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„Glaubenskampf um Globuli“ in der Zeitung und FDA warnt erneut vor Homöopathika

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Heute bei merkurtz (Münchner Merkur und tz):

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Der Artikel ist offenbar eine Reaktion auf das Gespräch derselben Zeitung mit dem Homöopathie-Kritiker Dr. Christian Lübbers, das „viele Leser erzürnt“ habe.

Allerdings erklärt auch in dem neuen Beitrag Prof. Dieter Melchart vom Klinikum rechts der Isar:

Solide Studien konnten keine nennenswerte Wirkung homöopathischer Arzneien im Vergleich zu Placebos belegen.“

Der unvermeidliche Homöopathie-Verteidiger Dr. Ulf Riker darf dafür das längst widerlegte Standard-Sprüchlein „Wir brauchen mehr Forschung“ aufsagen.

Online verfügbar von der merkurtz-Seite ist nur das Interview mit Dr. Natalie Grams:

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Übrigens weist die FDA darauf hin, dass Homöopathika durchaus auch „direkt“ schaden können, nämlich bei falscher Zubereitung. Aktuell geht es um zu große Mengen des Inhaltsstoffs Belladonna.

Der Hersteller weigert sich indes, das Produkt für Kinder vom Markt zu nehmen. Überaus empathisch, wie gewohnt.

Zum Weiterlesen:

  • FDA confirms toxicity of homeopathic baby products; Maker refuses to recall, arstechnica am 30. Januar 2017
  • Homöopathie: Glaubensmedizin und Verschwörungstheorie, GWUP-Blog am 27. Januar 2017
  • „Die Globulisierungsgegnerin“: Süddeutsche Zeitung porträtiert Dr. Natalie Grams, GWUP-Blog am 16. Januar 2017
  • Homöopathie: Brauchen wir “mehr Forschung”? GWUP-Blog am 8. August 2010

9 Kommentare

  1. Naja, wenn zu viel Belladonna drin ist, dann kann so ein „homöopathisches“ Mittel aber auch direkt nutzen… dann ist es halt ein Phytopharmakon, wobei Belladonna eine geringe therapeutische Breite hat.

    Letztendlich sollte, wenn die Behandlung mit Atropin gewünscht ist, aber vielleicht doch eher mit echten Arzneimitteln behandelt werden – Globuli ins Auge zur Pupillenweitung ist wahrscheinlich auch sehr unangenehm.

  2. Herr Riker reitet wieder. Und er hat ein Skeptiker-Virus gefunden.

    dzvhae.de/dr-med-ulf-riker-dzvhae

  3. @celsus:

    Herrlich, deutlicher kann man das Paralleluniversum, in dem dieser Herr lebt, nicht rüberbringen:

    Das Virus der Homöopathie-Leugnung …

  4. Das ist kein Interview sondern die Predigt des Presbyters Riker an die Gläubigen eines Kultes namens „Homöopathie“. Dass dieser Priester sich tatsächlich auf Harald Welzer beruft, um seine „Argumentation“ zu festigen oder sich als Wissenschaftler ansieht, zeigt übrigens, wie weit der Verband, seine Mitglieder und besonders sein Vorsitzender inzwischen der Wirklichkeit entfleucht sind.

  5. Und er vergleicht Homöopathie vom Wesen her mit der Gravitation – zum Schiessen!

    Was für ein Armleuchter!

  6. Für Homomöopathie–Gläubige ist die Faktenlage halt ein Problem. Sie akzeptieren nur Anekdoten und positive Studienergebnisse, alles andere ist Teufelszeug. In der Tat wirkt das wie die Predigt eines Priesters an seine Schäfchen. Lasset euch nicht vom wahren Glauben abbringen. Der Pfad zur Erleuchtung ist euer Glaube. Die anderen glauben an Naturgesetze und wollen euch vom wahren Pfad abbringen. Haltet stand .

    Naja Ihr verarscht euch und andere, in dem ihr wirkungslosen Zucker verschreibt und unfähig seid die Erkenntnisse der Psychologie zum Thema Selbsttäuschung zu verstehen. Ihr seid wie die Querdenker, die ihr wirres Weltbild mühsam gegen den kalten Wind der Realität verteidigen und immer mehr Land verlieren.

  7. Volltreffer, Herr Riker: eine Story zu erzählen, in der Homöopathie gleichrangig neben der Seuche steht, da muss man selbst als Homöopath erst mal drauf kommen.

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