„Der Impf-Krieg“ war ein Artikel in der Juni-Ausgabe von bild der wisseschaft überschrieben.
Im Streit ums Impfen oder Nicht-Impfen kochen die Emotionen hoch. Doch was weiß man wirklich? Eine sachliche Bestandsaufnahme.“
Das sieht der Wissenschaftsrat der GWUP anders:
Stattdessen bietet der Beitrag unfundierten und falschen Behauptungen ein Forum und trägt auf diese Weise dazu bei, die Impfangst in Deutschland zu schüren.“
In einem Offenen Brief appelliert das Gremium an die bdw-Chefredaktion, künftig klar…
… zwischen wissenschaftlichen Belegen und ideologischen Scheinargumenten“
zu unterscheiden und die Recherche auf dieses Ziel hin zu intensivieren:
Insbesondere wenn es um das Leben und die Gesundheit zahlreicher Kinder geht und darum, die Verunsicherung der Eltern zu verringern statt durch wissenschaftlich unbelegte Panikmache noch zu verstärken.“
Zum Weiterlesen:
- Impfgegner: Mit solchen Leuten will man nicht mehr diskutieren, GWUP-Blog am 8. Juni 2016
- Das Problem der falschen Ausgewogenheit bei Wissenschaftsberichten, Richard Dawkins Foundation am 28. Juli 2014
- Impfen und die Verantwortung der Medien, Psiram am 24. Februar 2015
4. Juli 2016 um 22:08
Wäre schon schön, wenn sich die Redaktion von Bild der Wissenschaft dazu äußern würde. Es kann ja jedem mal ein qualitativ schlechter Beitrag durchrutschen. Aber es ist nun mal
Aufgabe der GWUP den Finger bei solchen Themen in die Winde zu legen. Ich hoffe die Redaktion nimmt das sportlch
5. Juli 2016 um 13:51
@Geimpfter: Kommt darauf an, welche Karriere man anstrebt. In der Eso-Branche wird’s vermutlich nix mehr.
6. Juli 2016 um 10:33
Ich schlage als neue Schreibweise des Namens der Zeitschrift vor: „BILD der wissenschaft“.
8. Juli 2016 um 14:45
Als ich noch recht jung war, da las ich das PM-Magazin, dann als ich etwas älter war „Bild der Wissenschaft“ und später „Spektrum der Wissenschaft“.
11. Juli 2016 um 21:52
Der Artikel war sehr interessant. Es wäre schön, wenn konkret auf die Thesen eingegangen würde. Die Impfkritik scheint zu wachsen. Liegt das tatsächlich nur an der Herdenimmunität und den (vermeintlichen?) Impferfolgen? Oder kritisiert Dr.Hirte teilweise sogar zu Recht?
11. Juli 2016 um 22:03
@sabine:
<< Die Impfkritik scheint zu wachsen. << Nein, es ist lediglich so, dass eine paar Wohlstandsverwahrloste sich über die sozialen Medien immer besser vernetzen und immer lauter plärren und mit ihrer unbelehrbaren Aggressivität ein gewisses Aufsehen erregen. Die "Argumente" der Impfgegner sind die immerselben und werden auch nicht besser oder fundierter. Sie finden hier im Blog über die Suchfunktion zahlreiche Artikel zum Thema Impfen und Impfgegner, die wesentlichen Punkte sind auch hier zusammengefasst: https://www.psiram.com/ge/index.php/Impfkritik
https://www.psiram.com/ge/index.php/Martin_Hirte
http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Bedeutung/Schutzimpfungen_20_Einwaende.html
11. Juli 2016 um 22:06
@ Ralf in Altersteilzeit:
So ändern sich die Zeiten. Als Jungspund las ich noch „Hobby“. Etwas später dann „Sterne und Weltraum“. Kann ich bis heute empfehlen.
11. Juli 2016 um 22:36
@ sabine:
„Oder kritisiert Dr.Hirte teilweise sogar zu Recht?“
Woran machst Du denn eine solch steile Behauptung fest? Und warum sind die Impferfolge für Dich nur „vermeintlich“?
Wäre sehr interessiert an ein paar mehr Hintergrundinfos von Deiner Seite.
12. Juli 2016 um 13:53
Dr. Hirte behauptet, ungeimpfte Kinder seien gesünder, da das Immunsystem durch zu frühe Impfungen überstimuliert werde. In der „Bild der Wissenschaft“ wurde in diesem Zusammenhang von einer Schräglage gesprochen.
12. Juli 2016 um 14:01
@sabine:
Da interpretiert der Herr Hirte die KiGGS-Studie aber sehr eigenwillig:
http://www.aerzteblatt.de/archiv/80866
Was da wirklich drinsteht:
– Impfpräventable Erkrankungen traten bei ausreichend gegen die jeweilige Krankheit Geimpften erwartungsgemäß deutlich seltener auf als bei Ungeimpften.
– Manche Eltern – aber auch Ärzte – befürchten, dass Geimpfte zwar gegen spezifische Infektionskrankheiten geschützt sind, ihr Immunsystem auf unspezifische Erkrankungen jedoch schwächer reagiert und geimpfte Kinder deshalb häufiger an Infekten wie Erkältungen, Bronchitis oder Magen-Darm-Infektionen erkranken als Ungeimpfte. Die KiGGS-Daten zeigen indes keine wesentlichen Unterschiede in der Anzahl durchgemachter Infekte.
– Eine weitere Befürchtung gegenüber Schutzimpfungen ist die, dass Impfungen möglicherweise die Entwicklung von Allergien begünstigen könnten. Die KiGGS-Daten ergeben keine statistisch signifikanten Unterschiede in der Prävalenz atopischer Erkrankungen bei Ungeimpften im Vergleich zu Geimpften.
– Neben atopischen Erkrankungen wurden weitere Krankheiten wie obstruktive Bronchitis, Lungen- und Mittelohrentzündung, Herzkrankheit, Anämie, Epilepsie sowie Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) zwischen Ungeimpften und Geimpften verglichen. Auch hier ergaben sich keine wesentlichen Unterschiede in den Lebenszeitprävalenzen, auch nicht in unterschiedlichen Altersgruppen oder zwischen Mädchen und Jungen.
12. Juli 2016 um 14:21
Vermeintliche Impferfolge habe ich deswegen geschrieben, weil offensichtlich im wesentlichen unser Lebensstandart zu einem Rückgang der Krankheiten geführt hat.
Es gibt sogar Impfgegner, die behaupten, Impfungen seien gänzlich unwirksam. Ich kann das leider nicht beurteilen. Bin interessierte Laiin. – Manche Impfungen sollen auch kontraproduktiv sein, da es zu einer Erregerverschiebung kommt? Bestimmte Krankheiten wie Masern hätten sich durch die Impfung in komplikationsgefährdete Risikogruppen verschoben, da Erwachsene nach 1970 geboren, keine Immunität hätten? –
Interessant sind auch die Ausführungen von Dr. Hartmann zu „Hexavac“ und der Dunkelziffer von Impfnebenwirkungen in den Buch „Impfen – bis der Arzt kommt“. – „Ärzte, (die) für individuelle Impfentscheidungen“ sind, werden also nicht mehr?
12. Juli 2016 um 14:28
@sabine:
<< Vermeintliche Impferfolge habe ich deswegen geschrieben, weil offensichtlich im wesentlichen unser Lebensstandart zu einem Rückgang der Krankheiten geführt hat. << Wie erklären Sie sich dann die Masern-Ausbrüche in Waldorf-Schulen, deren Schüler sicher nicht zu einer gesundheitlich verwahrlosten Bevölkerungsschicht mit geringem Lebensstandard gehören? << Außer Frage steht: Wohlstand und Hygiene tragen wesentlich zur Vermeidung von Infektionskrankheiten bei. Beispielsweise sind die Versorgung mit sauberem Trinkwasser und die Etablierung einer guten Händehygiene unerlässlich für die Prävention von Hepatitis A, Typhus oder Cholera. Viele Infektionen sind bereits vor Einführung der Impfungen z.B. durch verbesserte hygienische Bedingungen oder eine bessere Ernährung zurückgegangen. Es ist jedoch nicht zu erwarten, dass verbesserte hygienische Bedingungen zu einer so deutlichen Senkung des Auftretens von Infektionen führen wie Impfungen. So werden manche Erreger wie die Masern-, Hepatitis-B-, Polioviren ausschließlich im menschlichen Organismus beherbergt und von Mensch zu Mensch weitergegeben, etwa durch sexuelle Kontakte oder durch Anhusten. Es ist zwar richtig, dass beispielsweise Masernerkrankungen bei unterernährten Kindern oft besonders schwer verlaufen. Eine Erkrankung entwickelt aber fast jeder, der ungeschützt ist und das Masernvirus aufnimmt. Je mehr Menschen in der Umgebung vor Masern geschützt sind, desto stärker sinkt die Wahrscheinlichkeit, mit dem Virus in Berührung zu kommen – weil Infektionsketten unterbrochen werden („Herdenschutz“). << http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Bedeutung/Schutzimpfungen_20_Einwaende.html
12. Juli 2016 um 14:42
Stimme im Wesentlichen zu. Können Fledermäuse ein Reservoir für den Masernvirus sein oder ist das tatsächlich ein ganz anderer Virus? – Vermutlich waren die meisten Schüler der Schule nicht geimpft.
12. Juli 2016 um 14:48
@sabine:
Ja, Fledermäuse sind Träger von Paramyxoviren, eine große Virusfamilie, deren Mitglieder beim Menschen Masern, Mumps, Lungenentzündungen und Erkältungskrankheiten verursachen können.
Aber was hat das mit der Waldorfschule zu tun?
12. Juli 2016 um 15:15
Bernd Hader, Sie schrieben, nur der Mensch könne Masern übertragen. – Dr. Hirte behauptet, man müsse nun endlos Masern impfen und wieder auffrischen. Man hinge sozusagen am „Tropf der Pharmaindustrie“. – Ich kann den Stellenwert und das Risikopotential von Impfempfehlungen nicht einschätzen. – Tatsächlich stellen immer mehr Eltern die Empfehlungen der Stiko in Frage und folgen impfkritischen Ärzten. Sogar der Deutsche Hebammenverband? – Ein weiteres Problem ist der derzeitige Impfstoffengpass… .
12. Juli 2016 um 17:43
@sabine:
<< Bernd Hader, Sie schrieben, nur der Mensch könne Masern übertragen. << Wo genau habe ich das geschrieben und was hat die Frage nach Menschen oder Fledermäusen konkret mit dem zu tun, die Sie darauffolgend aufwerfen? Sie treffen eine Reihe von Feststellungen, die anscheinend irgendwo (und überwiegend falsch) kolportiert werden, aber was genau möchten Sie damit zum Ausruck bringen? << Ein weiteres Problem ist der derzeitige Impfstoffengpass… . << Für wen oder was genau ist das ein Problem, in welchem Zusammenhang? << Sogar der Deutsche Hebammenverband? << Ist das eine Frage oder eine Feststellung? Wo genau haben Sie das her, wo steht das? << Tatsächlich stellen immer mehr Eltern die Empfehlungen der Stiko in Frage << Ebenso: Wo genau haben Sie das her, was ist die Quelle für diese Behauptung? "Immer mehr" ist eine sehr beliebte Floskel, die man immer dann verwendet, wenn man etwas "gefühlsmäßig" meint, aber keine Fakten oder Zahlen dazu hat. Wenn Sie diese Dinge gerne sachkundig diskutieren möchten, kann ich Ihnen z.B. die Facebook-Gruppe "Für Impfen" empfehlen.
12. Juli 2016 um 18:43
Das Totschlagsargument „dient der Pharmaindustrie“ geht mir zwischenzeitlich so auf die Nerven, dass ich jeden Post, der dieses Argument verwendet, von vornherein als unglaubwürdig betrachte.
Da ich (leider) privatversichert bin, erhalte ich die Rechnungen über Impfungen von meiner Hausärztin. Selbst die teuerste Impfung, die ich erhielt (FSME) kostete mich lediglich knapp über € 30,00, die 10-jährige Wiederholungsimpfung gegen Tetanus, Diphterie und Keuchhusten sind mit ca. € 15,00 abgegolten, ähnlich wie die jährliche Grippeschutzimpfung.
Also der Riesengewinn für Ärzte und Pharmaindustrie sieht wohl anders aus.
Da sind die Globuli der altruistischen Alternativbehandlung (ich spare mir hier das Wort „medizin“), die für die Anfangssymptome einer Masernerkrankung verwendet werden, schon wesentlich teurer. Und anschließend, wenn endlich erkannt wird, dass die Globuli doch nicht der Renner sind, verdient die Pharmaindustrie dann wirklich richtig viel Geld.
Übrigens, Herr Dr. Hirte betreibt eine Privatpraxis, ich gehe daher davon aus, dass er eine ganz besondere Klientel bedient (gutverdienend, zwar gute Bildung, aber eben nicht naturwissenschaftlich geprägt, eventuell auch mit leicht esoterischem Einschlag und natürlich mit erheblichem Misstrauen gegenüber Pharmazie, Chemie, Physik usw. erfüllt). Da kommt Impfkritik gegen die Pharmaindustrie natürlich besonders gut an.
Meine Hausärztin erzählte mir, dass sie in ihrem klinischen Praktikum die fatalen Spätfolgen von Masernerkrankungen mitbekommen hatte, und deshalb froh sei, über die Möglichkeit gegen solche Erkrankungen impfen zu können.
12. Juli 2016 um 18:59
Bernd Hader – möglicherweise habe ich sie falsch verstanden, aber haben sie nicht oben geschrieben, der „Masernerreger“ sei ausschließlich im menschlichen Organismus beherbergt“? – Der Impfstoffengpass betrifft mittlerweile fast alle Eltern. Teilweise verzichten Eltern komplett aufs Impfen, da es immer weniger Alternativen zur 6fach KombiImpfung gibt. – Die Zahl impfkritischer Personen bei Facebook nimmt meiner Einschätzung nach zu. Auch impfkritische Literatur verkauft sich, glaube ich, zunehmend. – Natürlich kann ich mich irren. – Die von ihnen genannte Gruppe kenne ich. Danke für die Empfehlung. – Ich persönlich hoffe, dass wir nicht mehr von einem „Impf-Krieg“ sprechen müssen, denn den gibt es genug auf der Welt. – Was die Diskussion betrifft, da gebe ich Ihnen Recht, viele Aussagen bezüglich des Impfens sind falsch bzw. ein Gerücht. Leider sind die Fronten zwischen den Positionen oftmals stark verhärtet, dass eine sachliche Diskussion kaum möglich ist. Danke.
12. Juli 2016 um 19:11
Der „Deutsche Hebammenverband“ wirbt für Dr.Hirtes Impfempfehlung. Deswegen schrieb ich „sogar“. Ist das nicht verunsichernd für Mütter, wenn Hebammen Impfempfehlungen in Frage stellen? …auch deswegen zunehmende Impfkritik?
12. Juli 2016 um 19:14
@sabine:
<< Ist das nicht verunsichernd für Mütter, wenn Hebammen Impfempfehlungen in Frage stellen? << Das ist sicherlich verunsichernd, nur sind Hebammen eben auch alles andere als medizinisch-wissenschaftliche Kapazitäten. Hebammen haben eine starke Affinität zu Pseudomedizin und esoterischem Nonsens jedweder Art: http://scienceblogs.de/bloodnacid/2013/03/15/gastbeitrag-heise-luft-fur-hebammen-das-training-im-esoterischen-denken-beginnt-schon-vor-der-geburt/
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/alternativmedizin-die-globulisierung-des-kreisssaals-1.1197133
12. Juli 2016 um 19:20
@sabine:
< < Bernd Hader – möglicherweise habe ich sie falsch verstanden, aber haben sie nicht oben geschrieben, der “Masernerreger” sei ausschließlich im menschlichen Organismus beherbergt”? << Wie gesagt, ich verstehe nicht ganz den Zusammenhang, worauf Ihre Frage zielt? Meinen Sie damit, dass es ohnehin unmöglich wäre, die Masern auszurotten (mithin also das Argument der Herdenimmunität entfallen würde), wenn das mit den Fledermäusen stimmen würde? Es ist richtig, dass Impfgegner so argumentieren. Dem liegt allerdings ein großes Missverständnis bzw. eine bewusst falsche Interpretation zugrunde. Den tatsächlichen Sachverhalt (und auch die Antworten zu fast allen Ihren übrigen Fragen) finden Sie hier: http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/masern-impfung-aussagen-der-impf-skeptiker-im-faktencheck-a-1021405.html
<< Forscher um den Virologen Christian Drosten von der Universität Bonn haben ein mit dem Masern-Erreger nah verwandtes Virus in Fledermäusen entdeckt, nicht das Masernvirus selbst. Drosten schreibt in einer E-Mail an SPIEGEL ONLINE: "Meine Interpretation ist durchaus, dass bisher unbekannte Tier-Viren die Erfolgsaussichten von 'menschlichen' Eradikationsprogrammen infrage stellen können." Bislang gibt es dafür allerdings nur Hinweise. Auch würde das laut Drosten die Impfung nicht infrage stellen. "Wir impfen nur in zweiter Linie wegen der Eradikationsaussicht. In erster Linie geht es um den Schutz der Bevölkerung vor Infektionen - ganz egal ob in zehn oder hundert Jahren eine Eradikation gelingt." Influenza werde man zum Beispiel nie ausrotten können, trotzdem sei das eine der wichtigsten Impfungen. "Die neuen Erkenntnisse über Erreger in Tieren bedeuten im Gegenteil, dass man nicht irgendwann leichtfertig aufhören sollte, zu impfen, weil man glaubt, der Erreger sei nun eradiziert." Drosten: "Ganz klar werden meine Forschungsergebnisse von Impfgegnern missbraucht, um deren ganz und gar verdrehte Argumentation zu unterstützen. <<
12. Juli 2016 um 19:20
@Sabine:
Masern werden nur von Mensch zu Mensch übertragen. Ein Virusreservoir im Tierreich oder sonstwo ist nicht bekannt. Impfgegner behaupten immer wieder Falsches.
Prof. Drosten (Uni Bonn 2012) fand bei Fledermäusen über 60 neue bis dato unbekannte Paromyxoviren. Der Masernvirus ist auch ein Virus aus der Familie der Paromyxoviren, wurde aber NICHT in Fledermäusen gefunden. Es existiert dazu eine Formulierung von Drosten, die von Impfgegnern bewusst verdreht wird:
„Forscher um Drosten fanden heraus, dass Fledermäuse auch ein Reservoir vielfältiger Paramyxoviren sind, die beim Menschen Krankheiten wie Masern, Mumps und Lungenentzündung verursachen.“
http://www.welt.de/gesundheit/article125339640/Fledermaeuse-sind-vielfaeltiges-Virenreservoir.html
Also: Drosten et al. fanden einen Haufen neuer Paromyxoviren, aber eben NICHT den Masernvirus. Er wollte sagen: Viren der Paromyxofamilie können Krankheiten wie z.B. Masern oder Mumps verursachen.
Drosten hat diese Formulierung später bedauert, da er merkte, dass er falsch verstanden wird.
Drosten: „Ganz klar werden meine Forschungsergebnisse von Impfgegnern missbraucht, um deren ganz und gar verdrehte Argumentation zu unterstützen.“ http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/masern-impfung-aussagen-der-impf-skeptiker-im-faktencheck-a-1021405.html
Die Impfgegner behaupten das aber weiter ungeniert. Z.B.:
„Das Aus für die Ausrottung – Fledermäuse Erregerreservoir für Mumps und Masern“. Das ist NICHT richtig!
Masern können wie die Pocken und Polio eliminiert werden. Definitiv. Die WHO hat das als Ziel ausgelobt und wird in ein paar Jahren wohl soweit sein, Polio in diesem Jahrzehnt, Masern halt erst das nächte Jahrzehnt.
Wenn wirklich Masernviren in Fledermäusen gefunden worden wären, könnte man das nämlich komplett vergessen. Ist aber nicht so: Noch NIE wurde das Masernvirus in einer Fledermaus oder einem anderen Tier oder sonstwo in einem Organismus gefunden.
Definitiv. Das wäre eine Sensation bzw. Katastrophe globalen Ausmaßes (für die Eradikationsziele) und hätte sich doch wohl bis zum RKI und zur WHO rumgesprochen.
12. Juli 2016 um 19:22
@H.K.:
Vielen Dank für die präzise Ergänzung.
12. Juli 2016 um 20:33
Bernd Hader – es wäre interessant zu hören, wie der Hebammenverband selbst seine Skepsis zu den Impfempfehlungen begründet. Haben Sie das auch recherchiert?
12. Juli 2016 um 20:37
@sabine:
Das können Sie gerne nachlesen, hier die Links:
https://ratgebernewsblog2.wordpress.com/2015/02/26/impfverweigerer-die-politik-ist-schuld-stoppt-wenigstens-das-treiben-der-freien-hebammen/
Ich bin mir aber fast sicher, dass Sie das alles bereits wissen, denn das sind im Kern die „Argumente“ aller Impfgegner, auf die die Hebammen sich ja ausdrücklich berufen („HomöopathInnen, AnthroposophInnen“).
Eine eigene, selbst erarbeitete Position dazu hat der Hebammen-Verband offenbar nicht.
12. Juli 2016 um 20:43
H. K. – Vielen Dank für die vielen ausführlichen Informationen. Bernd Hader – Ihnen danke ich natürlich auch.