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Indischer Nobelpreisträger kritisiert die Homöopathie

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Indien gilt als „Traumland für Homöopathen“ – gleichwohl die Zeitschrift für klassische Homöopathie schon 2008 die Homöopathie als „Absteiger im indischen Gesundheitssystem“ bezeichnete.

Vor wenigen Tagen hat auch der indisch-amerikanische Strukturbiologe Venkatraman Ramakrishnan das Schüttelverfahren scharf kritisiert.

ind

Bei einem Vortrag an der staatlichen Panjab University in Chandigarh erklärte der Nobelpreisträger und Präsident der Royal Society:

No one in chemistry believes in homoeopathy. It works because of placebo effect.“

Ebenso wie die Astrologie sei Homöopathie nutzlos und gefährlich.

Bei einer Umfrage der Hindustan Times stimmten immerhin mehr als 30 Prozent der Teilnehmer Ramakrishnan zu.

In Deutschland kritisiert der Bremer Gesundheitswissenschaftler Prof. Norbert Schmacke die rechtliche Sonderstellung der Homöopathie und den Binnenkonsens.

Ein aktuelles Interview mit ihm hat Brand eins jetzt im Volltext online gestellt:

Homöopathie: Magischer Kinderglaube“

Zum Weiterlesen:

  • Modern science rejects homeopathy as ‘placebo effect’: Here’s why, Hindustan Times am 8. Januar 2016
  • Homeopathy is bogus, harmful: Nobel laureate Venkatraman Ramakrishnan, Hindustan Times am 7. Januar 2016
  • Homeopathy on the NHS: its days are counted! edzardernst am 8. Januar 2016
  • The place of homeopathy … is … in the history books, edzardernst am 2. Januar 2016
  • Homöopathie: Magischer Kinderglaube, brand eins 1/2016
  • Die Banerji-Protokolle: Homöopathie gegen Krebs? GWUP-Blog am 2. Juli 2013
  • Homöopathen in der Phrasenstarre, GWUP-Blog am 22. Januar 2011
  • Was überzeugt an der Homöopathie? Homöopathie neu gedacht am 7. Januar 2016
  • Von wegen sanft und natürlich, Homöopathie neu gedacht am 10. Januar 2016

9 Kommentare

  1. Zitat

    No one in chemistry believes in homoeopathy. It works because of placebo effect.”

    Ja, so einfach kann man es auf den Punkt bringen, aber damit sind die Homöopathie-Anhänger nicht zufrieden und rufen nach mehr Forschung…
    Wie soll man aber etwas erforschen, was es nicht gibt…ach ja, das macht die Theologie schon seit Jahrhunderten (ja, ich weiß, das war jetzt frech ;-))

  2. Nun, ich kenne zumindest einen Physiker, der an die Homöopahtie glaubt. Daher denke ich, dass es auch Chemiker gibt, die dem Mantra „Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde…“ folgend an die Homöopathie glauben.
    Es gibt ja sogar Pharmazeuten, die an die Homöopathie glauben.

  3. Das Problem ist, dass sich die allermeisten Inder einen richtigen Arzt gar nicht leisten können und außerdem der Glaube an das Übernatürliche tief verwurzelt ist. Die Homöpathen dort wirken im Vergleich zu den örtlichen Wunderheilern wie richtige, seriöse Ärzte und machen entsprechend im Arztkittel auf riesigen Plakaten für sich Werbung.

  4. @Christian Becker
    („Nun, ich kenne zumindest einen Physiker, der an die Homöopahtie glaubt.“)

    Nein, es gibt keine Physiker, die an Homöopathie glauben.
    Der wollte Sie nur auf den Arm nehmen glauben Sie’s mir!
    Ich mach den Scherz auch gelegentlich.

  5. @H.K.:
    Ich bin selbst Physiker und würde solche allgemeinen Aussagen nicht treffen. In jeder Berufsgruppe gibt es Leute, die genau das Gegenteil dessen behaupten, was aktueller Stand der Forschung ist. Es gibt z.B. Physiker (so richtig mit Diplom oder sogar Doktor-Titel), die die Relativitätstheorie anzweifeln oder ähnlich abstruse Dinge. Spätestens als ich auf einem Wahlzettel einen NPD-Kandidaten mit Beruf “Diplom Physiker“ fand, war mir klar: auch Physiker sind nur Menschen und wo viele Menschen sind, gibt es leider meist auch dumme Menschen.

  6. Ich bin auch Diplom-Naturwissenschaftler, aber ich glaube nicht an Homöopathie an sich. Dass sie Menschen hilft, bezweifle ich allerdings nicht. Zwar nicht unmittelbar, aber mittelbar.

    Mensch, wenn jemand, der sonst eine teure Morphin-basierte Schmerztherapie bekäme, auch mit einer homöopathischen zufrieden ist: So what? Da habe ich mich nicht einzumischen. Vielen Personen fehlt halt einfach auch nur das Gefühl, dass sie jemand mal ernst nimmt und die Probleme in Ruhe durchspricht (und nicht nur in 2 Minuten errät wie ein Schulmediziner das häufig nicht anders kann.

    Dinge wie die Phytotherapie, die ja auch als „alternativ“ gelten, sehen ja auch schon wieder ganz anders aus. Streng genommen kommen die Morphine ja auch aus der Pflanzenheilkunde. Und die Wirksamkeit von Coffein aus Kaffeebohnen wird ja auch niemand bestreiten.

    Aber gut, da kann man die Existenz des Wirkstoffes auch nachweisen.

  7. @Philipp

    Wo hast du dein „Diplom“ gemacht? In Hogwarts?
    Selten so gelacht…

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