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Die unvermeidlichen Verschwörungstheorien: „Es gab gar keine Toten in Berlin“

| 7 Kommentare

Bild berichtet heute über eine Berliner Studentin, die bei dem Weihnachtsmarkt-Attentat ihre Eltern verlor.

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Wie kann das sein – wo es doch angeblich gar keine Toten gegeben hat?

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Diesen und anderen Verschwörungs-Spinnereien widmet sich Mimikama/ZDDK in einem aktuellen Beitrag:

Das scheint viele Menschen zu stören: Es gibt keine „Todesliste“. Das geht ja mal gar nicht, wie soll man denn neben all dem Gräuel auch noch trauern, wenn man nicht mal weiß, wer die Toten sind?

Tatsächlich wurden am 23.12.2016 alle Toten identifiziert, es wurde aber keine offizielle Liste der Verstorbenen veröffentlicht.

Und genau das stört aber auch viele Menschen, da die Toten für uns „abstrakt“ bleiben, sie haben kein Gesicht, sondern sind nur eine Zahl in einer Statistik. Eine deutschlandweite Trauer ist somit für Menschen kaum möglich. Wir trauern mit einem Bild vor uns, nicht mit einer Zahl. Genau dieser Umstand wurde auch in einem Artikel der „Welt“ ausführlich kritisiert.

Aber nur, weil die Namen und Gesichter der Toten nicht veröffentlicht wurden, heißt dies noch lange nicht, dass sie nicht existieren.“

Zum Weiterlesen:

  • Der Anschag in Berlin: Wirre „False Flag“-Behauptungen, ZDDK am 15. Januar 2017
  • Terroropfer drohen Berlin Klagen an, tagesspiegel am 13. Januar 2017
  • Sind die Deutschen unfähig zu trauern? FAZ am 12. Januar 2017

7 Kommentare

  1. Sogar die Chemtrailqueen beteiligt sich an diesem Schwachsinn:

    https://www.facebook.com/groups/nothing.but.the.truth1/permalink/797860380353296/

  2. mal einige persönliche feststellungen.
    was zum teufel geht es fremde und auch die blutgierige bildzeitung und andere an, wie die opfer hießen und wieviel angehörige bekommen haben.
    wer opfer solchen terrors geworden ist, hat ein „recht“ auf diskretion und zu dieser diskretion gehört , weder namen noch bilder in so zweifelhaften medien wie bild breitzuteten.
    wer ein bild in der bild braucht um trauer und mitgefühl für die opfer und ihre angehörigen zu haben ist krank.
    auch daß bild aus dem terror eine serie macht, nicht für die opfer sondern aus sensationsjournalismus ist pervers.
    so wie gauk, merkel ua reagiert haben zeigt , daß es noch menschen mit ernsaten empfindungen in d gibt.

  3. @ diabetiker:

    Eine Serie mach die BLÖD nur aus dem Schicksal der Studentin – in Teil 1 ging es darum, wie sie nach dem Attentat stundenlang von der Polizei verhört und ihre Wohnung durchsucht wurde.

    Nebenbei: mit ein wenig Gross/Kleinschreibung und etwas mehr Interpunktion wäre Dein Kommentar viel besser zu lesen.

  4. @ diabetiker

    Bin voll Ihrer Meinung!

  5. Also ich habe die Bild nicht gelesen (u.a. eben weil ich diesem blutrünstigen Schmierblatt keine Klicks gönne) aber IMHO sind es zwei verchiedene Themen ob man

    – einfach „nur“ Sensationsjournalismus betreibt

    oder

    – verschwörerisch, volksverhetzend usd die Opfer komplett leugnet

  6. @alle:

    Wir haben schon verstanden, dass in diesem Fall *nicht* die Bild-Zeitung Verschwörungstheorien verbreitet, sondern im Gegenteil zumindest einem der Opfer ein Gesicht gibt, was vorher komplett unterblieb und was auch stark kritisiert wird bzw. die Verschwörungstheorien erst (mit) ausgelöst hat?

    Siehe „Zum Weiterlesen“ und meinen Kommentar-Link.

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