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Hi-Fi-Esoterik

| 10 Kommentare

Hi-Fi-Tuning war schon mal Titelthema im Skeptiker (3/2010).

Auch die Blogrebellen haben jetzt bei N24 einen ausführlichen Beitrag dazu veröffentlicht:

hifi

Ein Auszug:

Möchte man richtig heftiges Hifi-Voodoo erleben, muss man die vergleichsweise seriöse Welt der Geräte verlassen und sich dem Markt für angeblich klangverbesserndes Zubehör widmen. Dort findet man die richtig krassen Hämmer. Herrschaften, treten Sie ein in die bunte Welt der Klangesoterik.

Digitale Speicherung und Übertragung von Signalen ist ein eher unintuitives Thema, das von vielen Menschen nicht wirklich verstanden wird, deswegen treiben sich dort auch die schlimmsten Quacksalber herum und versuchen, ihr Schlangenöl an den Mann respektive die Frau zu bringen.“

Zum Weiterlesen:

10 Kommentare

  1. da sage ich doch glatt Danke und mache einen *knicks* fürs Teilen.

  2. Toller Artikel!

    Habe meine Eindrücke, gewonnen als früher Hifi-Freak, mehrfach bestätigt gesehen.

    Ich hatte, in jungen Jahren, richtig viel Geld in analoge Phono-Technik gesteckt, bei mir waren über die Jahre hinweg Geräte fast jeden renommierten Herstellers zu finden: Thorens, MacIntosh, Accuphase, Nakamichi, Studer Revox, Marantz, Quadral, Bower & Wilkins, Dynavector…
    Mal war es so richtig gut und man hatte das Gefühl: „Jetzt passt´s!“, und dann wieder: „Och nee, das hört sich jetzt aber richtig bescheiden an!“.

    Ich habe, gestehe ich gerne ein, doch ´ne ganze Zeit gebraucht, bis ich festgestellt habe, dass jede weitere Mark, die in noch besser analysierende Technik investiert wurde, nur eins brachte, nämlich die Einsicht, dass das eigentliche Problem der Murks war, den ein vermutlich schon halb tauber Toningenieur auf die schwarzen Scheiben gebannt hatte.

    Besonders schmerzlich ist mit das aufgefallen, als ich – nur kurzfristig – Lautsprecher von Harbeth in der Anlage hatte, die u.a. als Studiomonitore von der BBC verwendet wurden: Was war ich entsetzt, als ich Frumpys „It´s getting better“ aufgelegt hatte, und der Lautsprecher Inga Rumpf akustisch geschätze 20 Meter hinter der Band, und damit 18 Meter hinter der Hauswand platzierte. Oder „Bat Out of Hell“; meine Herrn, war das ein mieser Sound.
    Es gab natürlich auch klangliche Highlights, beispielsweise Alan Parsons „Tales of Mystery an Imagination“, oder einige scheißteure Direktschnitte, die in zentimeterdickes Vinyl gekerbt wurden; da ging dann schon mal die Sonne auch noch um Mitternacht auf.

    Aber die Schlußfolgerung war eindeutig: Wenn es dumpf, muffig oder sonst wie nervig klingt, es liegt meistens nicht an der Anlage.

    Irgendwann war ich´s dann entgültig leid, und habe den ganzen Kram verkauft und verschenkt, nachdem ich die Schallplattensammlung digitalisiert hatte – und hatte plötzlich richtig Platz in der Bude.

    Heute sind tausende Tracks auf Festplatten gespeichert, der Computer ersetzt locker 20 Regalmeter Schallplatten. Dessen miese Soundkarte habe ich durch einen externen D/A-Wandler ersetzt, den Rest erledigen ein Verstärker von Cambridge, Lautsprecher aus dem Hause Dali, und, wenn es mal besonders laut werden muss, Kopfhörer von AKG. Zusammen war der Kram etwa so teuer, wie damals der Tonabnehmer von Dynavector allein.

  3. ich bin über den oben verlinkten N24-Artikel auf diese Seite gekommen:
    http://www.bpes.de/de/index.html
    Ein muss für Leser dieses Blog. Vergnügliche Stunden sind garantiert!

  4. @ Rainmar:

    Au-ha! Mal wieder so eine Seite, wo man sich auch nach einer halben Stunde Lekrüe noch nicht wirklich sicher ist: „Ist das jetzt Verarsche oder meinen die das ernst?!?“

  5. Hier wurde schon mit dem „Röhren sind gut – Transistoren sind böse“ – Unfug aufgeräumt:

    http://www.elektronikinfo.de/strom/roehrenirrtum.htm

    Besondere Blüten treibt es, wenn die Netzleitungen oder das Gestell auf dem die Anlage steht den Klang verbessern sollen: da treibst mir Tränen in die Augen!!

    Jürgen

  6. @ Jürgen Franz: Schöne Seite mit den Röhren. Ich kann zwar überhaupt nicht beurteilen, ob das alles stimmt, aber dass sich jemand so viel ausdenkt und das dann noch so unaufgeregt schreibt ist nicht plausibel. Die Art fachkundiger Beschäftigung mit Dingen finde ich einfach gut.

    @ Rainmar: Autsch!

    Ich erinnere mich, vor Jahren einen Artikel über einen Hi-Fi-Adepten gelesen zu haben, der den Gegenwert eines Oberklassewagens (oder eines Einfamilienhauses in der Provinz) in seine Stereoanlage investiert hatte. Die armdicken Lautsprecherkabel hatte er aus extrafeiner Litze von einer Kabelfabrik extra herstellen lassen. Die ganze Anlage ruhte auf Stoßdämpfern, die Kabel waren ebenfalls irgendwie stoßgedämpft gelagert.

    Dafür hörte man auf dem Sessel im Sweet Spot aber auch noch das Knistern der Bonbontüte in der Hosentasche des Bassisten oder so.

  7. Über Hi-Fi-Voodoo kann man ja noch guten Gewissens schmunzeln und amüsiert den Kopf schütteln. Schließlich besteht die Schädigung nur in der Entleerung des Bankkontos. Hier verfahre ich ganz klar nach dem Motto SSKM. Wer so etwas glaubt und mit diesem Zeug sein Geld verbrennt: was solls, ist nicht mein Geld und auch nicht mein Schaden.

    Nun, es war schon auch mal mein Schaden: ich musste durch eine ähnliche Schule gehen wie excanwahn, ein nicht unerheblicher Teil meiner als Student aufgehäuften Schulden war meinem Hi-Fi-Wahn geschuldet. Ein Teil des Equipments war verbranntes Geld. Aber natürlich auch hier: SSKM.

    Meine aktuelle Anlage hat weniger gekostet, als das Zeug, das ich vor 30 Jahren in meiner Studentenbude stehen hatte und ist trotzdem grundsolide und absolut ausreichend. Ein AKG-Kopfhörer gehört natürlich auch dazu.

  8. Tja, soviel zum Vorurteil, vor allem Frauen wären für Eso-Schmonsens empfänglich. Wenn es um ihre Anlage oder ihr Auto geht (man erinnere sich an Spritsparstifte und -tankdeckelaufkleber), sind Männer genauso blind und naiv.

  9. @ noch’n Flo: Klar, man muss nur wissen, wie man die Leute drankriegt.

  10. Ich schmeiß mal eins meiner Lieblingsblogs in die Runde:

    http://pelmazosblog.blogspot.de/

    ;)

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