Ein weiterer überflüssiger „Die Einen sagen so, die Anderen sagen so“-Beitrag zum Thema Homöopathie läuft am Montag (25. Mai, 21.15 Uhr) im rbb:
Das Video ist bereits online.
Das Fazit von Moderator Sven Oswald sagt eigentlich alles:
Es gibt sie nicht, die eine Wahrheit über Homöopathie. Aber genau das macht sie doch so spannend für die Wissenschaft. Paar Dinge können wir festhalten:
Erstens: Die Kosten für die Kassen sind verschwindend gering. Zweitens: Es gibt Wirkungsnachweise, nur eben noch viel zu wenige. Hier ist mehr Forschung nötig. Und drittens: Man kann sich herrlich über Homöopathie streiten, wenn man das macht, dann bitte mit ein bisschen Respekt, denn schließlich reden wir über eine über 200 Jahre alte Heilmethode.
Bei der Behandlung ist mir persönlich relativ egal, ob sie bewiesen ist, wichtig ist mir, dass sie funktioniert. Und wenn mir kleine weiße Kügelchen helfen, dann nehm ich sie halt.
Für diese Plattitüden verschwendet der rrb 45 Minuten Sendezeit.
Hätte man auch so zusammenfassen können:
Zum Weiterlesen:
- Die Wahrheit über … Homöopathie, rbb am 18. Mai 2020
- Schwindel oder Wunderheilmittel: Die Wahrheit hinter homöopathischen Arzneien, hna am 20. Mai 2020
- SR-Kultsendung „Fragen an den Autor“ mit Natalie Grams, GWUP-Blog am 20. Mai 2020
- Die Abtrünnige: Von der Homöopathin zur Kritikerin, profil am 13. Mai 2020
22. Mai 2020 um 18:19
Wenn die Sendung keine Empfehlung wert ist, dann hätte man sich auch die Produktionskosten sparen können. Die ÖR müssen doch sparen.
22. Mai 2020 um 19:17
Frage an Herrn Oswald: seit wann ist Alter ein Qualitätsmerkmal? Die HP hat in 200 Jahren nicht funktioniert, das sollte doch nun wirklich genug Zeit gewesen sein, diesen Schmarrn zu begraben.
22. Mai 2020 um 19:28
Ich kann mich gerade noch bremsen, diesem in der Tat überflüssigen Beitrag das Etikett „Desinformation“ anzuheften. Ich dachte erst, ich schaue einen Film aus den frühen 2000er Jahren.
Ich unterstelle so schnell nichts, aber ohne massive Voreingenommenheit dürfte man in der jetzigen Zeit mit den Recherchemöglichkeiten eines ör Senders kaum dahin kommen, ein derartiges Stück abzuliefern.
Im besten Falle eine dumpfe Sammlung ältester Plattitüden pro Homöopathie, im schlechtesten Falle eine fehlgeleitete Überzeugungstat. Gleich zu Anfang, in der „Eingangsmoderation“ auf dem Fernsehturm, war sofort klar, was folgen würde.
Leerlaufen lassen, kann ich dazu nur sagen. Der Tweet mit dem T-Shirt sollte eigentlich die maximale Antwort sein.
22. Mai 2020 um 19:28
Der Moderator zeigt mit seinem „Fazit“, dass er völlig ahnungslos und ignorant ist. Eine bessere Werbung hätten sich die Glaubulisten kaum wünschen können.
Nicht ein bisschen Kritik (zumindest im Fazit, anschauen werde ich mir die Sendung sicher nicht, sonst bekomme ich Blutdruck).
Zum Glück war das nicht mit meinen Gebühren finanziert.
22. Mai 2020 um 20:53
Hier ist mehr Forschung nötig
…ich explodiere bei diesem Argument! – Forschung ist teuer, sehr teuer und nur da angebracht, wo sie auch Erkenntnisse bringen kann – da und nur dort, bin ich bereit und auch sehr viele Steuerzahler, einen Beitrag zu leisten und nicht für einen Humbug, der eigentlich schon durch jeden Abiturenten, der einen Leistungskurs in den Naturwissenschaften hatte*, zu widerlegen ist!
*der Leistungskurs sollte hierbei eigentlich kein Ausschlußkriterum sein ;-)
22. Mai 2020 um 21:59
Mein Kommentar sollte kein Angriff auf Frau Grams sein, die ein überdurchschnittliches Abitur mit Leistungskurs Chemie erreichte – so weit ich weiß ;-)
https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2016/vorbilder/die-ketzerin
Auch ich war lange Zeit recht gläubig und über viele Jahre, war einer meiner besten Freunde ein katholischer Priester, der mittlerweile verstorben ist…er wollte – wie ich auch – den Glauben mit Rationalität vereinen… Glauben und Wissenschaft sollten kein Widerspruch sein…nein, in der geschaffenen Welt sollte der Geist Gottes zu erkennen sein…über einen langen Zeitraum gelang mir das auch…leider ist mir das nicht mehr möglich…zu viele Widersprüche, die „gezähmt“ werden müssten…zu viele Kompromisse die gemacht werden müssen…
23. Mai 2020 um 18:08
„Man kann sich herrlich über Homöopathie streiten, wenn man das macht, dann bitte mit ein bisschen Respekt, denn schließlich reden wir über eine über 200 Jahre alte Heilmethode.“
Lieber Herr Oswald, Aderlass, Quecksilberbehandlung, Trepanation, Tabak-Klistiere sind noch viel ältere Behandlungsmethoden, muss man deswegen Respekt vor ihnen haben?
Seltsame Logik.
24. Mai 2020 um 22:41
@Ralf fast nüchtern: Keine Sorge, das wird niemand als Attacke auf Natalie Grams verstanden haben!
Ich rede ja auch immer von „naturwissenschaftlichen Grundkenntnissen“ und ziehe dabei nicht mal die Oberstufe oder das Abi an, wenn ich das Niveau benennen möchte, auf dem ein nüchtern-kritischer Versand imstande ist, den Unsinn Homöopathie als solchen zu erkennen.
Übrigens: Dr. Grams wurde für das beste Chemie-Abi ihres Jahrgangs in Bayern ausgezeichnet. Und auch sie war jahrelang Anhängerin der Homöopathie. Was bedeutet, dass reines Wissen allein nicht der Faktor ist, der vor Irrtümern schützt. Sie hat ja des öfteren darüber berichtet, dass in ihrem Medizinstudium wissenschaftstheoretische Basics ebensowenig vermittelt wurden wie die Anwendung kritischer Methodik.
Und da sind wir lange noch nicht drüber.