – also Quanten, Schwingungen und so

hat Janos Hegedüs den Physiker und GWUP-Mitglied Philippe Leick befragt:

In diesem Video sprechen wir mit Dr. Philippe Leick über die hanebüchenen Behauptungen der Schweizer Firma I-Like. Wir haben viele Themen von Quantenphysik bis zur Liebe, Skalarwellen und Einhörner besprochen.

Zum Weiterlesen:

  • Video: Janos Hegedüs über ein Gesundheitsunternehmen, das die „Metaphysik“ liebt – also Quanten, Schwingungen und so, GWUP-Blog am 14. Oktober 2022
  • Podcast: „Quantenverschränkte Verwirrungen – Die Welt der Homöopathie“ mit Philippe Leick im GWUP-Kanal, GWUP-Blog am 26. September 2022
  • Philippe Leick: Die „schwache Quantentheorie“ und die Homöopathie, Skeptiker 3/2006
  • Quantenphysik: Wankt das „skeptische Dogma“? GWUP-Blog am 11. Oktober 2011
  • Homöopathen und ihre Quanten, GWUP-Blog am 25. Juli 2013
  • Homöopathie: „Deutlich positive“ Ergebnisse mit Quanten? GWUP-Blog am 2. August 2013

10 Kommentare

  1. I Like! Echt lustig.

    Das ist im Grunde nur eine zeitgenössische Neuinterpretation von Hahnemanns „geistiger Lebenskraft“ in den Stoffen, wenn der Freund der Metaphysik (weiß er eigentlich, was das wirklich ist?) den Molekülen zusätzliche „Energien“ aufprägen will. Eine Art Übertapezieren mit neuen Begrifflichkeiten.

    Noch leichter zu debunken als Hahnemanns vitalistisch-esoterische Spekulation. Denn bereits im Abiturwissen sollte enthalten sein, dass Teilchen auf molekularer und atomarer Ebene – geschweige denn darunter – ununterscheidbar sind, also über ihre Erscheinungsform (die, wie Philippe Leick richtig anmerkt, als die ihnen innewohnende Information ist) hinaus eigenschaftslos sind.

    Ja, ja, naturwissenschaftliche Bildung … ich will ja nicht schon wieder damit anfangen, dass die Menschen durch früh vermitteltes kritisches Denken kombiniert mit Faktenwissen vor solchem Unsinn geschützt würden.

    BTW: Und wie soll die Sache mit der Zusatz-Heilenergie in den Molekülen darauf passen, dass die Vorsitzende des Zentralvereins homöopathischer Ärzte die „Wirkkraft“ der Homöopathie im „non-molekularen Bereich“ verortet, wie sie wiederholt zu sagen pflegt?

    Keine Ahnung …

  2. @ Udo Endruscheit

    Und wie soll die Sache mit der Zusatz-Heilenergie in den Molekülen darauf passen, dass die Vorsitzende des Zentralvereins homöopathischer Ärzte die „Wirkkraft“ der Homöopathie im „non-molekularen Bereich“ verortet, wie sie wiederholt zu sagen pflegt?

    Sie wollte halt das Wort „feinstofflich“ nicht in den Mund nehmen, um nicht allzu esoterisch zu wirken.

  3. @ RainerO:

    „im „non-molekularen Bereich“ … wollte halt das Wort „feinstofflich“ nicht in den Mund nehmen“

    Eine völlig falsche Interpretation. Sie wollte das Wort „psychologisch“ nicht in den Mund nehmen, um nicht wie Udo Endruscheit zu klingen ;-)

    Hier zur Erheiterung noch eine aktuelle Bullshit-Bingo-Sammlung zum Thema, alles drin:

    https://www.weils-hilft.de/weil-s-hilft-update/stellungnahme-zu-homoeopathie-als-satzungsleistungen/

    Ich finde ja, solche rituellen Wiederholungen der immer gleichen Phrasen haben was vom katholischen Rosenkranz – Trance durch Wiederholung.

  4. @Joseph Kuhn:

    eine aktuelle Bullshit-Bingo-Sammlung zum Thema

    Nicht mal ich habe bislang etwas von diesen Vögeln gehört.

    Klingt in etwa so „professionell“ wie unser berüchtigtes PR-Genie in Hamburg.

  5. @Joseph Kuhn

    „…Ich stehe bewegungslos. Und lausche.
    Die Stimme des Leiters hebt sich klar heraus. Aber was ist jenes andre? Es rollt, es kehrt wieder, ich kann nicht verstehen. Es sind offenbar viele Männerstimmen – und da sehe ich im Hintergrund der Kapelle zehn oder fünfzehn Novizen, die den Chor bilden. Jetzt höre ich: »Ora pro nobis – ora pro nobis – ora pro nobis – ora pro nobis –«
    Es hat mich. Es kehrt immer wieder, und da die Wiederholung die einzig wirklich künstlerische Form ist, die es überhaupt gibt, was Buddha und sein genialer Übersetzer Neumann gewußt haben, weil das Ohr nach dem achten Mal nichts mehr zum Gehirn leitet, sondern eine feine Erschlaffung die Nerven befällt, so dringt das Gift in alle Poren ein. Durch Wiederholung wird das Wort fremd und kehrt verwandelt wieder. …“

    aus „Ein Pyrenäenbuch“ / Kurt Tucholsky

  6. @Bernd Harder

    „Nicht mal ich habe bislang etwas von diesen Vögeln gehört.“

    Das muss daran liegen, dass noch nicht genügend Personen diesem omnipräsenten Aufruf auf deren Internetseite gefolgt sind:

    „Jeder Euro macht es uns erst möglich, die Kampagne weil’s hilft! zunehmend bekannter zu machen und Aktionen sowie Veranstaltungen zu organisieren. Vielen Dank für Ihren Beitrag!“

    Auch interessant:

    Die Bürgerkampagne weil’s hilft! wird von den Gesundheits- und Patientenorganisationen GESUNDHEIT AKTIV, KNEIPP-BUND und NATUR UND MEDIZIN getragen.

    Natur und Medizin e.V.
    Am Deimelsberg 36
    45276 Essen

    Karl und Veronica Carstens-Stiftung
    Am Deimelsberg 36
    45276 Essen

  7. @ Sebastian Taege

    Die Adresse ist sicher ein besonders großes Shared Office und die beiden Vereine wissen ganz sicher nichts voneinander.
    *Sarkasmus Ende

    Die inzuchtartigen Verbandelungen sind leider nichts Neues. Diese Stiftung stiftet weiterhin Unheil.

  8. Nun gut, der Kneippbund ist wahrscheinlich altehrwürdig. Aber das Stricken von Sockenpuppen hat bei Lobbyisten aller Art ja eine lange Tradition.

    Interessant finde ich hingegen den Punkt, der auf die Kostenersparnis durch Homöopathie hinweist. Hier wurde auf eine Stichprobe (also eine Querschnittstudie) auf der Site des Homeopathy Research Insitute (HRI) verlinkt.

    Tenor: In französischen Allgemeinarztpraxen werden bei bestimmten häufig vorkommenden Erkrankungsbildern von Homöopathen weniger konventionelle Medikamente verschrieben.

    Veröffentlicht wurde diesen Perlen in der Hauspostille des HRI als Zusammenfassung verschiedener Studien. Geht man nun ins Literaturverzeichnis und ruft die Originalarbeiten auf, stellt man rasch fest, daß sie von Boiron gesponsort worden sind. – Finde den Fehler!

    Aber selbst, wenn die Methodik und Ergebnisse dieser Befragungen (denn es waren keine Registerstudien) korrekt gewesen sein sollte, was sagt uns dies über die Homöopathie und ihren kostensparenden Effekt?

    Bestenfalls waren die Homöopathen kritischer mit Verschreibungen konventioneller Medikamente und verzichteten auf unnötige Verordnungen. Wenn auch um den Preis, daß die Patienten stattdessen mit Zuckerkügelchen abgespeist wurden.

    Schlimmstenfalls wurden die Patienten nicht ausreichend medikamentös versorgt. Ob das am Ende sogar noch finanziellen Schaden verursacht haben könnte, läßt sich natürlich aus den Studiendaten nicht ermitteln.

    Wobei ich soweit allerdings gar nicht mit meinen Anschuldigungen gehen würde.

    Jedenfalls ist es mehr als peinlich, daß sich diese verdummende Kampagne von „Karl und Veronica“ auf diesen Blödsinn beruft.

  9. @borstel:

    Ich musste wirklich lachen, dass das HRI (neuerdings ja auch mit Berliner Dependance vertreten, um den bedrängten deutschen Verbündeten Schützenhilfe leisten zu können) neben den grotesken Inhalten seiner neuen Studiendatenbank nun auch noch ausgerechnet auf die Kostenaussagen aus der EPI 3-Boiron-Selbsttäuschungsstudie (es ist in Wirklichkeit ein ganzes Bündel von Arbeiten) rekurriert.

    Zu sagen, EPI 3 sei von Boiron „gesponsert“ worden, ist zudem eine glatte Untertreibung. Das ist eine glasklare „Hausstudie“ gewesen, die von Boiron initiiert und finanziert wurde.

    Die Boirons sprechen ja von den Ergebnissen ständig wie ein Autobesitzer von seiner Karosse („wir“, „uns“).

    Herr Boiron legte seinerzeit dar, dass die Ersparnis bei Mitteln und Beratung/Behandlung für die Sozialversicherung bei 35 Prozent liege, gegenüber „konventionellen“ Vergleichsbehandlungen.

    Zu diesem speziellen Aspekt von EPI 3 schrieben Norbert Aust und ich schon vor längerer Zeit:

    „Wie der mengenmäßige Vergleich zwischen Homöopathiegruppe und konventionell behandelter Gruppe bewertet wurde, ist nicht bekannt. Globuligaben, für die es keine feststehenden Dosierungsvorschriften gibt, und pharmazeutische Medikamente von der „Menge“ her zu vergleichen, ist problematisch.

    So haben ähnliche Untersuchungen teilweise die Verschreibungshäufigkeit, teilweise die Anzahl der eingenommenen Dosen, teilweise die Kosten der Verordnungen „verglichen“. Außerdem dürfte es nicht überraschen, dass homöopathische Ärzte an ihre homöopathieaffinen Kunden mehr Homöopathika und weniger konventionelle Medikamente abgeben bzw. verordnen als „konventionelle“ Ärzte – ähnlich der Aussagekraft des Befundes, dass ein Metzger seinen Kunden mehr Fleisch und weniger Brot verkauft als ein Bäcker.“

    Und das ist nur ein Teilaspekt all dessen, was Herr Boiron aus EPI 3 so herausliest.

    https://netzwerk-homoeopathie.info/reaktionen-auf-das-positionspapier-der-easac-europaweit-und-mit-natalie-grams/

    Nun ja, das wird Herrn Boiron, der ja schon mal gern Homöopathiekritiker mit dem Ku-Klux-Klan vergleicht, nicht groß beeindruckt haben.

  10. Auwaia…
    Unser Gehirn nutzt doch Effekte der Quantenphysik:

    https://www.heise.de/hintergrund/Unser-Gehirn-nutzt-Effekte-des-Quantencomputings-ergibt-ein-Experiment-7327065.html

    Aber jetzt mal ohne Schnack:

    Unser Gehirn muß mit echt komplexen Dingen funktionieren, damit sowas wie Bewußtsein entstehen kann. Wenn nicht, dann haben die Esoteriker recht, die irgendwelche „Gesetze“ postulieren. Denn vom Himmel ist unser Geist nicht gefallen (Frei nach Hoimar von Dittfurth)

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