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„Impfen – Kleiner Piks mit großer Wirkung“: Podiumsdiskussion mit Natalie Grams und Jan Oude-Aost in München

| 7 Kommentare

Am 9. September (Montag) sind Dr. Natalie Grams und Dr. Jan Oude-Aost in München zu Gast, und zwar bei der Veranstaltung

Impfen: Kleiner Piks mit großer Wirkung – Impulsvortrag mit anschließender Podiumsdiskussion

Initiator ist die Deutsche Gesellschaft für Immunologie.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat die Verweigerung von Impfungen erst kürzlich als eines der größten globalen Gesundheitsrisiken bezeichnet. Warum also ist impfen wichtig und sinnvoll und welche Verantwortung hat dabei jeder einzelne? Für welche Infektionen gilt das eigentlich? Woher kommen die Ängste vor dem Impfen und wie geht man damit um? Wie sieht gute Risikokommunikation beim Impfen aus? Ist die Impfpflicht der richtige Weg um Impfquoten zu erhöhen?

Immerhin hat die Impfpflicht in der Vergangenheit bei der Ausrottung der Pocken ihre Wirksamkeit unter Beweis gestellt. Welche Alternativen zur Impfpflicht gibt es?

Über diese und weitere Fragen und Aspekte diskutiert zum Auftakt der 2. gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen (DGfI) und Italienischen (SIICA) Gesellschaft für Immunologie ein Expertengremium.

Die Veranstaltung im Hauptgebäude der LMU (Hörsaal M018) beginnt um 18.30 Uhr mit einem Impulsvortrag des ehemaligen RKI-Präsidenten Prof. Reinhard Burger. Vortrag und Podiumsdiskussion können ohne Voranmeldung besucht werden. Die Teilnahme ist kostenlos.

Zum Weiterlesen:

  • Impfen? Na Mahlzeit …, Keine Ahnung von Garnix am 30. August 2019
  • Ich wollte Eltern überzeugen, dass Impfen schlecht ist – und scheiterte glücklicherweise, watson am 14. Juni 2019
  • Buchtipp: „Klartext Impfen“, GWUP-Blog am 14. August 2019
  • SkepKon-Video: Impfen – Pro und Contra. Eine Einordnung, GWUP-Blog am 10. Juni 2019

7 Kommentare

  1. Steht das Recht eines einzelnen (das Recht auf körperliche Unversehrtheit) über dem Recht von vieler?
    („Wiegt das Wohl vieler schwerer als das Wohl eines einzelnen?“)
    Diese Frage hat Mr. Spock schon beantwortet…einfach mal googeln ;-)

  2. @ Ralf i.V.:

    Vorsicht mit dem Spock-Vegleich! Im 3. Film „Auf der Suche nach Mr. Spock“ macht ihm Kirk nämlich klar, dass das Wohl eines Einzelnen manchmal doch schwerer wiegt als das Wohl vieler.

  3. @ noch’n Flo
    Aber Spock ist der logisch denkende Rationalist und Kirk der impulsive Draufgänger.
    Aus Sicht eines Skeptikers ist also eindeutig die Ansicht des Halb-Vulkaniers vorzuziehen. ;-)

  4. @RainerO
    So denke ich das auch ;-)

  5. Bei der Orientierung am Wohl der Allgemeinheit hat das Grundgesetz eine Haltelinie eingezogen. Die Unantastbarkeit der Menschenwürde soll den Rückfall in den Totalitarismus des „Du bist nichts, dein Volk ist alles“ verhindern. Das ist eine rote Linie für alle Public Health-Maßnahmen.

    Bei der Impfpflicht geht es aber im Vorfeld dessen erst mal „nur“ um die Abwägung mit anderen Grundrechten.

    Ob die Impfpflicht ihre Wirksamkeit bei der Pockeneradikation unter Beweis gestellt hat, darüber kann man übrigens streiten. In Deutschland bestand die Impfpflicht Jahrzehnte bei weiter auftretenden Erkrankungen und ohne dass die Impfquoten die Höhe der heute bei Masern erreichten Quoten erreicht hätten. Wichtiger sind wohl gute Impfprogramme.

  6. Die Impfpflicht dürfte schon die entscheidende Rolle bei der Pockeneradikation gespielt haben, selbst wenn die Durchimpfungsrate keine 97% betrug. Trotzdem hat sie ausgereicht, dass ab den 1950-er Jahren keine autochthonen Pockenerkrankungen in Deutschland mehr auftraten.

    Alle der 11 kleineren Ausbrüche bis zum letzten Fall 1972 waren von außen importiert worden, und zwar in der Regel von Flugreisenden aus Indien, Pakistan und Afrika; nur ein einziger Fall wurde aus dem Kosovo über den Landweg nach Deutschland gebracht.

    Zur Ausrottung beigetragen hat sicher auch ein konsequentes Ausbruchsmanagement, das bis in die Nachkriegszeit hinein so nicht existiert hat: Absonderung, Contact Tracing, Aufklärung von Infektionsketten, Riegelungsimpfungen.

    Die Pockenimpfung darf mit Fug und Recht als eine der größten medizinischen Errungenschaften der Menschheit betrachtet werden – sie hat vermutlich mehr Menschenleben gerettet als alle sonstigen medizinischen Maßnahmen in der Zeit bis zu ihrer Abschaffung zusammen.

  7. @ nota.bene:

    Dass die Pockenimpfung zu den großen medizinischen Erfolgen gehört, stelle ich nicht infrage, ich hoffe, so wurde ich auch nicht verstanden.

    Die lange Existenz der Pockenimpfpflicht auch zusammen mit autochtonen Erkrankungen – in Bayern wurde die Impfpflicht z. B. 1807 eingeführt- zeigt, dass so eine Pflicht nur so gut ist wie die Impfprogramme, die damit verbunden sind.

    Man kann auch das Beispiel Polio anführen: Polio konnte in Deutschland ohne Impfpflicht eliminiert werden (vielleicht auch von Interesse, eine aktuelle Debatte: http://scienceblogs.de/gesundheits-check/2019/08/23/polio-ausrottung-oder-kontrolle/).

    Ausbruchsmanagement: ein wichtiger Hinweis.

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