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„Schwurbelprofessoren“ jetzt auch als Hoaxilla-Podcast – und im Deutschlandfunk

| 12 Kommentare

Das #ferngespräch vom 2. März zum Thema „Schwurbelprofessoren“ gibt’s jetzt auch als Hoaxilla-Podcast:

Im 48. Special bei den WildMics haben wir gemeinsam mit Tommy Krappweis zu ergründen versucht, warum auch hochrangige Akademiker nicht davor gefeit sind, den Pfad der Evidenz zu verlassen.

Zudem haben wir uns mit der „Nobelitis“, der vermeintlichen „Nobelpreisträger“-Krankheit, beschäftigt.

Prompt greift auch der Deutschlandfunk das Thema auf (zirka elf Minuten):

Sie sind die Besten, ausgezeichnet mit einem der höchsten Wissenschaftspreise, dem Nobelpreis. Dennoch versteigen sich manche Forschende in diskriminierenden oder absonderlichen Aussagen über Viren, Impffolgen oder genetisch bedingter Intelligenz. Alexander Waschkau vom Podcast Hoaxilla deckt solche falschen Behauptungen auf.

Zum Weiterlesen:

  • WildMics Special #48 – „Schwurbelprofs“ vom 27. Mai 2021
  • Nobelitis: Vorsicht bei Nobelpreisträgern, die aus der Wissenschafts-Community ausscheren, Deutschlandfunk Nova am 5. Juni 2021
  • Wissenschaftler als Gegner von Corona-Massnahmen: Der Grat zwischen gesunder wissenschaftlicher Skepsis und Unterstützung der absurden Querdenker-Bewegung, scilogs am 18. Mai 2021
  • Prof. Dr. Verschwörung, Süddeutsche am 14. Mai 2020
  • Physikstudium schützt vor Quark nicht – im Zweifel nicht mal ein Nobelpreis, Relativer Quantenquark am 12. Juli 2016
  • Wenn Nobelpreisträger auf Irrwegen wandeln, derStandard am 3. Oktober 2017

12 Kommentare

  1. Ich höre mir das später mal an, wäre aber vorab/dazu dankbar für Informationen zu „genetisch bedingter Intelligenz“, anzunehmen ist ja, dass in Frage gestellt bzw. kategorisch abgelehnt wird, dass (bestimmte) Gene Einfluss auf Intelligenz i.S.v. kognitiven Fähigkeiten haben könnte.

    Ich habe arge Schwierigkeiten zu „glauben“, dass ausgerechnet und als einziges Merkmal, durch dass sich „(ethnische) Gruppen“/Rassen/wie auch immer man das nennen will um politischer Korrektheit genüge zu tun, das Gehirn bzw. kognitive Fähigkeiten von evolutionären Prozessen komplett unberührt geblieben sind – und das allerdings erst seit einigen Jahrtausenden, als das Gehirn offenbar „fertig war“.

    Zumal ja auch noch massenhaft Mutationen, in dem Fall dann als Defekt bezeichnet, bekannt sind, die z.B. drastische Minderung oder gar kompletten Verlust kognitiver Funktionen zur Folge haben, so dass die Behauptung, Gene könnten da gar keinen Effekt haben, komplett unhaltbar ist.

    Ich habe das Gefühl, dass das einfach ein dem Zeitgeist geschuldeter Fall von „was nicht sein darf, kann auch nicht sein“ ist, und ungefähr so seriös ist wie die Behauptung, dass es praktisch keine Unterschiede zwischen Männer und Frauen gibt (geben darf).

    Es ist halt ein Thema mit politischer Sprengkraft, und wer auch nur daran forscht, wird vollkommen unabhängig von der Motivation aus bestimmten Kreisen sofort als Rassist beschimpft (wobei ich all mein Hab und Gut darauf wetten würde, dass das bei anderen (politisch opportuneren) Ergebnissen, als den bisher bekannt gewordenen, ganz anders laufen würde).

    Was um so erstaunlicher ist, als dass es ja andererseits für überhaupt kein Problem gehalten wird, dass z.B. bestimmten Sportarten ganz selbstverständlich von bestimmten „Gruppen“ dominiert werden und auch (fast) niemand in Frage stellen oder daran Anstoß nehmen würde, dass es innerhalb einer „Gruppe“ weit größere individuelle Unterschiede hinsichtlich kognitiver Fähigkeiten gibt, als die, die man zwischen unterschiedlichen „Gruppen“ möglicherweise genetisch bedingt festmachen könnte.

    Abgesehen davon, geht mir das ganze derzeit wieder in Mode kommende feste Einteilen von Personen in Kategorien und (Opfer-/Täter-)Gruppen gewaltig auf den Sack. Mir ist egal wer welche Hautfarbe oder Herkunft hat. Ich beurteile Menschen einfach nur danach was sie tun.

  2. @Seb

    Für fast alle genetisch bedingten Eigenschaften des Menschen gilt wohl, dass die Ausprägungen innerhalb einer Volksgruppe weitaus stärker variieren als im Vergleich von Volksgruppe zu Volksgruppe.

    Daraus ergibt sich die wissenschaftliche Erkenntnis, dass die Einteilung in „Rassen“ unsinnig ist, ebenso die Zuschreibung von Eigenschaften für ganze Volksgruppen. So ähnlich haben Sie das wohl auch verstanden.

    Zudem ist es nur in wenigen Fällen möglich, vom Vorhandensein bestimmter Gene auf bestimmte Eigenschaften zu schließen. Dann gibt es noch das Problem der Intelligenztests, die weder standardisiert noch global validiert sind und oft nur kulturelle Unterschiede messen.

  3. @Seb:

    Es geht u.a. um dieses Buch, das in den Anfangsjahren der Skeptiker heftig diskutiert worden ist:

    https://de.wikipedia.org/wiki/The_Bell_Curve

  4. @ Seb:

    Vielleicht hilft dieser Beitrag etwas weiter, oder wenn es mehr sein soll, die am Ende verlinkten zwei Buchhinweise:

    https://scienceblogs.de/gesundheits-check/2016/05/29/die-erblichkeit-von-verhaltens-oder-persoenlichkeitsmerkmalen/?all=1

  5. Die absurde Rechtschreibung (und deutsche Sprache) beim Deutschlandfunk geht mir gewaltig auf den Sack. Sind die alle plötzlich verrückt geworden??
    Afrikaner und Nichtafrikaner gehen seit ca. 60.000 Jahren getrennte Wege, Asiaten sind von Europäern seit 40.000 Jahren getrennt, Australier seit genannten 60.000 Jahren. Ich habe immer noch niemanden gefunden, der mir erklärt, wie sich diese Bevölkerungsgruppen seit dieser Zeit nicht auseinanderentwickelt haben konnten. Ein Blinder erkennt die Unterschiede im Knochenbau, die sich u.a. im Gang, Körperhaltung und der Bemuskelung äußeren, oder in der Form des Gebisses. Die verschiedenen kognitiven Bereiche sollen davon unbeeinflußt geblieben sein?
    Und nein- ich bin kein Rassist.

  6. @Assurbanipal: Sie liegen mit Ihrer Ansicht m.E. falsch.

    Hier spielen uns noch die überkommenen Ansichten zu Rassenunterschieden einen Streich. Ein Anthropologe kann an einem Oberschenkelknochen oder Becken nicht erkennen, ob der Mensch ein Aborigine oder ein Thüringer war. Die Variationen innerhalb der Bevölkerung sind eben viel zu groß.

    Ich zitiere mal Prof. Markus Noethen:

    „Man darf aber aus der Verschiedenheit der Hautfarbe nicht darauf schließen, dass die Menschen bezüglich anderer Eigenschaften auch unterschiedlich sind. Das wäre einfach völlig falsch.“

    Auf Intelligenz oder körperliche Leistungsfähigkeit wirkt sich das nicht aus. Die „Rassen“, die im Lauf der Geschichte so viel Unglück gebracht haben, sie existieren überhaupt nicht.“

    aus: https://www.deutschlandfunk.de/menschheitsgeschichte-es-gibt-keine-rassen.1148.de.html?dram:article_id=444263

    Außerdem hat immer ein gesellschaftlicher Austausch stattgefunden, selbst Australien war nicht isoliert.

    Und: Die größten genetischen Unterschiede gibt es naturgemäß innerhalb Afrikas, aber das scheint gar nicht zu interessieren. Sind ja alles Schwarze.

  7. https://www.youtube.com/watch?v=icMQJPQa_GA

    Hier wird das Thema gleich zu Beginn angesprochen

  8. Zugabe zum „Rassendenken“ ;-)
    – Männer und Frauen sind zu 99,4 genetisch übereinstimmend
    – Männer und männliche Schimpansen sind zu 99,7% gleich!
    Wieso gehören Männer und Frauen zur gleichen Rasse, Affen nicht?

  9. @HerrSenf

    Woher haben Sie diese Zahlen? Da sagt schon Wikipedia etwas anderes:

    „Genetische Variation (Mensch)

    Zu den bekanntesten Ergebnissen des Humangenomprojekts gehört, dass Menschen, gleich ob nahe verwandt oder von verschiedenen Regionen oder Erdteilen, etwa 99,9 Prozent ihres Erbguts gemeinsam haben – selbst zu den nächsten Verwandten des Menschen, den Schimpansen beträgt die Gemeinsamkeit wohl noch mehr als 98,5 Prozent.“

    Und: Sie sprechen von Rasse, meinen aber Art.

  10. Ich möchte hier mal die Sinnfrage stellen:

    Worauf zielt der Diskussionspunkt ab? Warum beisst sich der assyrische König gerade an diesem fest?

    Wir wissen, dass es Unterschiede und ein breites Spektrum zwischen Individuen gibt, nicht nur was kognitive Merkmale an geht. Wofür soll das relevant sein?

    Will man eventuell unbedingt eine Überlegenheit, über einzelne Volksgruppen oder Ethnien, herbei schwadronieren?

    Wie wird Intelligenz definiert? Und wie wird sie gemessen? Welche kognitiven Merkmale spielen eine übergeordnete Rolle, für das soziale Miteinander?

    Habe nur ich den Eindruck, dass Sapiens die mit Neanderthalensis verpaart wurden, gerne nach Überlegenheit suchen? Ist das schon Speziesismus? (Humor, falls das unklar sein sollte)

  11. Danke euch, ich nehme mir die Links mal vor und „melde mich“ danach wieder!

    Eins vorweg: So einfach, allein aus der Tatsache größerer Varianz innerhalb einer Gruppe/Population zu folgern, dass keine statistisch relevanten durchschnittlichen Abweichungen zwischen bestimmten Gruppen/Populationen möglich sein können, darf man es sich IMO nicht machen.

  12. @ Seb

    Genetisch bedingte Änderungen des Phänotyps als Unterschied zwischen Volksgruppen sind bisher nachweisbar, wenn nur wenige Gene beteiligt sind und entsprechend wenige Genmutationen erforderlich sind, wie für helle Haut in Europa, blaue Augen, Laktosetoleranz. Hier kann man auch oft den Selektionsweg rekonstruieren.

    Schon für hellere Haut südlich der Sahara sieht es komplett anders aus, hier sind hundert oder mehr Gene verantwortlich, und entsprechend eine Aussage über den Phänotyp an Hand des Genoms unmöglich.

    Für so komplexe Eigenschaften wie „Intelligenz“ sind hunderte bis tausende Gene verantwortlich (abgesehen von einigen krankhaften Defekten). Zudem ist „Intelligenz“ nur zum Teil genetisch bedingt und unterliegt zahlreichen anderen Einflüssen. Wenn man sich denn überhaupt einig ist, wie „Intelligenz“ zu definieren sei.

    Unterschiede zwischen Volksgruppen hat ja die frühere Rassenforschung genügend gefunden. Man ist versucht, zu sagen, „irgendwas wird schon dran sein“, aber das wäre falsch. An Homöopathie beispielsweise ist auch „nichts dran“, obwohl seit 200 Jahren daran geforscht wird und statistische Belege angeführt werden.

    Johannes Krause hat für Oktober 21 sein neues Buch „Hybris“ angekündigt, ich bin gespannt!

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