„Gentechnik 4.0“ bei Skeptics in the Pub Wien:
Während gentechnische Verfahren aus der Biotechnologie nicht mehr wegzudenken sind und im Bereich der Medizin große Hoffnungen wecken, wird „grüne Gentechnik“, also die Anwendung bei Pflanzen, weitgehend abgelehnt.
Besonders in Europa tragen Medien, Politik und Gesetzgebung zu einer negativen Einstellung der Bevölkerung entscheidend bei. Dabei wird ignoriert, dass die Menschheit seit zirka 10.000 Jahren durch Nutzung der natürlichen Vielfalt in der Pflanzenzüchtung grüne Gentechnik betreibt.
Seit mehr als 100 Jahren werden neue Varianten auch durch chemische oder physikalische Mutagenese erzeugt, und der Einbau neuer Gene ist seit den 1980ern ein weiteres Verfahren, welches die kritische Haltung hauptsächlich ausgelöst hat
Mit der 2020 durch den Chemie-Nobel-Preis gewürdigten CRISPR-Technologie, der „Genschere“, ist in der letzten Dekade ein Verfahren dazugekommen, das das Potential der Pflanzenzüchtung in kaum zu überschätzender Weise erweitert. Angesichts von knapper werdenden Anbauflächen und klimatischen Veränderungen ist die Nutzung aller Ressourcen in der Pflanzenproduktion unverzichtbar.
Im Beitrag werden die Grundlagen des Verfahrens und Beispiele der CRISPR-Züchtung erläutert, um eine faktenbasierte Risikodiskussion zu ermöglichen.
Referentin ist die Biologin Dr. Ortrun Mittelsten Scheid vom Gregor-Mendel-Institut (GMI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Zum Weiterlesen:
- Martin Moder im Kortizes-Podcast: „Giftige Gene? Ein vernunftorientierter Zugang zum Thema grüne Gentechnik“, GWUP-Blog am 17. Juni 2019
- Neu im „Nachgefragt“-Podcast: Gentechnik mit Martin Moder, GWUP-Blog am 4. Dezember 2018
- Video von „Wissenschaft oder Wunschdenken?“: Ist das noch Gentechnik? GWUP-Blog am 1. Dezember 2018
- Vortragsvideo: Erbgut nach Maß? Die Gen-Schere CRISPR, GWUP-Blog am 1. Februar 2019
- Martin Moder: Ist das Gentechnik? addendum am 17. Juli 2018
- Vortragsvideo: „Giftige Gene?“ mit Martin Moder in Nürnberg, GWUP-Blog am 29. Juni 2018