Ebenso wie Homöopathie kann Astrologie nicht funktionieren – und diese Aussage können wir bereits hier und heute treffen, ohne „weitere Forschung“ oder neue Entdeckungen der Wissenschaft abzuwarten.
Warum das so ist, erklärt Dr. Florian Freistetter ausführlich bei Astrodicticum simplex:
Die Astrologie ist ein Wahrsage- und Assoziationssystem, das gänzlich von der physikalischen Realität abgekoppelt ist und dessen Elemente und Auslegungsregeln ausschließlich von den Vorlieben des jeweiligen Astrologen abhängig sind.“
Zum Weiterlesen:
- Warum Astrologie nicht funktionieren kann, Astrodicticum simplex am 19. November 2015
- Sternengeschichten Folge 155: Aspekt, Aszendent und Häuser – Das Vokabular der Astrologie, Podcast vom 13. November 2015
- „Seriöse“ und „unseriöse“ Astrologie, GWUP-Blog am 3. Januar 2011
- Zwillinge und Löwen bauen die meisten Unfälle? Nichts weiter als „statistischer Unsinn“, GWUP-Blog am 13. September 2015
- Astrologie-Vortrag mit Florian Freistetter bei SITP in Hamburg jetzt als Video, GWUP-Blog am 23. August 2015
20. November 2015 um 19:37
Die Astrologie würde die Gültigkeit des Laplace’schen Dämon fordern.
Das ist anscheinend zu kompliziert für Astrologen, oder sie wollen es aus finanziellen Gründen nicht verstehen.
Seien wir doch froh, daß nicht alles vorherbestimmt ist, sondern wir auch einen Teil zu unserem Schicksal beitragen können, auch wenn wir innerhalb unseres (Handlungs-)Vermögens handeln können.
Das Universum ist nicht mit einem Uhrwerk zu vergleichen, sondern eher mit einem Hochofen – es brodelt und Schrödingers Katze schaut dabei zu.
Haha, diesen Satz lasse ich mir patentieren ;-)
20. November 2015 um 20:45
Lieber Ralf,
mit anderen Worten „Es kann nicht sein, was nicht sein darf“ :-) Wenn die Ermittlung der Charaktere der Personen so gut ist wie bei einem Psychologen ist, dann müsste die Vorhersage doch auch so gut wie beim Psychologen sein (Prognosen füe Gerichte) oder vielleicht sogar so gut wie die Wettervorhersage. Also alles basierend auf Daten aus der Gegenwart! Also soviel müsstet ihr der Astrologie schon zu gestehen oder? Es darf halt einfach nicht sein, gell?
20. November 2015 um 20:48
@Noman:
< < Wenn die Ermittlung der Charaktere der Personen so gut ist wie bei einem Psychologen ist, << Gähhhn: https://blog.gwup.net/2013/05/04/mein-horoskop-stimmt-immer-ja-und/
<< Also soviel müsstet ihr der Astrologie schon zu gestehen oder? << Nö: https://wahrsagercheck.wordpress.com/2014/12/12/der-jahresruckblick-2014-mit-allen-quellen/
20. November 2015 um 21:07
Lieber Norman,
nein: „Es kann nicht sein, was nicht ist“ und das ist ein himmelweiter Unterschied.
Es gibt sehr viele Menschen, die sich damit beschäftigt haben und diese Menschen, waren alle Wissenschaftler, die sich durch besondere Leistungen ausgezeichnet haben.
Es mag sein, das antike Wissenschaftler, die Astrologie anerkannt und auch benutzt haben – denen will ich keinen Vorwurf machen, aber das Wissen, welches heute zur Verfügung steht, falsifiziert die Astrologie und auch „nebenbei“ die Homöopathie und das zeigt uns auch Frau Dr. Grams, die den Mut hatte zur Wahrheit zu stehen.
21. November 2015 um 12:44
Glückwunsch Ralf zu dem schönen Satz, prima!
21. November 2015 um 19:13
o.T aber auch Quatsch:
https://de.nachrichten.yahoo.com/beh%C3%B6rde-stoppt-therapie-mit-bienenluft-gefahr-f%C3%BCr-patienten-155208039.html
„Ob Honig, Pollen oder Bienengift – Produkte von Bienen gelten von alters her als natürliche Heilmittel. Doch nun sorgt ein Schreiben einer Thüringer Behörden bei Naturheilkundlern für Aufruhr.
Darin wird einer Heilpraktikerin aus Jena die Behandlung mit der Luft aus Bienenstöcken untersagt. Zur Begründung heißt es, dies berge eine «Gefahr für Leib und Leben und Gesundheit» von Patienten.“
Tschaka!
28. Oktober 2016 um 19:14
„Die Astrologie ist ein Wahrsage- und Assoziationssystem, das gänzlich von der physikalischen Realität abgekoppelt ist und dessen Elemente und Auslegungsregeln ausschließlich von den Vorlieben des jeweiligen Astrologen abhängig sind.” – So weit. So gut. So richtig.
Leider ein Widerspruch zu „kann gar nicht funktionieren“.
Warum?
Ganz einfach: Astrologie ist, mit hinreichender Verallgemeinerung, nichts anderes, als Kartenlegen. Eben nur mit dem Target der kosmischen Tapete. – Wie, Kartenlegen kann auch nicht funktionieren? – Wieder falsch. Wer sich schon mal Aussagen von Astrologen oder Kartenlegern unemotional und unvoreingenommen angehört hat, wird wissen, dass diese Aussagen so gummiig sind, wie die Bauernregel „Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter, oder es bleibt, wie es ist.“ Und dann kommt eine menschlche Egoschwäche dazu. Der mensch hört „nur“ das, was er gerne hören möchte. Z.B. möchte ein Frager eine Antwort auf eine Frage, die ihn beschäftigt. Mit der Beschäftigung beantwortet er sich diese Frage natürlich schon. Auch, wenn er die Antwort nicht wahr haben will/sich nicht traut/etc., sein Unterbewusstsein kennt seine Antwort. Entsprechend dieser Antwort hört nun der Fragesteller dem Astrologen zu …
Ergebnis: für den Fragesteller funktioniert es. ;)
(Schließt natürlich nicht aus, das besonders gute Psychologen trotzdem in der Lage sind, ihre Kundschaft in eine ganz andere Richtung zu beeinflussen. :D :D :D )
das Unterbewusstsein z.B. s hat
28. Oktober 2016 um 21:19
Also, meiner Meinung nach können Astrologen unter Umständen durchaus richtig liegen, also ihre Kunden und deren Lebenssituation richtig einschätzen (egal ob die Astrologen gute cold reader sind, ob sie Glück haben oder die Leute zufällig kennen) und auf der Grundlage gute (also zutreffende) Vorhersagen treffen oder gute (also sinnvolle) Vorschäge machen.
Das hat aber natürlich nichts mit Astrologie zu tun. Will heißen, es hat nichts mit den Sternen und Planeten, deren Konstellationen und Beziehungen untereinander und den egal wo dafür verwendeten Benennungen und Ordungssystemen zu tun, sondern mit psychologischem Geschick, Intuition, investigativem Talent usw.
Wenn ein Astrologe „recht hat“, hat er entweder „Insiderkenntnisse“, gutes Gespür für die Befindlichkeiten seiner Kunden oder einfach Glück, sonst nichts. Die Sterne schweigen, wie schon immer.
Ansonsten gilt nicht „Es kann nicht sein, was nicht sein darf“ sondern „Es ist nicht, was nicht sein kann“…
28. Oktober 2016 um 21:26
@Phönix
Das „nicht funktionieren“ steht im Kontext einer „objektiven Realität/Wahrheit“ und in diesem Sinne funktionieren keine „subjektiven Wahrheiten“…die Frage ist vielmehr: Gibt es eine „objektive Wahrheit/Realität“…die klassische Physik würde antworten: Ja, die Quantenphysik würde mit „Jein“ antworten.
Nun kann man aber nicht sagen, die Astrologie würde stimmen, weil die Quantenphysik ein „Jein“ kennt – die Astrologie bewegt sich nur in dem Rahmen der klassischen Physik.
Das „Jein“ existiert in der „Quantenrealität“, aber in unserer Erfahrungswelt/realität, wird das „Jein“ in ein „Ja“ oder „Nein“ aufgelöst, aber nicht eindeutig, sondern im Sinne der Wahrscheinlichkeiten (Interferenz):
https://de.wikipedia.org/wiki/Schr%C3%B6dingergleichung
https://de.wikipedia.org/wiki/Materiewelle
Das ist die „Crux“, die Quantenphysik erschüttert die klare Welt jeden Skeptikers…aber nur scheinbar, in unserer Erfahrungswelt/Realität, sind diese Effekte genauso vernachlässigbar, wie auch die Effekte der Relativitätstheorie…das trifft aber nicht auf die Technik zu, die wir schon verwenden…
Ein kompliziertes Thema, das aber zu Verwirrungen führen kann, deshalb wird auch die Quantenphysik gerne als „Erklärungsmodell“ für die Esoterik verwendet.
28. Oktober 2016 um 21:44
Interferenz von Wahrscheinlichkeiten:
http://www.phydid.de/index.php/phydid/article/view/57
Ich weiß, ich schweife ab, aber das ist -mMn- das Hauptproblem: Was ist Realität…solange das nicht wirklich geklärt ist, solange kann man auch nicht (dogmatisch) skeptisch sein.
Die Quantenphysik macht das wirklich nicht einfacher…
28. Oktober 2016 um 21:45
deshalb wird auch die Quantenphysik gerne als “Erklärungsmodell” für die Esoterik verwendet.
Aber das natürlich nur, weil diese Erklärenden die Quantenphysik nicht verstehen (wollen). Die Formulierung von/das Rechnen mit Wahrscheinlichkeiten macht ja nichts Unmögliches möglich.
Wie Du schreibst werden die Wahrscheinlichkeiten in jedem konkreten Fall in Tatsächlichkeiten aufgelöst. Bei einer Wahrscheinlichkeit von 1:x in x+1 Fällen eben in 1 mal das eine und x mal das andere mögliche Ergebnis.
29. Oktober 2016 um 09:14
Man sollte den Begriff ASTROLOGIE meiner Ansicht nach in historischen Kontext der Menschwerdung sehen. So kann man den Menschen, die vor 10 000 Jahren auf diesen Planten lebten, nicht vorwerfen, dass sie im Sternenhimmel über sich irgendwie einen tieferen Sinn suchten.Aus Mangel an Wissen haben sie mit ihrer Phantasie und ihrem Glauben hier „Gebilde“ geschaffen, die sie für „logisch“ hielten. Dass diese Astrologie überlebt hat, liegt wohl auch darin begründet,dass solche Glaubensmuster quasi als „kulturelles Erbe“ von Generation zu Generation weitergegeben wurde und jede Generation ihre „mystischen Erfahrungen“ zu diesem Thema hinzugedichtet hat.Sogesehen hätte eine Einführung in die Quantenphysik einen Steinzeitmenschen leider wenig beeindruckt…
29. Oktober 2016 um 21:06
„Was ist Realität…solange das nicht wirklich geklärt ist, solange kann man auch nicht (dogmatisch) skeptisch sein.“
Sehe ich anders. Skeptizismus bedeutet ja nicht das man alles ablehnt sondern das man eben skeptisch ist. Wer ein Phönomen beweisen (und idealerweise auch erklären) kann überzeugt den Skeptiker.
31. Oktober 2016 um 22:53
@gnaddrig
Ja, aber die Supperpostion ist eines der fundamentalen Eigenschaften der Quantenphysik.
Weil gerade Halloween ist: Ein Zombie ist ein Beispiel für eine Superposition: Er ist weder tot noch lebendig :-)
Die klassische Physik baut auf unsere Erfahrungswelt auf…Wissenschaftler beobachten die „Realität“ und folgerten daraus ihre Schlüße, die sie in einer mathematischen Formel packten, aber die Quantenphysik zeigt uns die „Realität“ so wie wir sie nicht erfahren…daß sie stimmt, zeigen die vielen technischen Anwendungen, die darauf beruhen.
Ohne den Tunneleffekt würde die Kernfusion in den Sternen nicht funktionieren…unser aller Leben hängt direkt von den Gesetzen der Quantenphysik ab!
Auch der Urknall wird niemals mit klassischen Mitteln zu beschreiben sein…es wird keine Gleichung geben, die alles beschreibt…keine „Weltformel“.
Vielleicht ist sogar die Vorstellung eines Urknalls falsch, denn wir können nicht genau sagen wo und wann der Urknall sich ereignete und ich bezweifle, daß wir auch sagen können: Daß er sich ereignete.