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„Reichsbürger“-Doku jetzt in der ZDF-Mediathek

| 19 Kommentare

Jetzt in der Mediathek:

https://www.youtube.com/watch?v=Niw9gYLUTCc

Immer mehr Menschen wollen nichts mehr mit dem Staat zu tun haben. Eine Mischung aus Reichsbürgern, Selbstverwaltern und Systemverweigerern kehrt der Bundesrepublik den Rücken zu.

Wie radikalisierten sich die Reichsbürger in den vergangenen Jahren? Welche Motive haben sie? Zum Vorschein kommt eine schillernde europäische Gemeinde von Anarchisten, Geschäftsleuten, Esoterikern und Abenteurern – zwischen selbsterklärtem Freiheitskampf und Eigensinn.

Die Dokumentation zeigt Menschen mit unterschiedlichsten politischen und gesellschaftlichen Backgrounds, die sich entschieden haben, aus dem Staatssystem auszusteigen und sich für unabhängig zu erklären.

Von der Freistadt Christiania in Kopenhagen bis zur selbsternannten Exilregierung des Deutschen Reichs: Die Motive der Aussteigerbewegungen sind vielfältig – und teilweise erschreckend.“

Zum Weiterlesen:

  • Jetzt als Video: “Reichsbürger” und die BRD-GmbH bei “Skeptics in the Pub Köln”, GWUP-Blog am 7. Juni 2017
  • Der “Reichsbürger”-Leitfaden vom Goldenen Aluhut, GWUP-Blog am 20. April 2017
  • Neue Info-Broschüre über „Reichsbürger“ und Verschwörungsphantasten, GWUP-Blog am 13. Dezember 2014
  • „Reichsbürger“-Urteil: „Die Botschaft gilt Tausenden Verschwörungstheoretikern“, GWUP-Blog am 23. Oktober 2017
  • „Reichsbürger“ im aktuellen Nachgefragt-Podcast, GWUP-Blog am 24. Juni 2017
  • Verstörendes Interview in Berlin: Hier sprechen die Reichsbürger, tagesspiegel am 28. Oktober 2017
  • Andreas Speit (Hrsg.): “Reichsbürger” – Die unterschätzte Gefahr. Ch. Links Verlag, Berlin 2017, 216 Seiten, 18 Euro

19 Kommentare

  1. Super spannende Doku. Erschreckend, wie viele Feinde des Staates so unter uns wandern. Was für teils tragische Gestalten. Keine 2 Monate würden sie überlegen, wenn es keinen Staat geben würde und jeder machen könnte, was er will.

  2. @skeptikus

    Ich halte die Doku nicht für superspannend, sondern eher für eine krude Mischung in welcher sehr unterschiedliche politische Richtungen in einen Topf geworfen werden. Zumal Reichsbürger meines Erachtens nicht wirklich staatsfeindlich sind. Sie wollen ja Staat, nur nicht den jetzigen. Und auch dieser neoliberale, serbische Geschäftsmann möchte Staat, nur eben einen der seinen Geschäftsinteressen besser dient. Was hat das mit dem eher anarchistischen Modell von Christiania zu tun?
    Das wir als Menschen ohne Staat nicht überleben würden, bezweifle ich übrigens. Jahrtausendelang haben Menschen auf der Erde ohne staatliche Strukturen ge- und überlebt; auch in der Neuzeit gab und gibt es das (siehe Katalonien 1936 bis 1939 oder derzeit Rojava). Kein Staat bedeutet eben nicht das jede/r machen kann was sie/er will.

  3. @ skeptikus

    „Keine 2 Monate würden sie überlegen…“

    Ich nehme mal an, dass es so gemeint war:

    Keine 2 Monate würden sie ÜBERLEBEN, wenn es keinen Staat geben würde und jeder machen könnte, was er will.

    Oder irre ich mich?

  4. @Heinrich:

    Sie wollen bitte nicht ernsthaft das „Reichsbürger“-Unwesen als „politische Richtung“ bezeichnen?

    „Jahrtausendelang haben Menschen auf der Erde ohne staatliche Strukturen ge- und überlebt.“

    Aber nicht in einer hochkomplexen, aufs Engste miteinander verflochteten Welt.

  5. @ heinrich
    „…nicht wirklich staatsfeindlich sind.“

    Der Witz des Tages?

    Bei Deinem Kommentar gehen mir die Haare hoch!!!

  6. Hui, hier geht es aber ab.

    @ Bernd Harder und Alexander W.: Ich bin kein Reichsbürger und habe auch keinerlei Sympathien für diese Leute, deren Denken und Handeln ist widerwärtig. Mit einer Denunziation in eine Diskussion zu gehen halte ich für keinen guten Start.

    Anscheinend habe ich mich nicht präzise genug ausgedrückt, aber ich dachte immer Reichsbürger möchten gern das Deutsche Reich wieder haben und das war nun mal ein Staat. Sie lehnen also den „Staat“ als Institution mitnichten ab, sondern nur einen bestimmten Staat, nämlich die Bundesrepublik Deutschland. Ob man dieses als Unwesen bezeichnet oder als politische Richtung, liegt bei jedem selbst.

    Und ob Menschen, auch in dieser kompakten und komplexen Welt, Staaten brauchen, ist auch „nur“ eine Meinung, die ich eben nicht teile.

  7. @Heinrich:

    „aber ich dachte immer Reichsbürger möchten gern das Deutsche Reich wieder haben“

    Nein, eben nicht.

    Die sind der Auffassung, dass das Deutsche Reich immer noch fortbesteht und deshalb alle heutigen Gesetze, Gerichtsbeschlüsse etc. nicht gelten.

    Das ist bisschen was anderes.

  8. @ Bernd Harder: Ja, das ist etwas anderes. Aus meiner Sicht ist das ein wiederhaben wollen, weil ja das Deutsche Reich faktisch nicht mehr existiert, sondern nur in deren virtueller Reichsbürgerwelt.

  9. @Heinrich:

    „Aus meiner Sicht ist das ein wiederhaben wollen, weil ja das Deutsche Reich faktisch nicht mehr existiert, sondern nur in deren virtueller Reichsbürgerwelt.“

    Sorry, aber da kann ich nicht ganz folgen.

    Das reale Verhalten von „Reichsbürgern“ ist ja eben gerade NICHT das „Wiederhabenwollen“ (im Sinne einer politischen Bewegung), sondern das „So tun als ob“, mit allen Konsequenzen bis hin zum Mord.

    Deshalb hier die gelinde Empörung über Ihren ersten Kommentar.

    Wenn ich Ihnen damit Unrecht getan habe, bitte ich um Entschuldigung.

  10. @ Bernd Harder: Vielleicht drücke ich mich auch nur zu umständlich aus. Grundsätzlich sind wir uns ja einig in der Meinung das diese Menschen in einer Scheinwelt leben und diese mit allen Mitteln, wozu leider auch Gewalt zählt, in der Realwelt durchdrücken wollen. Danke für die Entschuldigung!

  11. Ich denke, wenn man sagt, Reichsbürger seien staatsfeindlich, zielt das in erster Linie auf ihre Haltung zur Bundesrepublik Deutschland ab. Sie leugnen, dass die Bundesrepublik überhaupt ein Staat ist, lehnen sie ab, wollen sie nicht. Teilweise bekämpfen sie sie und ihre Organe.

    Ob sie vielleicht einen anderen Staat wollen oder sich einen herbeifantasieren (sei es das Deutsche Reich oder ihre diversen Fantasieländer mit ihren kommissarischen Exilregierungen) ist irrelevant. Und angesichts der Zersplittertheit der Reichsideologenszene ist nicht zu erwarten, das sie sich jemals auf ein gemeinsames Vorgehen oder einen gemeinsamen Staat würden einigen können, sodass nach einem etwaigen Ende der aktuellen Bundesrepublik vonseiten der Reichsideologen kein neuer oder anderer Staat aufgebaut würde, schon gar kein besserer.

    Insofern sind sie nicht nur bezüglich der real existierenden Bundesrepublik staatsfeindlich, sondern überhaupt. Und wenn stellenweise doch nicht generell staatsfeindlich, dann doch ganz bestimmt nicht „staatsfähig“, was unterm Strich auf dasselbe hinausläuft.

  12. @ gnaddrig: Das sich die Staatsfeindlichkeit der Reichsbürger nur auf den derzeitig existierenden deutschen Staat bezieht ist mir klar.

    Aber wer bestimmt denn ob eine politische Gruppierung, auch eine sehr obskure und zersplitterte wie diese, staatsfähig ist? In der Weimarer Zeit waren sich die zahlreichen rechten Gruppierungen in vielen Dingen nicht einig; das hat eine der schlimmsten unter ihnen, die Nationalsozialisten, nicht daran gehindert eines der gewaltätigsten Staatsgebilde der Geschichte aufzubauen.

    Im Übrigen wollte ich ursprünglich nur auf die Vermischung sehr unterschiedlicher politischer Ideen unter einer Marke (Reichsbürger) in dieser Doku aufmerksam machen. Das halte ich immer noch für falsch.

  13. Bäng!!

    Richter Berger wundert sich: „Sie erkennen Gerichtsvollzieher nicht an, aber schreiben an das Justizministerium“

    http://www.sueddeutsche.de/muenchen/wolfratshausen/falsche-verdaechtigung-reichsbuerger-verurteilt-1.3790668

  14. @ Heinrich:

    > Aber wer bestimmt denn ob eine politische
    > Gruppierung, auch eine sehr obskure und
    > zersplitterte wie diese, staatsfähig ist?

    Kommen Sie, das wissen Sie wirklich nicht? Diese Entscheidungen treffen ausschließlich die Illuminati, genauer: deren innerer Kreis namens Sapere Aude.

  15. Die schrecklichsten Mitbewohner der Welt: Folge 22 – In einer WG mit einem Reichsbürger

    https://www.jetzt.de/wohnen/die-schrecklichsten-mitbewohner-der-welt-folge-22

  16. Sowas ähnliches:

    „Leas Vater ist ein Reichsbürger, für den die Bundesrepublik Deutschland nicht existiert. Das hat Folgen für den Alltag seiner Tochter.“

    https://taz.de/!5475549/

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