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Natalie Grams über Wissenschaftskommunikation: „Menschen persönlich ansprechen“

| 2 Kommentare

Natalie Grams im Interview bei wissenschaftskommunikation.de:

Warum lohnt es sich trotz […] persönlicher Angriffe am Ball zu bleiben?

Es gibt natürlich Tage, da stelle ich mir diese Frage auch. Aber im Grunde zeigen genau diese Reaktionen, dass es nötig ist zu erklären, was Homöopathie wirklich ist: Es ist ein Glaube. Und entsprechend irrational wird er verteidigt.

Die irrationalen Reaktionen zeigen mir, dass wir auf der sachlich, informativen Ebene noch viel zu tun haben. Was mich letztlich motiviert ist der Gedanke: Wenn es mir gelungen ist, alles richtig einzuordnen, dann muss es anderen doch auch gelingen.

Was haben Sie aus Ihren vielen Debatten gelernt?

Ich finde zwei Dinge sehr wichtig. Erstens sollte man freundlich bleiben. Gegenseitiges anfeinden, beschuldigen oder lächerlich machen führt nur zu einer Verhärtung der Fronten. Wenn es überhaupt nicht mehr sachlich zugeht, bricht man eine Diskussion lieber auch mal ab und blockt entsprechende Personen.

Ich persönlich mache keine Endlosdiskussionen mehr. Das habe ich am Anfang gemacht, weil ich dachte, man könnte damit jemanden überzeugen. Meine Erfahrung ist: Wenn man nach ein oder zwei Kommentaren nicht sieht, dass der andere in irgendeiner Form auf die Argumente eingeht, erreicht man denjenigen nicht. Zumindest nicht in dieser Diskussion.

Zweitens sollte man auf Kommentare reagieren und sie nicht einfach stehen lassen. Gerade auch bei persönlichen Anschuldigungen.

Zum Weiterlesen:

  • „Letztlich muss man Gegengeschichten erzählen“, wissenschaftskommunikation.de am 13. März 2019
  • Why Do People Believe in Pseudoscience? Gizmodo am 11. März 2019
  • „Homeopathy – where is the science?“ von Natalie Grams jetzt im Volltext online, GWUP-Blog am 5. März 2019
  • „Homeopathy Reconsidered“ von Natalie Grams bei Science-Based Medicine, GWUP-Blog am 1. März 2019

2 Kommentare

  1. Zu empfehlen ist auch die Lektüre des Kommentars direkt unter dem Interview und der Entgegnungen darauf…

    Ich verhehle nicht meine Zufriedenheit mit meiner neuen Wortschöpfung “ pseudoepistemologische Fantasien“. ;-)

  2. Man sollte das Rad nicht neu erfinden von daher:
    https://www.youtube.com/watch?v=Q9j8iJHSCbY
    Adapt and win their hearts!

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