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Tausende von erfüllten Prophezeiungen in der Bibel?

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Eine aktuelle Ergänzung zum Kapitel „Vorhersagen in der Bibel“ in Klaus Schmehs „Planeten und Propheten“ gibt’s heute bei Man glaubt es nicht.

gitt

Werner Gitt gibt in seinem Artikel 14 Beispiele für „eingetroffene Prophezeiungen“, die er für besonders überzeugend hält. Keine einzige hält einer näheren Betrachtung stand. Die Wahrscheinlichkeit, dass zu dieser „Leistung“ das Eingreifen eines Gottes notwendig ist, dürfte bei null liegen.

Gitts prophetisch-mathematischer Gottesbeweis für die Korrektheit des Christentum ist gescheitert.“

Zum Weiterlesen:

9 Kommentare

  1. „Erfüllte Prophezeiungen“ – ambivalente (polysemantische) Aussagen, unscharfe Bedeutungen, Wahrscheinlichkeiten und das „Gesetz der großen Zahl“ machen es möglich. „Selbsterfüllende Prophezeiungen“ hingegen; aber das ist eine andere Geschichte.

  2. Oh Mann, der Gitt ist schon eine Hardcorenummer. Ein Bible-thumper allererster Güte.

  3. Selbst wenn irgendetwas davon wahr wäre (prophezeites Ereignis traf genau wie prophezeit ein), sind Prophezeiungen, die man erst im nachhinein als solche erkennt, völlig wertlos.
    Wenn jemand VOR einem Ereignis dieses – aus welchem Märchenbuch auch immer – vorhersagen würde, das wäre ein Gewinn. Dann könnte man sich drauf einrichten.

  4. @DoKo
    Genau darauf arbeitet doch die Wahrsagerwelt hin: Katastrophe dit – Weltuntergang dat. In der Hoffnung, daß irgendeine Prophezeiung sich doch endlich mal als zutreffend erweisen sollte. Und dann? „Beweis!!!“

  5. Leider weis ich nicht mehr, wo ich das gefunden habe, aber zum Thema religiöse Fundamentalisten erinnere ich mich immer wieder an ein englischsprachiges fun-pic aus dem Internet, auf dem sich ein Rabbiner, ein Pfarrer und ein Imam nach ihrem Tod darüber streiten, wer denn nun recht hat mit seinem Gottesbild. Schnitt. Bild 2 von 2. Alle drei stehen vor den antiken ägyptischen Göttern Amun-Ra, Seth, Horus und co und alle drei Monotheisten meinen ganz entgeistert, „Oh crap!“, nachdem Amun-Ra schon so verdächtig ärgerlich auf die drei blickt.
    Will sagen, mich ärgert diese fundamentalistische Intoleranz aller religiösen Hardliner mit ihrem Allgemeingültigkeitsanspruch.

    Am Schluss halt ich’s am liebsten mit der seriösen, evidenzbasierten und peer-reviewten Wissenschaft. Die orientiert sich an beweiskräftigen Fakten und gibt ein sehr gutes Bild davon, wie die Welt ist.

    Und, was mich an Prophezeiungen allgemein (sehr höflich, diplomatenmäßig ausgedrückt) „irritiert“ ist, dass Prophezeiungen zumeist etwas Zerstörerisches vorhersagen, nie, na-ja, fast nie (und wenn, daneben) die nächsten Fußballergebnisse, oder wie die Lottozahlen nächstes Wochenende sind. Das währ doch was richtig praktisches.

  6. Danke schön für’s Verlinken!

  7. Auf den Prophetenberichten forsche ich selber rum und habe dabei festgestellt, dass Mose selber Auskunft darüber gibt, warum es in der Bibel nur erfüllte Prophezeiungen gibt.

    5. Mose 18, 20ff

    „Doch der Prophet, der sich anmaßt, etwas in meinem Namen zu verkünden, das ich ihm nicht aufgetragen habe, oder der im Namen anderer Götter spricht, dieser Prophet muss sterben. Wenn du aber denkst: ‚Woran soll ich erkennen, welches Wort nicht von Jahwe kommt?‘ Wenn der Prophet etwas im Namen Jahwes sagt, das sich nicht erfüllt und nicht eintrifft, dann hat Jahwe nicht durch ihn gesprochen. Der Prophet hat es sich angemaßt. Du brauchst dich vor ihm nicht zu fürchten.“

    Was bedeutet das? Erst, wenn das prophezeite Ereignis eingetroffen ist oder nicht, kann man feststellen, ob die Prophezeiung von Gott kam oder ob der Prophet sich das nur ausgedacht hat.

    Trifft die Prophezeiung nicht ein, war sie nicht von Gott und der Prophet muss sterben. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der Prophet Elias um 800 v.Chr. herum sich bitter beklagt, dass er der letzte verbliebene Prophet sei und auch er unter Verfolgung leiden würde. Na ja, wenn die Israeliten alle umgebracht haben, die falsch prophezeit haben, können nicht viele Propheten übrigbleiben.

    Tritt die Prophezeiung jedoch ein, kam sie laut Mose von Gott und da in die Bibel nur „Gottesworte“ aber keine falschen Worte aufgenommen wurden, konnten nach dieser Technik am Ende tatsächlich nur eingetroffene Prophezeiungen in die Bibel kommen. Dies erklärt auch den Umstand, warum bei sehr vielen Prophezeiungen nachgewiesen werden kann, dass sie erst in die Bibel aufgenommen wurden, nachdem die Ereignisse tatsächlich eingetroffen waren.
    Diese Technik der Beurteilung erklärt ebenfalls, warum sich diverse Prophezeiungen nur auf längst vergangene Ereignisse beziehen können und nicht etwa auf die heutige Zeit.

  8. @Hamburger:

    << Diese Technik der Beurteilung erklärt ebenfalls, warum sich diverse Prophezeiungen nur auf längst vergangene Ereignisse beziehen können und nicht etwa auf die heutige Zeit. << Äh - nein. Diese Technik nennt man "Nachher-sage" und "selbstimmunisierende Behauptung". Genau damit rechtfertigen "Wahrsager" und "Propheten" seit jeher ihre zahllosen Fehlschläge. Traurig, dass es tatsächlich noch Leute gibt, die ihnen das abkaufen.

  9. Analog hierzu haben wir auch noch das regelmäßig und in Wellen die Runde machende Gerücht demontiert, dass „die da oben“ das Bargeld verbieten wollten. Als Beweis für diesen unmittelbar bevorstehenden Akt der Unterdrückung wird eine Prophezeiung aus der Offenbarung des Johannes, Kapitel 13 zitiert, die das Bargeldverbot präzise vorher sagen soll.

    https://manglaubtesnicht.wordpress.com/2017/03/27/die-bargeldverbot-prophezeiung/

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