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Die reinste Chemie! Was machen Zusatzstoffe in unserem Essen?

mit Regine Schönlechner, Universität für Bodenkultur:

Zusatzstoffe erfüllen vielfältige Aufgaben in (zubereiteten) Lebensmitteln, sie verlängern deren Haltbarkeit, stabilisieren die Textur, verbessern den Genusswert oder werden als Hilfsmittel während ihrer Herstellung eingesetzt. Alle verwendeten Zusatzstoffe sind toxikologisch geprüft und nach gegenwärtigem Kenntnisstand unbedenklich.

Falls neue Kenntnisse oder sogar Bedenken auftauchen, muss ein zugelassener Zusatzstoff sofort neu bewertet werden. Einer der Gründe, warum ursprünglich das E-Nummern System eingeführt wurde, war das Ziel, allen zugelassenen Zusatzstoffen mit komplizierten Bezeichnungen bzw. Namen zur Vereinfachung der Kennzeichnung eine Nummer zuzuordnen. Eine E-Nummer bedeutet daher eigentlich ein Sicherheitsmerkmal.

Dennoch stehen Konsumenten und Konsumentinnen Zusatzstoffen bzw. E-Nummern meist sehr skeptisch gegenüber, nehmen diese als „Chemie im Essen“ wahr. Aus Konsumentensicht sollen Lebensmittel möglichst „naturbelassen“ sein, möglichst schonend verarbeitet, und am besten keine Zusatzstoffe enthalten. Weniger Zusatzstoffe wird gleichgesetzt mit mehr Natürlichkeit der Lebensmittel.

Die Risiken im Zusammenhang mit der Verarbeitung von Lebensmitteln und der Verwendung von Zusatzstoffen werden maßlos überschätzt, während die tatsächlich bedeutsamen Risiken in der Ernährung (Ernährungsfehlverhalten und biologisches Risiko) weit unterschätzt werden.

Zum Weiterlesen:

• Die Wiener Skeptiker laden zu einem Crashkurs „Wissenschaft oder Wunschdenken?“ ein, GWUP-Blog am 1. November 2018
• Vortragsvideo: Klima und Bevölkerungswachstum – Wo liegen die Handlungsspielräume? GWUP-Blog am 1. Oktober 2018
• „Statistik: Ge- und Missbrauch“ bei Skeptics in the Pub Wien, GWUP-Blog am 2. November 2018