Beim Online-Magazin Edition F schreibt Natalie Grams heute über
Ein Auszug:
Wenn ich mich daran zurückerinnere, wie mich meine Hebamme mit Globuli unter der Geburt regelrecht genötigt hat („Das öffnet den Muttermund, komm schluck!“), dann finde ich das schwer übergriffig, zumal ich vorher meinen Zweifel an der Wirkung deutlich gemacht hatte.
Vor „richtigen“ Medikamenten hat sie mir – und ich fürchte, das ist kein Einzelfall – dagegen regelrecht Angst eingejagt und mir vor allem das Gefühl vermittelt, ich sei keine „echte“ Frau und eine gute Mutter bestimmt auch nicht, wenn ich es nicht auf die richtig harte Tour und ohne Hilfe bei der Geburt schaffe […]
Was mich darüber hinaus wütend macht, ist die zunehmend populäre Impfgegner*innenschaft unter Hebammen. Rund 20 Prozent von 549 befragten Hebammen stimmten der Aussage zu: „Homöopathische Behandlung kann Impfungen überflüssig machen.” Ein Viertel der Befragten lehnte eine Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln für Kinder ab. Nur 18 Prozent war selbst gegen Keuchhusten geimpft, und weniger als die Hälfte gegen Diphtherie.
An so wichtiger Stelle gegen das Impfen zu sein, kann Menschenleben kosten – gerade bei den wiederansteigenden Masernzahlen! Hier wird Impfhalbwissen gestreut („Pro und Contra“, haha) und die Grundlage geschaffen für Impfangst in den entscheidenden Jahren des Kindes, das Impfschutz noch nicht für sich selbst wählen kann.
Warum schreien wir da nicht alle auf?
Zum Weiterlesen:
- Hebammen und Homöopathie – warum ist das so ein heikles Thema? edition f am 23. Oktober 2019
- Natürlichkeit neu gedacht – Warum Babys keine Globuli brauchen, Susannchen braucht keine Globuli am 3. Juli 2017
- „Hebammen als Impfgegner“, GWUP-Blog am 8. Mai 2019
- Hebammen im Visier der esoterischen Pharmaindustrie, GWUP-Blog am 17. März 2013
- Globulisierung des Kreißsaals, Süddeutsche am 23. November 2011
27. Oktober 2019 um 00:31
Na ja, die Hoffnung stirbt zuletzt…aber ich hoffe, daß das mit der Studienpflicht erledigt ist… ;-)