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Homöopathie auf den Prüfstand: Offener Brief des INH an Gesundheitsminister Gröhe

| 38 Kommentare

Das Informationsnetzwerk Homöopathie (INH) hat einen Offenen Brief an Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) geschrieben:

inhh

Gefordert wird eine Beurteilung der Homöopathie nach wissenschaftlichen Kriterien sowie ein Gutachten zur Aussagekraft des „Forschungsberichts“ der Wissenschaftliche Gesellschaft für Homöopathie (WissHom):

Diese Publikation hält das Informationsnetzwerk Homöopathie (INH) für nichts ande­res als einen weiteren Versuch der Ablenkung von der internationalen Forschungs­lage zur Homöopathie.

Allenfalls dazu geeignet, Patienten glauben zu machen, die aberwitzigen Ansprüche der Homöopathie seien wissenschaftlich erwiesen […]

Gleichwohl sollten der Zentralverein homöopathischer Ärzte und die Wis­senschaftliche Gesellschaft für Homöopathie beim Wort genommen und von neutraler Seite überprüft werden, ob die Bewertungen der Studienlage im For­schungsbericht der WissHom nachvollziehbar sind […]

Es ist höchste Zeit, dass die Politik sich den Vertretern unseriöser Heilsversprechen offensiv entgegenstellt.“

DAZ.online hat die Forderung bereits in ihrer Berichterstattung aufgegriffen.

Zum Weiterlesen:

  • Offener Brief an Gesundheitsminister Gröhe zur Homöopathie, Informationsnetzwerk Homöopathie
  • Gröhe soll Evidenz für Homöopathie klären, DAZ.online am 6. September 2016
  • Debatte über Streichung der Homöopathie aus den Leistungskatalogen, Telepolis am 1. September 2016
  • Auch Kassenärzte wollen Erstattung von Globuli kippen, GWUP-Blog am 30. August 2016
  • Homöopathie: Pfuschfans jammern über die jüngste Kritik an der freien Ballaballawahl, GWUP-Blog am 30. August 2016
  • Kritik an Heilpraktikern und Homöopathie zieht Kreise, GWUP-Blog am 27. August 2016
  • Statistisch signifikant – wissenschaftlich belanglos, na klar am 29. August 2016
  • „Ergebniswäsche“: Detailanalyse des Forschungsreaders Homöopathie der WissHom, GWUP-Blog am 19. Juni 2016
  • 60 Seiten Papierverschwendung: Der „Reader“ der Homöopathen zum aktuellen Forschungsstand, GWUP-Blog am 29. Mai 2016
  • Sind die Behauptungen der Homöopathen wissenschaftlich unredlich? GWUP-Blog am 7. Juli 2016
  • „Studien-Daten“ und die Realitätsverweigerung der Homöopathen vom DZVhÄ, GWUP-Blog am 18. Oktober 2015
  • Könnten die Homöopathen so freundlich sein, diese Fragen zu beantworten? GWUP-Blog am 28. Juli 2016
  • Homöopathie in der FAZ: Wie war das mit der wissenschaftlichen Redlichkeit? GWUP-Blog am 6. August 2016

38 Kommentare

  1. Na…. dann hoffe ich auch, dass mit Herrn Gröhe auch der richtige Ansprechpartner gefunden wurde. Also wer an dem Quirinus-Gymnasium in Neuss sein Abitur gemacht hat, erwarte ich so einiges. Laut Wikipedia ist das eine Schule mit einem “ humanistischem Profil“ ;)

  2. Vielleicht wären die Krankenversicherungen nicht mehr so freigiebig, wenn anstatt nur ein paar Durchgeknallter plötzlich alle Versicherten zum Homöopathen rennen würden? Könnte sicher der kürzeste Weg zum Prüfstand sein, anstatt sich auf die Politik zu verlassen.

  3. Eine Partei soll sich gegen die die sanfte, empathische und ganzheitliche Medizin aussprechen? Wie soll das denn gehen? Wieviel Wählerstimmen mag das kosten? Karl Lauterbach hat sich schließlich nicht umsonst einen Homöopathie-Maulkorb eingehandelt. 7000 Ärzte können sich nicht irren, wenn sie für zwei Homöopathie-Kassen(!)Patienten/Tag 160.000.- Euro/Jahr einnehmen.

    Wer (behauptet, dass er) heilt, kassiert.

  4. @Dr. Hans-Werner Bertelsen

    Ich weiß, Sie hatten das schon einmal vorgerechnet, die Sache mit den 160.000 Euro im Jahr. Hatte den Text nur überflogen, finde ihn nun nicht wieder.

    80.000 Euro je Patient, das erscheint mir Wahnsinn zu sein. Es gibt nicht soooo viele, die das oder mehr als Jahresgehalt bekommen.

    Ist die Zahl wirklich schlüssig?

  5. Den Versuch ist es allemal wert. Wer nichts gesagt hat, kann sich schwerlich darüber beklagen, dass ihm kein Gehör geschenkt wurde.

  6. @ Ich: Nein, nicht 80.000 pro Patient. Sondern: Wer jeden Tag zwei Homöopathiepatienten in der Praxis betreut, nimmt damit insgesamt 160.000 pro Jahr ein.

    Das werden aber kaum das ganze Jahr lang dieselben beiden Patienten sein. Zwei Patienten, die ein Jahr lang jeden Tag kommen, wird sicher auch der geduldigste Homöopath irgendwann wegschicken, und auch die Kasse könnte irgendwann mal hellhörig werden.

    Wenn der typische Patient im Schnitt fünfmal pro Erkrankung kommt und zweimal im Jahr homöopathisch erkrankt, gäbe das 10 Besuche pro Patient. Bei 250 Praxistagen im Jahr müssten sich 50 verschiedene Patienten in der Praxis homöopathisch betreuen lassen, um die genannte Auslastung von zwei pro Tag zu erreichen.

  7. @gnaddrig: Danke :-)

  8. @ gnaddrig:

    Um mit 50 Patienten auf 160k Euro pro Jahr zu kommen, muss der Arzt aber mit jedem dieser Patienten mehr als 3’000 Euro pro Jahr einnehmen.

    Wenn die Kassen nun aber nur – wie kolportiert – ca. 100-120 Mio Euro pro Jahr in Deutschland für Homöopathie ausgeben, macht das einen Schnitt pro Bundesbürger von ca. 1.20-1.50 Euro. Da kann doch etwas nicht stimmen.

    Entweder kommen auf einen HP-Patienten mehr als 2’000 Patienten, die keine Homöopathika nehmen, oder die 100-120 Mio, die die Kassen für HP ausgeben, sind nur ein Bruchteil des Gesamtumsatzes, der in Deutschland mit HP gemacht wird.

  9. @ Noch’n Flo: Keine Ahnung. Ich habe nur die kolportierten 160.000 bei zwei Homöopathiepatienten pro Tag verrechnet. Woher die Zahlen kommen und ob sie stimmen, weiß ich natürlich nicht. Mir ging es aber auch eher darum, dass nicht zwei Personen die 160.000 einspielen, sondern dass da mehr Homöoapathiepatienten im Spiel sein müssen.

    Vielleicht sind die genannten Einnahmen um ein oder zwei Größenordnungen zu hoch angesetzt?

  10. Wir sind der Dschihad!!1!!

    „Einen Art regelrechten Dschihad gegen die Homöopathie führt das kürzlich gegründete ‚Netzwerk Homöopathie‘, das der Therapieform einerseits völlige Wirkungslosigkeit unterstellt, auf der anderen Seite aber über deren Gefahren warnen möchte, was zunächst wenigstens verwundern sollte. Das Argument, eine wirksame Maßnahme werde dadurch verhindert, ist ein Zirkelschluss der eigenen Ideologie und würde Patienten in ihrer Therapiefreiheit beschneiden. Viele der Akteure sind dabei Angehörige einer sich „Skeptiker“ nennenden Gesellschaft namens GWUP. Sicherlich gibt es keinen Lebensbereich, dem man sich nicht auch mit wissenschaftlicher Betrachtung nähern kann. Im Umkehrschluss jedoch etwas als nicht vorhanden zu erklären, über das es keine oder nicht ausreichende Studien gibt, erinnert unweigerlich an eine frühkindliche Betrachtungsweise von Dingen, die nicht erfasst werden können. Ein Aussteiger aus dieser Gesellschaft berichtet, dass viele der Mitglieder mit ihrem Verhalten ihren selbst auferlegten Grundsätzen nicht gerecht werden, Diskussion mit denjenigen, die so vehement kritisiert werden, würden beispielsweise lieber vermieden, sofern sie nicht anonym im Internet stattfinden“

    http://www.good-doc.com/de/news/vom-aussichtslosen-kampf-gegen-die-alternativmedizin/9/

  11. @ Dr. Bertelsen:

    Könnten Sie uns das freundlicherweise nochmal en detail vorrechnen?
    Firma dankt!

  12. Nebenbei: wenn ein HP-Arzt mit der Betreuung von nur 2 Kügelchen-Patienten pro Tag (was für einen überzeugten Homöopathen lächerlich wenig sein dürfte) schon 160’000 Euro pro Jahr verdient, macht das bei 7’000 HP-Ärzten in Deutschland schon Kosten von 1.12 Mrd Euro. Also etwa 10x so viel, wie von den Krankenkassen offiziell als Ausgaben für HP eingeräumt.

  13. @Natalie Grams:

    Üblicherweise hapert es mal wieder schwer mit der Logik:

    << Man kann es gar nicht deutlich genug sagen: Wir sehen uns einem offenbar von langer Hand geplanten und hinterrücks durchgeführten, allmählichen Umbau unseres Medizin-Systems gegenüber. Das passiert nicht ohne Grund. [...] Gleichsam ein letztes Aufbäumen als Zeichen dafür, dass das System längst aufgrund seiner ideologischen Grundfehler in sich zusammenfällt. << Ja was denn nun? Wird das System vorsorglich - zum Beispiel aus Kostengründen - allmählich umgebaut oder bricht es wegen "ideologischer Grundfehler" (was ist das eigentlich?) zusammen? Wenn diese Honks sich nur mal entscheiden könnten.

  14. Dschihad? Ernsthaft?

    Dschihad bedeutet doch wohl „heiliger Krieg“. Also fühlen sich die „Anhänger“ der Homöopathie von INH und GWUP – und mittlerweile vielen anderen Kritikern – terrorisiert? Was folgt daraus? „Krieg gegen den Terror der Skeptiker“?

    Ich finde diese Wortwahl beschämend. Selbst wenn sie ausdrückt, dass die Homöopathie gehörig unter Rechtfertigungszwang steht. Ich kann mich nicht über diesen Teilerfolg freuen, wenn dies die Folgen sind.

    Ich hoffe, dass den Worten keine Taten folgen.

  15. Dschihad also… so so…

    Es ist mir wirklich neu, dass ich ein Gotteskrieger und ein Anwärter auf einen Paradiesaufenthalt, mit vielen homöopathisch-jungfräulichen Lustdienerinnen, sein soll. Nur mit dem Selbstmordattentaten klappt es irgendwie nicht. Ich habe schon des öfteren geübt mich mit Vacuum D30 zur Implosion zu bringen, es funktioniert aber nicht. Ich habe mit einer Globule versucht, mit 10, 100, 1000, mit einer Schüssel voll. Es will und will nicht funktionieren.

    Deswegen bitte ich euch, meine Mitdschihadisten um Hilfe. Ich bin schier verzweifelt. Außerdem will ich nicht in ein Paradies mit Jungfrauen. Ich will da eher in das Paradies mit den verdorbenen reifen Frauen. Muss ich da einen neuen Formular ausfüllen oder muss ich mir das nur fest genug wünschen ?

  16. @langsamdenker:

    Ich möchte nicht zynisch erscheinen, aber uns ist das eigentlich seit langem klar, mit welchen Leuten wir es zu tun haben und wie die drauf sind.

    Ich schalte hier ja bei weitem auch nicht alle „Kommentare“ frei …

  17. @ nihil jie: Wenn man bedenkt, dass jede verdorbene reife Frau irgendwann mal Jungfrau war, kann man nur schließen: Du hast im Paradies jede Menge Arbeit vor Dir. Genügend Fleiß und Ausdauer vorausgesetzt hast Du Dir dann irgendwann Dein persönliches Paradies erarbeitet…

  18. @gnaddrig

    Um fleißig, ausdauernd und arbeitsam zu sein brauche ich doch garantiert das Opus C60 als Mittelchen der Wahl ;)

  19. Die Typen raffen es einfach nicht.

    „Vor wenigen Jahren wandten sich Hebammen-Verbände mit verzweifelten Appellen an die Öffentlichkeit und an die Politik. Der extreme Anstieg der Prämien für ihre Berufshaftpflichtversicherungen machte es Ihnen unmöglich, weiterhin ihren Beruf auszuüben, ohne sich zwangsläufig zu verschulden.“

    zu recht:

    https://blog.psiram.com/2016/07/der-fall-rockel-loenhoff-eine-hebamme-und-die-toedliche-brauchtumspflege-teil-3-die-unterstuetzer-und-eine-schlussbetrachtung/

  20. @ nihil jie: Klar, der Homöopath Deines Vertrauens hat da sicher was Passendes :D

  21. @gnaddrig

    Aber ich habe einen Fehler gemacht. Opus C60 wäre ein Mittel gegen Fleiß und Arbeitswut. Da greift doch das Simile-Prinzip. Was ich bräuchte wäre eher Pigritia C60 ;)

  22. @ nihil jie: Siehst Du wie gefährlich Selbstmedikation ist! Da braucht man einen Fachmann, der geduldig die richtige Sorte Zucker findet, sonst steht man am Ende noch ganz neben sich und der letzte Zug ins Paradies ist schon weg!

  23. „Im Umkehrschluss jedoch etwas als nicht vorhanden zu erklären, über das es keine oder nicht ausreichende Studien gibt“

    WTF?!? >7’000 Studien sind immer noch nicht genug?

  24. @nochnFlo:

    Der Dschihad-Text ist so dummm dass es brummt!

  25. „Vom aussichtslosen Kampf gegen die Alternativmedizin“

    Ruhig, Herr Olbrecht, gaaaanz ruhig. Hier, nehmen Sie erst einmal ihre Beruhigungstabletten. Es geht schon etwas besser, oder?

    Nicht? Kein Problem. Sehen Sie dort drüben die beiden kräftigen Herren mit der hübschen Jacke? Die werden sie jetzt langsam auf ihr Zimmer geleiten.

    Sie wissen schon, das ist das weiß getünchte mit den schön gepolsterten Wänden und der hübschen Gitterverzierung vor dem Fenster.

    Einen schönen Abend noch.

  26. < < Ein Aussteiger aus dieser Gesellschaft berichtet, dass viele der Mitglieder mit ihrem Verhalten ihren selbst auferlegten Grundsätzen nicht gerecht werden, Diskussion mit denjenigen, die so vehement kritisiert werden, würden beispielsweise lieber vermieden, sofern sie nicht anonym im Internet stattfinden << Ja genau, so kann man die Realität auch verzerren. https://blog.gwup.net/2013/07/14/klartext-homoopathie-diskussion-ohne-homoopathen/

  27. @ crazyfrog:

    „Der Dschihad-Text ist so dummm dass es brummt!“

    Häng ruhig noch ein paar mehr „m“ an das „dummm“ ran, passt scho. Und es brummt nicht nur, es rummst bereits.

    @ RPGNo1:

    Beruhigungsräume (vulgo „Gummizellen“) haben im Regelfall keine Fenster, wegen der Verletzungsgefahr. Lediglich eine kleine Klappe in der Tür, durch die man in das Innere schauen kann, und deren Innenseite ebenfalls gut gepolstert ist.

    [Korinthenkackmodus aus]

  28. @ Bernd Harder:

    Ach gebt’s doch zu, die gwup ist voll von Leuten, die die Heilpraktikerprüfung nicht geschafft haben und jetzt geifernd ihr eigenes Versagen wegschreiben müssen. Deshalb prügeln die Skeptiker blindwütig auf die unaufhaltsame und einfach bessere Alternativmedizin ein.

    Aber dagegen gibt es sicher eine Sorte Kügelchen, und den Rest renkt der Osteopath gern ein…

  29. @Natalie Grams

    Daher setze ich mich seit Jahren FÜR eine Besserbewertung der Sprechenden Medizin ein. Z.B. Intensivberatung für Gesetzlich versicherte Tumorkranke. Es ist ethisch nicht vertretbar, beim derzeitigen Erkenntnisstand kranke Menschen mit Scheinmedizin zu vertrösten und ihnen eine „Erstverschlimmerung“ für teures und sauer verdientes Geld zu verkaufen.

    @noch´n Flo
    Aber gerne doch: http://www.aerztezeitung.de/medizin/fachbereiche/sonstige_fachbereiche/homoeopathie/article/434705/homoeopathie-kollegen-immer-attraktiver.html

    Schnell Screenshot machen, solange die Seite noch online ist…

  30. @ Dr. Bertelsen:

    Sorry, aber egal wie ich es hin- und herrechne, ich komme bei weitem nicht auf die behaupteten 160’000 Euro im Jahr.

    Bei im Schnitt 200 Praxis-Öffnungstagen im Jahr, gehe ich also von 400 HP-Patienten im Jahr aus. Selbst wenn – optimalerweise – alle diese 400 Patienten unterschiedliche Personen sind (so dass ich immer eine Erstanamnese verrechnen kann), komme ich auf einen max. Rechnungsbetrag pro Patient von 130 Euro.

    Multipliziert mit den oben errechneten 400 Patienten macht das 52’000 Euro pro Jahr – also gerade mal 32.5% von 160’000.

  31. @noch´n Flo

    Erstanamnese 90.-
    Folgeanamnesen (alle 6 Wochen á 30.-) 180.-
    „Repertorisation“ (alle 6 Monate á 30.-) 60.-
    „Homöopathische Analyse“ (alle 6 Monate á 30.-) 60.-

    Macht 390.- / Patient
    47 Wochen á 10 Patienten

    390.- x 470 = 183.300.-

    abzügl. verpasste Termine etc.

    macht bei 2 Patienten/d ca. 160.000.-/a für eine Kassenpraxis.

    Bei einer Privatpraxis sieht es völlig anders aus. Bei 10-15 Patienten pro Tag ist bei einem Tagesumsatz von 4000.- ein Jahresumsatz von ca. 1.000.000.- zu erwarten.

  32. @noch’n Flo
    Zur Gummizelle: Danke, ich werde diese Tatsache bei meinem nächsten satirischem Text berücksichtigen. ;)

  33. @ Dr. Bertelsen:

    Die Rechnung ist massiv fehlerhaft: sie setzt voraus, dass der einzelne Patient mehrmals im Jahr in die Praxis kommt – dann sind das aber auch mehr als 10 Pat. pro Woche. Also auch mehr als 2 pro Tag.

    Der Fehler ist auch darin erkennbar, dass in der Rechnung die unterschiedlichen Abrechnungsitervalle der Tarifpositionen miteinander vermischt werden, am Ende aber alles mit der Gesamt-Wochenzahl multipliziert wird.

    Mit Verlaub – aber bei so einer Milchmädchenrechnung rotiert Adam Riese gerade in seinem Grab.

  34. Nachtrag:

    Wenn man das obige Beispiel korrekt rechnen möchte, muss man die einzelnen Tarifpositionen durch die Anzahl der Wochen, die das Abrechnungsintervall dauert, dividieren, bevor man die dann erhaltenen Beträge addiert. Dann ist die Multiplikation mit der Gesamt-Wochenzahl auch mathematisch zulässig.

  35. Oder nochmal anders erklärt:

    Wenn man nach den ersten 6 Wochen bei einem Patienten aus der 1. Woche die Folgeanamnese abrechnen will, kann man dann keinen neuen Patienten mit Erstanamnese in die Rechnung einbeziehen.

    Tut man dies trotzdem, so hat der HP-Arzt in Woche 7-12 schon 4 HP-Patienten pro Tag, in Woche 13-18 dann 8 HP-Pat/d, in Woche 19-24 16 HP-Pat/d, in Woche 25-30 32 HP-Pat/d, in Woche 31-36 64 HP-Pat/d, in Woche 37-42 128 HP-Pat/d, in Woche 43-47 schlussendlich 256 HP-Pat/d.

    Da er lt. GOÄ jedem dieser Patienten mind. 30 Minuten einräumen muss, muss er pro Tag 128 Stunden arbeiten, um alle diese Pat. zu behandeln.

    Ohne Zeitmaschine kaum zu machen. ;)

  36. @noch ´n Flo

    Eine Konifere in Abrechnung bist du offensichtlich nicht, sonst wüsstest du, das es sich bei der Schätzung um potentielle Honorare handelt und das Homöopathen stets noch andere Positionen zusätzlich abrechnen. Zum Beispiel:
    Ä5 Untersuchung, symptombezogen
    Ä7 Untersuchung, organbezogen
    Ä8 Ganzkörperstatus
    Ä60 Konsilium
    Ä34 Erörtern einer Lebensveränderung
    …und als ganz besonders dreiste Variante: Das kinesiologische Austesten von Globuli, welches dann als „Epikutantest“ – Ä380 abgerechnet wird. Bei 20 getesteten Globuli also 20 Mal (!). Dermatologen dürften laut aufschreien.

    Auf jeden Fall wird zur Freude der Krankenkassen das Kassenbudget voll ausgeschöpft (je nach Bundesland unterschiedlich – im Schnitt 35.-/Quartal = 140.-/Jahr), sodaß bei den angenommenen 470 Patienten, die dem homöopathischen Marketing folgten, ein zusätzliches Honorar von ca. 65.000.-/Jahr generiert wird. Das schafft Umsatz und erlaubt, die Beiträge wieder zu erhöhen.

    Die angenommenen 160.000.- bei 2 Patienten/d bilden also eher die Unterkante der durch Zuckerrübenromantik entstandenen „Wertschöpfung“.

  37. @ Dr. Bertelsen:

    Moment mal, um zusätzlche Abrechnungsziffern ging es in Deiner Behauptung mit den 160’000 Euro nicht. Und die Beweisrechnung dazu bist Du immer noch schuldig. Wenn Du wirklich von 470 Patienten ausgehen willst, dürfen die dann aber auch nur 2x im Jahr kommen (sonst hast Du mehr als 2 Patienten pro Tag). Dann kannst Du aber nicht bestimmte Ziffern alle 6 Wochen veranschlagen.

    Nota bene: ich möchte mich hier gar nicht mit Dir herumstreiten. Aber Du bist nun einmal jemand, der gerne und schnell mal mit griffigen Texten und Behauptungen vorprescht – da sollte dann aber auch alles stimmig sein. Sonst kann es einem passieren, dass ein Homöopath, der sich gut in Mathe auskennt, die ganze Rechnung in der Luft zerpflückt.

    Und damit würdest Du unserer Sache einen Bärendienst erweisen.

    Ach ja, und was bitte sind „potentielle Honorare“? Sowas kennt man hier in der Schweiz nicht. Bitte mal erklären.

    „Eine Konifere in Abrechnung bist du offensichtlich nicht“

    Oh contraire, mon ami – ich bin sogar die Nordmanntanne der Abrechner. Und zu Weihnachten bekommst Du von mir meine Privatrechnung.

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