Heute in der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ):
Heilen ohne Wirkstoff: Das süße Globuli-Versprechen
„Die Homöopathie ist wie eine Psychotherapie light“, sagt Natalie Grams. So habe sie selber in ihrer Praxis beispielsweise viele Männer erlebt, die mit einem Schnupfen kamen, aber eigentlich unter einer Depression litten. „Psychotherapien oder der Gang zum Psychiater sind in unserer Gesellschaft immer noch stark stigmatisiert“, so die Ärztin, „der Gang zum Homöopathen fällt da vielen noch leichter.“
Den Artikel kann man nach einem Werbevideo kostenfrei aufrufen.
Die Süddeutsche Zeitung berichtet heute (Print und SZ+) über den Globuli-Streit bei den Grünen.
Das Dokument enthält 13 Fragezeichen und einen Medizinschrank voller ungelöster Konflikte. Die Materie ist sensibel, jedenfalls für die Grünen:
„Wie definieren wir den Wissenschaftsbegriff in der Medizin?“
„Wie beurteilen wir positive Effekte auf den Gesundheitszustand, die durch eine Behandlung mit Placebo hervorgerufen werden?“
„Welche Rolle soll künftig die sprechende Medizin einnehmen?“
Nur drei von vielen offenen Fragen sind das, sie finden sich in einem Kompromisspapier zum Thema Homöopathie, auf das sich Grüne aus Bund und Ländern nun verständigt haben. Nach wochenlangem Streit will die Partei demnächst eine Kommission einsetzen, die klärt, wie die grüne Parteizu homöopathischen Kügelchen und Behandlungen steht.
Die Autorin schreibt weiter, dass „eine verbale Saalschlacht beim bevorstehenden Parteitag vermieden werden“ soll. Und:
Wo jeder Kurs fehlt, muss eine Kommission her, meinen Spötter.
Zum Weiterlesen:
- Alles auf Zucker, noz am 6. November 2019
- Kügelchen-Kommission, SZ+ am 5. November 2019
- Homöopathie ist keine Antibiotika-Alternative, hpd am 6. November 2019
- Die Grünen und ihr Globuli-Streit, GWUP-Blog am 4. November 2019
- Von auskeilenden Maultieren, Onkel Michael am 5. November 2019
- Samuel Hahnemann und die Cholera, Onkel Michael am 23. Oktober 2019
- Horcht! Es parteitagt im Gehölz, Onkel Michael am 15. Oktober 2019
6. November 2019 um 16:45
Alles auf Zucker!?
Man stelle sich vor, die Trägersubstanz der ominösen Informationen wäre ein Bitterstoff…hätte dann die Homöopathie den gleichen Erfolg? – sind nicht die Pillen der Pharmaindustrie bitter? ;-)
8. November 2019 um 10:11
Eigentlich gilt, dass Medikamente besser wirken, wenn sie scheußlich schmecken (auch eine Form von Placebo-Effekt). Aber das würde vielleicht das Image der Homöopathie als “sanfte Medizin” beschädigen.