Heute bei watson:
Ein Auszug:
Watson: Viele Homöopathen sagen: „Unseren Patienten hilft es, und wer heilt, hat recht.“ Wo ist also das Problem?
Grams: Homöopathie hilft nachweislich nicht besser als Placebo. Placebo ist nicht nichts, aber eben etwas anderes als die spezifisch heilende Arzneitherapie, als die die Homöopathie versucht Recht zu bekommen. Es wird häufig behauptet, dass es auch positive Studien über die Wirksamkeit gibt. Das sind jedoch sehr wenige. Und je größer und je methodisch einwandfreier Studien sind, desto weniger zeigen sie einen Effekt über den Placebo-Effekt hinaus.
Watson: In Globuli ist also nichts, das wirkt. Aber macht sie das gefährlich?
Grams: Ja. Es ist zwar im Gegensatz zu richtigen Medikamenten kein Wirkstoff drin, also auch nichts, das schaden könnte. Es kommt aber vor, dass durch Homöopathie eine wirklich wirksame Therapie unterlassen oder verzögert wird. Und das kann zu großen Problemen führen.
Vielfach lassen Leute sich auch nicht impfen, weil sie an die Wirkung von Homöopathie allein glauben. Das führt zu Gefahren für die ganze Gesellschaft. Man begibt sich da in ein alternatives, esoterisches Denk-Gebäude. Das konnte man kürzlich bei einer Europawahl-Kandidatin der Grünen sehen, die schrieb, wir hätten alle ein „Energiefeld“ und eine „Aura“.
So ein Glauben kann dazu führen, dass Menschen auch an anderen Stellen irrational handeln.
Zum Weiterlesen:
19. März 2019 um 21:36
Bester Satz:
„Wir Kritiker schaffen es im Moment endlich immer mehr, diese unwissenschaftliche und dogmatische Seite der Homöopathie darzustellen und an dem weit verbreiteten Glauben zu kratzen. Die Homöopathie wurde noch nie so offen in Frage gestellt wie heute.“