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Verschwörungstheorien und Satire um die „torkelnden Heilpraktiker“ von Handeloh

| 16 Kommentare

Eine erste Befragung der „torkelnden Heilpraktiker“ und „psychedelischen Homöopathen“ hat anscheinend noch nichts substanziell Neues zum „Kollektivtrip von Handeloh“ ergeben, meldet der NDR.

Und:

Auch wenn ein Teilnehmer der Tagung zeitweise in Lebensgefahr schwebte, ist die Schadenfreude über den Massenrausch in Handeloh offenbar groß. Auch wenn noch gar nicht feststeht, ob die Betroffenen überhaupt wussten, was sie einnehmen, gibt es zahlreiche Reaktionen im Netz.“

Stimmt.

Zum einen schießen die ersten (überaus vorhersehbaren) Verschwörungstheorien ins Kraut:

hp

Zu anderen haben die Satiriker ein dankbares Thema gefunden.

Heute schreibt die Online-Ausgabe des Titanic-Magazins:

Zur Behandlung gesundheitlicher Probleme muß es nicht immer gleich die Chemiekeule der Schulmedizin sein. Für die alltäglichen Wehwehchen stehen auch zahlreiche alternative Mittel bereit.

Experten wissen: Bei Kopfweh oder Streß tut es beispielsweise schon ein einfaches Näschen des sogenannten Kokains. Dieses traditionelle Heilmittel ist ein rein pflanzliches, schon die Ureinwohner Südamerikas wußten um die heilende Wirkung der Kokapflanze, die die Basis für das pulvrige Wundermittelchen ist.

Erst dann, so raten Heilpraktiker, sollte zu chemischen Hämmern wie Aspirin und Co. gegriffen werden.

Bei psychischen Verstimmungen hingegen genüge oftmals schon eine minimale Menge LSD, welches einst aus dem Mutterkorn gewonnen wurde, und der Alltag trage binnen weniger Stunden wieder Farben. Für zwischenmenschliche Probleme verschiedenster Art eigneten sich auch spezielle homöopathische Mittel wie Ecstasy oder das aktuell stark gefragte 2C-E.

Wer sich also nur ein bißchen offen für Alternativen zur herkömmlichen Medizin zeigt, der findet mit der Kraft der Natur oftmals eine sanftere Lösung.“

Zum Weiterlesen:

  • Endlich weltberühmt: Deutsche Homöopathen und Heilpraktiker prüfen 2C-E, GWUP-Blog am 5. September 2015
  • Tipps vom Heilpraktiker, Titanic am 8. September 2015
  • Polizei vernimmt Heilpraktiker nach Drogenrausch, NDR am 8. September 2015

16 Kommentare

  1. wie schon öfters erwähnt, ich bin bestimmt kein homöopathie fan oder so aber:


    Experten wissen: Bei Kopfweh oder Streß tut es beispielsweise schon ein einfaches Näschen des sogenannten Kokains.

    was nimmt man den gegen Stress? Außer Erholungsphasen? :D
    Und selbst als Homöopathie Kritiker
    Muss es bei Kopfschmerzen immer gleich eine Tablette sein? :)

    Bei Kopfschmerzen die zu stark werden (und ich nicht gerade in der Arbeit bin) versuche ich ein bisschen zu schlafen.

    Wenn ich in der Arbeit bin, versuch ich es auszuhalten…

  2. Ist wirklich nicht komisch, da hätte es Tote geben können. Wer immer auch dahinter steckt, sollte zur Verantwortung gezogen werden.

  3. Gottchen ne, da steht doch extra „die Satiriker“ drüber!

  4. @pederm:

    Sorry, wie meinen?

  5. Ja, es hört sich beim ersten lesen lustig an, ist aber beim zweiten lesen nicht so…
    Bei psychoaktiven Drogen kommt es auf das „Setting“ an und dieses kann dort nicht gestimmt haben ;-)
    Aber Spaß beiseite, halluzinogene Drogen sind kein Spaß, da sie bei „Unvorbereiteten“ schwere „Horror-Trips“ verursachen können.
    Solche Drogen brauchen eine „professionelle“ Herangehensweise.
    Wie schon in dem „Satire-Artikel“ der Titanic erwähnt, wurde das erste LSD aus dem Mutterkorn gewonnen – hier sieht man wieder, daß die Natur nicht so „sanft“ ist und jeder, der schon einmal ‚Stechapfel‘-Tee zu sich genommen hat, wird wissen, was die Natur bewirken kann ;-)

  6. Bei den Dreharbeiten zum Film Titanic von James Cameron kam es zu einer Massenvergiftung, dem Essen wurde PCP untergemischt, 50 Menschen mussten ins Krankenhaus. So etwas fand damals kaum jemand lustig.
    https://en.wikipedia.org/wiki/Titanic_%281997_film%29#Production
    Auch wenn die Opfer in diesem Fall keinen guten Ruf genießen, sind Witze aus diesen Grund unangebracht.

  7. Für mich sieht der Fall verdächtig nach psycholytischen Selbstversuchen a la Stanislav Grof aus.
    Die sanftere (wenn auch nicht ungefährliche!) Version davon, ist das von ihm ebenfalls erfundene „holotrope Atmen“.
    Will man es authentisch machen, müssen aber Psychedelika her.

  8. @Ralf:
    Zustimmung. Stechapfel kann wirklich sehr, sehr heftig sein.
    Bloß nicht vom Satz trinken! ;)

    Ja, die „sanfte Natur“…

  9. @fabs und Kopfweh
    Vielleicht bist du einer der Glücklichen, die noch nie wirklich Kopfschmerzen hatten.
    Wenn meine Kopfschmerzen zu stark werden, KANN ich nicht mehr schlafen. Dank Migräne mit Aura lasse ich es jedoch gar nicht erst soweit kommen. Ich kann meine Kopfschmerzen ja vorhersehen (sonst kann die Aura leider nichts esoterisches) und ein Gramm Acetylsalicylsäure nehmen.

    Ich finde die Verschwörungstheorien lustig. Man fragt sich allerdings, warum nicht schon häufiger solche Aktionen durchgeführt wurden. Ein mal reicht doch kaum. Oder fängt es etwa erst an?

    Die Satire finde ich auch sehr amüsant und treffend, kann aber verstehen, dass manche eine Grenze überschritten sehen.

  10. Die Heilpraktiker und Ärzte könnten Berufsverbot bekommen.
    http://www.abendblatt.de/hamburg/harburg/article205646573/Massenrausch-Droht-den-Heilpraktikern-Berufsverbot.html
    So etwas wurde gegen einen Heilpraktiker ausgesprochen der Cannabis konsumierte.

  11. @ Randifan:

    „Die Heilpraktiker und Ärzte könnten Berufsverbot bekommen.“

    Na und? Dann machen die das Geschäft mit Channeling und Quantendingsbums eben ohne den offiziellen Titel. „Heiler“ geht immer, „Schamane“ erst recht, und wenn man solchen Existenzen den offiziösen Anstrich nimmt, radikalisieren die sich ganz offen – womöglich mit dem Bewusstsein der verfolgten Unschuld.

  12. In deutscher Übersetzung ein Artikel von Edzard Ernst dazu:

    Nobelpreisverdächtige Homöopathen: Das bei weitem deutlichste Merkmal der Homöopathie ist es, blühenden Unsinn zu reden. Gebt ihnen das neu entdeckte Heilmittel und sie werden davon geheilt. So einfach!

    https://blog.psiram.com/2015/09/nobelpreisverdaechtige-homoeopathen/

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