Ein Nachtrag von Skeptics in the Pub Hamburg:
Im März 2013 sprach die Stern-Redakteurin Nicole Heißman über ihr Buch „Die Homöopathie-Lüge“ (mit Dr. Christian Weymayr):
Passt gut zu einem aktuellen Artikel im Bezahl-Angebot der Süddeutschen Zeitung:
Privilegien für Hokuspokus“
Werner Bartens rezensiert die Veröffentlichung „Der Glaube an die Globuli“ des Bremer Gesundheitswissenschaftlers Norbert Schmacke:
Für vernunftbegabte Menschen ist die Homöopathie eigentlich eine intellektuelle Beleidigung. Da werden Kügelchen, Tropfen und Tinkturen verabreicht, in denen kaum Wirksubstanz enthalten ist. Nach diversen Schüttelritualen und Verdünnungsschritten ist irgendwann kein Molekül mehr nachweisbar. Das schadet der Rezeptur aber nicht, im Gegenteil. Erst dadurch gelangt sie zu voller Entfaltung, und das Mittel wird umso potenter.
Nach diesem magischen Muster wird das Volk seit mehr als 200 Jahren zum Narren gehalten […]
Schmacke ist es leid, dass zwischen „Schulmedizin“ (ein von Homöopathen 1876 erfundener Kampfbegriff) und „Komplementärmedizin“ unterschieden wird. „Es gibt gute und schlechte Medizin, und die sollte nach denselben Kriterien beurteilt werden“, so der Arzt […]
„Zudem darf die Politik nicht weiter an den Selbst- und Fremdtäuschungen der Homöopathie vorbeisehen. Und Medizinfakultäten und Ärztekammern müssen sich fragen, ob sie mit der Integration fragwürdiger Verfahren den Patienten Gutes tun und die kommende Ärztegeneration angemessen auf die Bedürfnisse der Menschen vorbereiten.“
Außerdem erklärt Dr. Natalie Grams heute beim kinderdok, wie Homöopathie bei Kindern „funktioniert“.
In ihrem eigenen Blog schreibt sie über „Evidenz versus Eminenz“:
Einflussreiche Homöopathen haben einfach Recht, das wird nicht in Zweifel gezogen. Wer ein Buch geschrieben hat, hat Recht. Wer in seiner Praxis Heilerfolge beobachten kann, hat Recht. Wer zweifelt, hat die Homöopathie nicht verstanden.
Dass es heute weder einen Konsens innerhalb der Homöopathie gibt, dass zig Studien keinen nennenswerten Effekt über einem Placebo-Effekt gezeigt haben, dass es keine plausiblen Erklärungen für eine Wirkung der Homöopathika gibt – geschenkt.
Es ging in der Geschichte der Homöopathie nie darum, zu überprüfen, ob sie stimmt. Es ging nur um Selbst-Bestätigung. Was passt, wird ins Konzept eingefügt, was nicht passt, wird nicht beachtet. Natürlich entsteht solchermaßen auch ein Konsens – aber, was mich nach zunehmender Auseinandersetzung mit dem Thema gestört hat, mitnichten einer, der sich am Wohl des Patienten orientiert.
Geschützt wird lediglich die eigene, eh schon vorhandene Meinung (Homöopathie = gut).“
Zum Weiterlesen:
- Privilegien für Hokuspokus, Süddeutsche am 17. Dezember 2015
- Kinder und die Homöopathie (ein Gastbeitrag), kids and me 2.0. am 17. Dezember 2015
- Evidenz versus Eminenz, Homöopathie neu gedacht am 15. Dezember 2015
- Homöopathie hat keine Zukunft, schon gar nicht in der Krebsbehandlung, GWUP-Blog am 5. Dezember 2015
- Homöopathie: Erklärvideos zum „säkularen Weihwasser“, GWUP-Blog am 14. Dezember 2015
- Noch einmal: Jens Wurster, die homöopathische Krebsbehandlung und instrumentalisierte Patiententestimonials, Gesundheits-Check am 5. Dezember 2015
- Evidenz zum Sprechen bringen, Gesundheits-Check am 20. November 2015
- FSMoPathie-Dosierung … Weil ich gerade gefragt wurde, FSMoSophica am 17. Dezember 2015
18. Dezember 2015 um 16:20
Zitat Frau Dr. Grams
Das ist typisch für Religionen, deshalb kann Theologie niemals eine echte Wissenschaft sein, weil sie auch alles ignoriert, das nicht in ihr Weltbild passt…und das erste und „allmächtige“ Dogma, ist das Dogma, daß ein Dogma ein Dogma ist und somit per Definition nicht widersprochen werden darf, da es direkt von Gott stammt und oder von Jesus Christus eingesetzt respektive gelehrt wurde.