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„Homöopathie auf dem Prüfstand“ im Deutschlandfunk

| 1 Kommentar

Heute Abend im Deutschlandfunk:

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Mit dabei sind Dr. Natalie Grams, Dr. Norbert Aust, Dr. Christian Weymayr und Prof. Martin Lambeck.

Das Sendungsmanuskript gibt es hier, zum Podcast (zirka 44 Minuten) geht es hier.

Zum Weiterlesen:

  • Mitternächtliches über Globuli: Natalie Grams bei Markus Lanz, GWUP-Blog am 11. Mai 2017
  • Urteil gegen Homöopathikum: Weder „100% natürlich“ noch effektiv oder bestens verträglich, DAZ.online am 11. Mai 2017
  • Video: Natalie Grams bei „daheim und unterwegs“, GWUP-Blog am 12. Mai 2017

Ein Kommentar

  1. Ein klasse Beitrag. Hoffentlich haben ihn nicht nur Skeptiker gehört, sondern auch die, die es angeht. Und über mangelnde Ausgewogenheit kann sich im Ernst auch niemand beschweren.

    Homoöpathen kamen genug zu Wort, wenn Frau Bajic sich nicht äußern will ist das ihre Sache. Und dennoch war die Botschaft am Ende recht klar. Auch wurden alle wesentlichen Gesichtspunkte angesprochen; lediglich die gesundheitlichen Risiken der Homöopathie (bis hin zur möglichen Todesfolge) durch das Versäumen einer wirksamen Behandlung kam m.E. ein wenig zu kurz.

    Ein paar kleine Ungenauigkeiten sind mir aufgefallen:

    1.) „Homöopathie anders gedacht“ -> „Homöopathie _neu_ gedacht“ (bei 13:25; nur im Hörbeitrag, im Manuskript ist es richtig)

    2.) „Dementsprechend ist also auch eine Speicherung von Energie oder Information in Wasser nicht möglich.“ (bei 25:25): Der Satz stimmt so nicht. Typische Kernspin- Relaxationszeiten von Protonen in destilliertem Wasser betragen ~2 Sekunden. Unter Ausnutzung des Spinechos könnte man nach einem Schema ähnlich dem eines Ringschieberegisters sogar einen Computerspeicher bauen, der seine Information in Wasser ablegt.

    Es wäre allerdings der (pro Bit) ineffizienteste und zugleich teuerste Computerspeicher den man sich vorstellen kann. Die „milliardstel Sekunde“ aus dem Beitrag liegt um etwa D9 darunter ;)

    Ich dachte bislang, dieser Fehler unterliefe nur Chemikern, weil sie in Bindungen denken und die Kerne einfach nicht auf ihrem Radar haben. Dass er Martin Lambeck unterläuft, wundert mich; er sollte es besser wissen, hat schließlich mal das Kapitel über Magnetismus im renommierten Lehrbuch von Bergmann und Schäfer geschrieben.

    Die Homöopathie rettet aber auch die in den Kernspins gespeicherte Information nicht; man braucht sehr kontrollierte Bedingungen und somit sehr aufwändige Apparaturen, um die Information einzuprägen und wieder auszulesen, das bietet der menschliche Körper sicher nicht. Und die „Haltbarkeit“ von 2 Sekunden reicht natürlich auch bei Weitem nicht aus für ein Medikament.

    3.) „Damals gab es zum Beispiel noch keine Thermometer.“ (bei 28:08): Quecksilberthermometer gibt es seit Daniel Gabriel Fahrenheit (1686-1736). Allerdings waren sie erst ab ca. 1867 für die Körpertemperaturmessung geeignet (durch eine Erfindung Thomas Clifford Allbutts)

    4.) „besondere Therapieeinrichtungen“ (bei 36:12): Dabei würde man eher an „Einer flog über das Kuckucksnest“ denken. Gemeint sind wohl die „besonderen Therapierichtungen“.

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