Heute im #ferngespräch:
Heute Abend sagen wir „Hier bitte Zurück in die Zukunft Zitat einsetzen“ und sprechen über den Wozefaktor bei Zeitreisen.
Als Gäste sind die Physiker Sascha Vogel und Reinhard Remfort (vom aktuellen „Die Goldenen Blogger“-Preisträger Methodisch inkorrekt) mit dabei.
Los geht’s um 20 Uhr.
Die Frage, ob Kühlwaldi womöglich eine Besucherin/ein Besucher aus der Zukunft ist, werden wir dabei wohl nicht klären können:
Aus skeptischer/paraphysikalischer Sicht taucht das Thema „Zeitreisen“ immer mal wieder auf, seit ich in meinen Anfangstagen bei der GWUP vor 30 Jahren einen – eher unerfreulichen – Briefwechsel (ja, damals schrieb man sich noch Briefe) mit dem „Grenzwissenschafts“-Autor Ernst Meckelburg führte, in dessen Verlauf er mir „Ufos“ als Zeitmaschinen und Aliens als irdische Zeitreisende („Außerzeitliche“) weismachen wollte.
Schräg – aber noch heute findet Meckelburg Verehrer, die seine faktenfreie Dichtung als „einleuchtend“ und „überzeugend“ feiern.
Besonders skrupellose Schwurbler haben daraus ein Geschäftsmodell gemacht und tingeln zum Beispiel als „Zeitreisender“ aus dem Jahr 6491 durch Talkshows und Youtube-Videos, wie James Oliver, oder Wiliam Taylor, die beide sogar einen Lügendetektor-Test bestanden haben (was mit etwas Vorbereitung nicht allzu schwierig ist, wie wir im Skeptiker 2/2002 gezeigt haben).
Alle erzählen sie knallige Storys von bevorstehenden Katastrophen – aber keiner glänzt mit Wissen, das über unseren gegenwärtigen Kenntnisstand hinausgeht, oder legt zukunftsweisende Lösungen für die Klima- und Energiekrise auf den Tisch.
Üblicherweise geht es beim Thema „Zeitreisen“ aber um Foto-Schnappschüsse, auf denen irgendetwas zu sehen ist, was da scheinbar nicht hingehört, wie etwa auffällige Personen oder ungewöhnliche Gegenstände. Erstaunlich, dass solche Behauptungen auch drei Jahrzehnte nach „Forrest Gump“ mit seinen wegweisenden CGI-Effekten immer noch verfangen.
Und auf schlichte Fehldeutungen haben wir schon einige Male hingewiesen.
So handelt es sich bei dem „Handy“ im Charlie-Chaplin-Film „Der Zirkus“ um ein Hörgerät, bei einem „Notebook“ im antiken Griechenland um eine Schreibtafel und bei einem 800 Jahre alten „Mobiltelefon mit sumerischer Keilschrift“ um einen Werbe-Gag.
Auch Greta Thunberg ist keine Zeitreisende, sondern sieht nur zufällig wie ein Kind auf einem alten Foto aus, ein „Wehrmachtssoldat“, der mit seinem Handy telefoniert, ist lediglich ein Filmschauspieler während einer Drehpause, und 1500 Jahre alte Mumien tragen keine Adidas-Schuhe.
Allenfalls der Film „Die Zeitmaschine“ ist eine Zeitreise – zurück in die Sonntagnachmittage unserer Kindheit.
Zum Weiterlesen:
- Zeitreisen ohne Paradox möglich, scinexx am 2. Oktober 2020
- Sind Zeitreisen möglich? mdr am 3. Januar 2020
- Wie funktionieren Zeitreisen? National Geographic am 6. Januar 2021
- Darum sind Reisen in die Vergangenheit so kompliziert, quarks am 14. September 2018
- Mystery: Was Zeitreisende aus der Zukunft berichten, web.de am 8. März 2018
- Die besten Bilder von Zeitreisenden aus der ganzen Geschichte, pocket-lint am 30. März 2021
- 10 aktuelle, verrückte Behauptungen von scheinbaren Zeitreisenden, mydailyselfmotivation
- Handy in Chaplin-Film von 1928? GWUP-Blog am 29. Oktober 2010
- Wie kommt das „Alien“-Monster an eine jahrhundertealte Kirche? Rätsel für Präastronautik-Fans, GWUP-Blog am 8. Februar 2016
- 800 Jahre altes Handy mit sumerischer Keilschrift auf der Tastatur – ja nee, is klar, GWUP-Blog am 1. Januar 2016
- Ein Astronaut aus dem Mittelalter? Astrodicticum simplex am 27. Januar 2009
- Greta Thunberg ist eine reptiloide Zeitreisende, mimikama am 21. November 2019
- Der Wehrmachtssoldat mit dem Handy, mimikama am 22. Juli 2019
- Ein Zeitreisender mit Adidas-Schuhen? mimikama am 15. April 2016
- Jetzt erhältlich: Das offizielle #ferngespräch-Shirt zugunsten des Deutschen Kinderhilfswerks, GWUP-Blog am 29. April 2021
18. Mai 2021 um 14:58
„Ich hab die heutige Folge gestern schon gesehen, fand sie eher so mittel und wenig überraschend.“
https://twitter.com/p0etwarri0r/status/1394635748758937606
18. Mai 2021 um 15:16
@Martina:
Gibt’s auch andere Meinungen dazu:
Hab ich schon gesehen, war geil.
https://www.facebook.com/tommy.krappweis/posts/321505522675789
18. Mai 2021 um 15:48
Ich würde ja den Kühlwaldi von @Allium_Sativum nehmen. Einfach schnuckelig. :)
18. Mai 2021 um 17:51
„11 Jahre HOAXILLA“:
https://hoaxilla.com/11-jahre-hoaxilla/
19. Mai 2021 um 13:02
Der genannte Lieblings-Zeitreisefilm von Tommy Krappweis:
https://www.youtube.com/watch?v=eOgulxD_qRs
19. Mai 2021 um 22:58
+1 Sehr guter Film und sehr gute Idee, ihn nach gefühlt mehr als 30 Jahren mal wieder zu gucken. Und sei es nur, um zu prüfen, ob die Zitate in meinem täglichen Sprachgebrauch, von denen ich meine, dass sie aus diesem Film stammen, wirklich dort so vorgekommen sind ;-)
„Was habe ich…… getan?“
„Nichts ist weit von irgendwo in San Francisco!“
20. Mai 2021 um 21:39
Meine Lieblings-Zeitreise-Geschichte: „Im Kreis“ von Robert Heinlein. Und als Film: Time Bandits.
P.S.: Jack the Ripper – da fand ich die ZDF-Info-Doku mit dem Titel Jack the Ripper – Mythos auf dem Prüfstand , worin der schwedische Journalist Christer Holmgren darlegte, dass der Täter ein gewisser Charles Allen Lechmere (1849–1920) sein müsse, ziemlich überzeugend.