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Zehn systematische Reviews – und noch immer kein Effekt der Homöopathie über Placebo

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Der Homöopedia-Eintrag „Systematische Reviews zur Homöopathie“ ist aktualisiert worden.

Neu aufgenommen wurden der Review von Mathie (2018) und die erst vor knapp einer Woche erschienene Analyse von Antonelli.

Außerdem gibt’s heute einen Kommentar von Dr. Natalie Grams im Standard zum Aus für die Homöopathie an der MedUni Wien:

Die internationale Wissenschaftsgemeinschaft ist sich einig: Mehr als ein Placebo ist die Homöopathie nicht.

Sicher – ein Placebo ist nicht nichts, es ersetzt aber keinesfalls Medizin ab dem Punkt, wo sie dringend nötig ist. Und genau dies wird durch das Vertrauen auf die Homöopathie möglicherweise hinausgezögert, mit dem Risiko Schäden und teuren Folgebehandlungen zu verursachen. Der Glaube an die Potenz der Homöopathie, die trügerische „persönliche Erfahrung“, bringt auch den Arzt in die Gefahr, nicht mehr die Grenzen der Methode zu erkennen.

Umso begrüßenswerter ist es, dass der Rektor der Med-Uni nun so klare Worte gefunden hat, mit denen er sich von Unwissenschaftlichkeit und Scharlatanerie distanziert. Das vielfach bemühte „Studienargument“ wurde zugleich widerlegt: Die diesbezüglich beauftragte Ethikkommission stellte fest, dass Methodik und Fallzahlen der dort durchgeführten Studien keinen aussagekräftigen Schluss pro Homöopathie zuließen.

Zum Weiterlesen:

  • Homöopedia: Systematische Reviews zur Homöopathie – Übersicht
  • Homöopathie international: Die Reviews/die Statements/die Maßnahmen, Keine Ahnung von Garnix am 1. Oktober 2018
  • Weshalb Homöopathie (doch) in die Apotheke gehört, pharmama am 28. November 2018
  • Homöopathie – „Seelenfängerei“ an Universitäten, derStandard am 28. November 2018
  • MedUni Wien streicht die Homöopathie-Vorlesung, GWUP-Blog am 23. November 2018
  • Die Homöopathie blamiert sich so gut sie kann, Onkel Michaels kleine Welt am 28. November 2018
  • Leseprobe aus „Gesundheit!“ von Natalie Grams: Was ist Wissenschaft? Spektrum am 27. November 2018
  • Warum das Wahlfach Homöopathie gestrichen wurde, Die Presse am 27. November 2018

3 Kommentare

  1. Das zehnte Review ist insofern hochinteressant, als dass es mehr oder weniger versucht, der Homöopathie den Platz am Katzentisch zu retten, offenbar in höchster Not. Es wird dort – nachdem mehr oder weniger unumwunden zugestanden wurde, dass Homöopathie gleich Placebo wirkt – das Hohelied der Etablierung von „Placebotherapie“ unter dem Namen Homöopathie gesungen.

    Sagt schon der Titel: „Reinterpreting homoeopathy in the light of placebo effects to manage patients who seek homoeopathic care“.

    Wie schön. Schon 2015 hat Natalie Grams in ihrem ersten Buch „Homöopathie neu gedacht“ genau diese These formuliert mit der Absicht, sie der homöopathischen Community als Diskussionsgrundlage vorzustellen.

    Die Folge: Der ganze Verein hielt fest zusammen, diskreditierte Natalie Grams als Häretikern, was bis zum heutigen Tag gängige Praxis in der Szene ist, verweigerte sich jeder Diskussion zu den psychothropen Effekten der Homöopathie (Prof. Frass bald seligen Angedenkens lachte bei den Berliner Wirtschaftsgesprächen im April 2018 noch über „so etwas“) und hielt mit vereinten Kräften die zerfetzte Flagge der „spezifischen Arzneimitteltherapie“ hoch – bis hin zu der Aussage (Behnke / Bajic), die Homöopathie sei „evidenzbasiert“.

    Lasst stecken, Autoren des „zehnten Reviews“. Alles längst auf dem Tisch gewesen, aber die Homöopathen haben davon keinen Bissen angerührt.

    Aber ich verstehe schon – in Italien tobt die Schlacht über die Homöopathie, und da wollen die Herren Antonelli und Donelli (bisherige Arbeiten zB: Einfluss von Badetherapie auf die Cortisolausschüttung) zumindest ein Rettungsboot sicher an Land bringen… Passt bloß auf, dass euch die Homöopathiegemeinde jetzt nicht verbannt!

    Wieso fällt mir gerade jetzt ein, dass in wenigen Tagen Natalie Grams‘ erstes Buch in englischer Sprache erscheint…?

  2. „Wieso fällt mir gerade jetzt ein, dass in wenigen Tagen Natalie Grams‘ erstes Buch in englischer Sprache erscheint…?“

    Die Anmerkung hat mich prompt dazu gebracht, den englischen Wikipedia-Artikel über Natalie Grams zu lesen.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Natalie_Grams

    Ich muss sagen, wow. Dafür, dass es Natalie Grams überwiegend in Deutschland bzw. im deutschsprachigen Raum zu einer gewissen Bekanntheit gebracht hat, haben sich die Autorinnen und Autoren richtig Mühe gemacht, den Inhalt des deutschen Artikels in einen gut verständlichen englischen Artikel zu übertragen.

  3. Why is it important to tell the truth about homeopathy (or any other alternative medicine)?

    https://edzardernst.com/2018/11/why-is-it-important-to-tell-the-truth-about-homeopathy-or-any-other-alternative-medicine/

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